Das italienische Label Go Down Reocrds promotet den Talentwettbewerb 'Go Down Goes Underground'. Sieger der ersten Ausgabe war das Quartett Komatzu. Die elf Songs auf "K2" dokumentieren die Kreativität der letzten vier Jahre. Dabei darf der geneigte Hörer durchaus eine Entwicklung im Stoner Rock/Grunge feststellen.
Bei der Selbstfindung mischt die Band mehrere Stile und ist damit ziemlich erfolgreich, denn das vorliegende Album beinhaltet so einige Perlen. Da muss man nicht unbedingt auf den einzigen Coversong "Novocaine For The Soul", im Original von den Eels aus dem Jahr 1996 zurückgreifen. Die sonst so rauen Vocals von Frontmann Riccardo Camagni klingen hier gerade zart und irgendwie ist die Fremdkomposition eine klasse Interpretation des Oldies. Man weiß mit Geschick eigene Komponenten in den Haftgrund des Tracks zu mischen.
Zum Trio reduziert sich Komatzu im Instrumental "Prog One". Der Sänger hat Pause und auch hier ist das musikalische Resultat überzeugend. Die in verschiedenen Varianten fast immer verzerrte E-Gitarre von Luca Del Bianco macht ordentlich Lärm und man hat nicht darauf verzichtet, dem Maurizio Martoni-Bass ausreichend Präsenz einzuräumen. So ist er maßgeblich am ruhigeren Intermezzo im punkigen "My Dog" beteiligt. Grundsätzlich muss der Schlagzeuger beim Stoner Rock über ordentliche Kondition verfügen. Matteo Zoppi hat sie und kann auch noch Akzente setzten.
Eine Nummer gibt es gleich zweimal auf der Scheibe. Nach einer flotten Eröffnung ist "Dust" eine fast schon King Crimson-schräge Angelegenheit. Welch eine Überraschung! Nach den ersten drei Tracks hätte man mit einer solchen Wendung nicht unbedingt rechnen können.
Dann hat Komatzu den Stoner Rock fest in der Hand und zwischendrin gibt es noch eine Phase der Entspannung, nur um dann wieder auf den Putz zu hauen. Für fast sechs Minuten fräst sich "Dust" durch den Granit. "Dust 2" kommt mit sechzig Sekunden weniger zum Ziel, ist anders, wirkt ausgeglichener, kommt beim Hörer aber trotzdem gut an. Die ruhigeren Parts verdeutlichen die Sucht nach Melodie. Ansonsten schwingt der E-Gitarren-Presslufthammer sein Zepter. Hinhörer!
Oh ha! Jetzt wird es untergründig. Bei "Darklash" gehen quasi die Lichter aus und welche Variationen Maurizio Martoni auf den dicken Saiten so drauf hat, darf man auch noch genießen. Er führt uns auch durch das abschließende "Sands". Man hat sich für einen balladesken Einstieg entschieden. Klasse, wie Komatzu auch diesen Bereich beherrscht. Die Nummer ist von einem besonderen Auf und Ab der Dynamik geprägt.
Der Opener "Marbles On The Cement" enthält einen besinnlichen Beginn von zirka einer Minute. Stoner Rock im Entspannungs-Modus. Dann werden die Steine allerdings ordentlich angeheizt und mit Melodie und tiefergelegten Riffs geht es in die Vollen. Riccardo Camagni befreit seine Emotionen auf heftige Art und Weise, wobei er im Verlauf des Albums noch einiges zulegen kann. Die bereits erwähnten Spielereien mit der Dynamik sind schon im ersten Track präsent. Sehr gut!
"40° Ice" ist eines der Stücke, die sich nicht unbedingt aus der Masse des Genres herausheben, könnte man zu Beginn der Nummer meinen. Bemerkenswert ist hier aber wieder der variable Drive des Tracks. Damit hat Komatzu stets ein Eisen im Stoner Rock-/Grunge-Feuer.
Insgesamt kann man feststellen, dass sich das italienische Quartett durchaus aus dem Stoner Rock-Genre hervorhebt und so wird "K2" zum Antesten freigegeben.
Line-up:
Riccardo Camagni (vocals)
Luca Del Bianco (guitar)
Maurizio Martoni (bass)
Matteo Zoppi (drums)
Tracklist |
01:Marbles On The Cement (5:33)
02:40°Ice (3:51)
03:Clouds (3:07)
04:Dust (5:42)
05:Prog One (3:11)
06:My Dog (3:14)
07:Dust 2 (4:57)
08:Novocaine For The Soul (2:36)
09:Lazzaretto (4:52)
10:Darklash (3:49)
11:Sands (5:06)
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