Kings & Killers / Men At Work
Men At Work Spielzeit: 40:50
Medium: CD
Label: DIY Records, 2010
Stil: Rock

Review vom 24.11.2010


Mike Kempf
Als ich neulich beim Bonamassa-Gig Issy aus Hamburg traf, drückte sie mir "Men At Work" von Kings & Killers in die Hand. Kings & Killers? Oje, hoffentlich habe ich es hier nicht mit Killern zu tun, die irgendeinen König platt machen wollen. So schlimm wird's wohl nicht werden, denn das farbenfroh gestaltete Cover vermittelt keine bösen Absichten, sondern zeugt von phantasievoller Kreativität. Doch wie immer ist entscheidend, was aus den Boxen fiedelt. Also wandert das Scheibchen vom aufgerissenen Briefkuvert direkt in meinem Player.
Ihr Eröffnungsteil "Pushing Me" ist nicht von schlechten Eltern. Der Song besticht durch die einprägsame Melodie und den ansprechenden Gesangseinlagen Adameits. Folgendes "Men At Work" ist zwar gleichzeitig der Titeltrack, dabei finde ich "Fear" viel besser. Hier gibt's 'ne spielstarke, rockige Nummer auf die Lauscher, die mich zur Empfehlung einer ersten Hörprobe veranlassen. Wer mehr auf Weichspüler steht, wird in Form von "Transitions" und "Same Place" verwöhnt. Nicht unbedingt mein Geschmack, dennoch mit guter Qualität ausgestattet, fallen die Stücke keinesfalls in die Loser-Rubrik. Wenn ich die Truppe in ihre Einzelteile zerlege, stelle ich fest, dass sie instrumental zu überzeugen wissen und in der Gesamtheit gut eingespielt wirken.
Zu den Highlights des Silberlings zählen bei mir eher die rockigen Teile. Dazu zählen neben bereits erwähntem "Fear" noch "Come Around" und "Act". Ich finde die Band richtig klasse, wenn sie ihre Fesseln löst, das Tempo anzieht, eine Spur aggressiver rüberkommt und dem Konsumenten den Kreislauf gehörig in Wallung bringen kann. Auf der anderen Seite präsentiert das hanseatische Trio ein abwechslungsreiches Album und will sich somit wahrscheinlich nicht in eine feste Nische schieben lassen. An sich kein schlechter Gedanke, doch bremsen sie für meinen Geschmack an manchen Stellen ihr gutes Potential zu stark aus.
Nach dem zweiten Checken fällt bei mir ein Song schwer ins Gewicht! Es ist wie schon vorher empfunden, "Fear". Je öfter das Teil meine Trommelfelle massiert, umso mehr finde ich gefallen an diesem Ohrwurm! Klasse - hitverdächtig! Ich denke, mehr Songs in diesem Stil und die Hamburger Combo wird mehr Beachtung finden. Vergleichspunkte mit anderen Bands fallen mir spontan nicht ein.
Was bleibt letztlich festzuhalten? Ich habe eben eine Platte von einer jungen Band gehört, die sich noch in der Experimentierphase befindet. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum der Silberling variabel produziert wurde. Ich selbst bin mir noch nicht so schlüssig und würde am liebsten ihre Entwicklung noch abwarten um endgültig zu urteilen. Bezüglich der aktuellen CD kann ich zumindest ein Reinhören anraten, um sich selbst ein Bild zu machen.
Line-up:
Christian Adameit (vocals, bass, backing vocals)
Kai Stuffel (guitars, backing vocals)
Timon Fenner (drums, percussion)
Tracklist
01:Pushing Me
02:Men At Work
03:Fear
04:Transitions
05:Past Erased
06:Come Around
07:My Fate
08:Same Place
09:Act
10:Reach Out
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