Kin Ping Meh / Same
Kin Ping Meh Spielzeit: 45:31
Medium: CD
Label: Brain/SPV, 1971/2007
Stil: (Kraut)Rock / Prog Rock


Review vom 28.08.2007


Ulli Heiser
Im Rahmen der von SPV aufgelegten Krautrock-Serie gibt es auch das gleichnamige 71er Album der Mannheimer Formation Kin Ping Meh im schönen Digipack als Reissue - die in diesem Jahrtausend zweite Wiederauflage des Klassikers. Mag sein, dass es daran liegt, weil auch die Band wieder 'auferstanden' ist und sich mit neuer Homepage präsentiert. Die Repertoire Records-Ausgabe aus den Neunzigern hat Manni Hüther treffend in unserer Rubrik Vergessene Perlen dokumentiert.
Diesem Review ist von musikalischer Seite nichts hinzuzufügen, auch ich stimme seinen Worten zu, so dass auf die Tracks nicht noch einmal eingegangen werden muss.
Die SPV-Version kommt allerdings ohne die Bonustracks daher, was (für mich) schade ist, denn "Woman" ist eine wunderbare Nummer, die mich mit ihrer Wah Wah-Gitarre auch heute noch in ihren Bann zieht. Mit "Everything's My Way" verbinde ich alte Erinnerungen, denn dieses Stück stand in meiner damaligen Band Hush auf der Setlist. Nun ja, ich hab die Original-Single in meiner Sammlung und wenn ich sie auch nicht mehr spiele - sie ist aber da.
Manni bemängelte damals die blassen Farben des Covers, was nun korrigiert ist, denn das Cover des Digipacks ist jetzt vom Feinsten. Im Inneren des Booklets setzt sich der gute Eindruck fort: Der Musiker (Mob Rules) und Freie Journalist Matthias Mineur schrieb die interessanten Liner Notes und wer es noch nicht wusste erfährt unter anderem, dass die Band u.a. mit Acts wie Rory Gallagher, Golden Earring, Slade oder Deep Purple tourte, bzw. spielte.
Der Bild am Sonntag waren sie 1971 zwei Seiten wert und hätte das deutsche Management etwas getaugt, so Gründer Kalle Weber († 1995), wäre der Band Größeres beschert gewesen, denn das amerikanische Management hatte Interesse, die Band in den USA zu pushen. Dass dies klappen kann, hatte sich mit den Scorpions eindrucksvoll gezeigt.
Kalle Weber:
»Wenn du kein Popstar bist, bleibst du das Arschloch.«
Nach einigen Umbesetzungen löste sich die Band 1976 auf. Ausschlaggebend waren finanzielle und musikalische Gründe. Ihre neue Website macht aber Hoffnung, dass Kin Ping Meh auch den Spätgeborenen in den Clubs gegenüberstehen kann. Wir Altvorderen werden jedenfalls wieder dabei sein...
Line-up:
Kalle Weber (drums & percussion)
Torsten Herzog (bass, vocals)
Frieder Schmidt (organ, piano, electric piano, mellotron 400, vocals)
Willie Wagner (guitars, mouth organ, vocals)
Werner Stephan (lead vocals, acoustic guitar, percussion)
Tracklist
01:Fairy-Tales
02:Sometime
03:Don't You Know
04:Too Many People
05:Drugsen's Trip
06:My Dove
07:Everything
08:My Future
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