Kloode / Same
Same Spielzeit: 33:04
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Punk Rock

Review vom 27.02.2014


Moritz Alves
Düsseldorf und Punk Rock: Dazu fallen einem neben den Toten Hosen, Male, Mittagspause, den Broilers und vielleicht auch den als Jolly Roger gestarteten Rogers bald wohl auch schon ganz selbstverständlich Kloode ein, die im letzten Jahr mit dieser Debütscheibe erste Ausrufezeichen setzen konnten.
Im Gegensatz zu den mehr oder minder bekannten Kollegen texten und singen die drei Kloode-Kumpanen Basti, Phil und Fridde allerdings in englischer Sprache. Zehn Songs stellen sie hier vor, die die Genregrenzen gut ausloten und somit als homogenes Gesamtbild erscheinen, allerdings immer mit genügend Variationen und Finessen aufwarten, um die ganze Chose nicht langweilig werden zu lassen. Insgesamt gibt es eine Menge Energie und Humor auf die Ohren.
Stilistisch ist man in traditionellem Punk Rock verwurzelt, inklusive rauem, melodischem Lead-Gesang und pointiert eingebauten Background-Chören. Von straight nach vorn gehendem Material à la "Shirley", "Gambling" oder der Mittelfinger-Hommage "America" mal abgesehen, haben Kloode aber auch die Bass-Nummer "Bumble Bee" am Start, wo Tieftonmeister Fridde sein Können unter Beweis stellt. Zudem trumpfen sie mit der leichtfüßigen Hymne "Burn My Skin" auf, die mit ihrer Ska-Schlagseite in einer gerechten Welt sicherlich ein kleiner Sommerhit werden müsste. Auch das an die Dropkick Murphys erinnernde "Under Black Flag" ziehe ich an dieser Stelle gern als Anspieltipp heran. Beim "Weekend Song" schließlich klingen sie wie eine Mischung aus Rancid, Stiff Little Fingers sowie dem Geheimtipp Death & Taxes, und das kann ja nichts Schlechtes sein.
Eine Menge Potenzial ist somit vorhanden und man darf gespannt sein, welchen Fußabdruck Kloode in der deutschen Szene hinterlassen werden. Das eigenwillig-coole Bandlogo darf man sich somit als Freund bester Punk Rock-Kunst gerne einprägen. In guter, alter Blues-Tradition
(Robert Johnson, anyone?!) ist das Trio übrigens einen Pakt mit dem Teufel eingegangen und hat seine Seele verkauft: »I sold my soul to the devil / He can keep it and I don't want it back« heißt es da im Song "Gambling" - nun, wenn im Gegenzug dafür solch ein Debüt rauskommt, scheint sich das ja für die Jungs gelohnt zu haben.
Anmerkung: Wurde diese Scheibe noch zu dritt gemacht, komplettiert Seb an Gitarre und Gesang mittlerweile das Line-up.
Line-up:
Basti (Gitarre, Gesang)
Phil (Schlagzeug)
Fridde (Bass)
Tracklist
01:Shirley (2:23)
02:Memories (3:54)
03:Gambling (2:52)
04:Bumble Bee (3:42)
05:SOS (3:23)
06:Burn My Skin (3:32)
07:Under Black Flag (3:24)
08:Weekend Song (2:37)
09:Demonic (4:33)
10:America (2:39)
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