Kottak / Attack
Attack Spielzeit: 32:16
Medium: CD
Label: S.N.U.G. Records, 2011
Stil: Rock

Review vom 25.06.2011


Wolfgang Giese
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich mir das bislang letzte Album Kottaks, der Band um den Scorpions-Drummer James Kottak, Rock & Roll Forever betitelt, vorgenommen und nun steht bereits der Nachfolger an.
Drei Musiker der vorigen Platte sind verblieben, seine Gattin schwingt nicht mehr die Schlagzeugstöcke, die teilt sich James nun mit Francis Ruiz und als Neubesetzung spielt Tommy Henriksen Gitarre und Bass.
Hatte ich bei der Rezension von "Rock & Roll Forever" von Punk Rock als Element der Musik gesprochen, so kann ich das nun auch wieder verwenden, denn wenn "Teenage Kix" loszieht, verbreitet das sofort eine Frische und rotzig-freche Unbekümmertheit, dass die emotionalen Fetzen fliegen. Das ist angelehnt an die Musik, die Iggy Pop auf "Raw Power" inszenierte. Im übrigen bleibt mir eigentlich nur, all' meine damaligen Aussagen zur Beschreibung zur Musik noch einmal zu betonen und zu bekräftigen, wie sie für den Vorgänger galten.
Der Sound ist durchgängig als ziemlich einheitlich zu bezeichnen. Alles erscheint aus einem Guss, ohne dass ein besonderer Titel aufgrund irgendwelcher Auffälligkeiten hervorzuheben wäre. "Sexy Motherfucker" ist entgegen des Titels etwas ruhiger gehalten und man hört den Sound einer akustischen Gitarre mitschwingen.
Punk, Mainstream Rock, Power Rock, Power Pop, alles zu einer stimmigen und leicht konsumierbaren Mischung vereint - das ist zwar nichts Bahnbrechendes, das ist aber auch kein Schrott. Es handelt sich um Musik, die letztlich nicht jede(n) ansprechen wird. Vielmehr dürfen sich Konsumenten angesprochen fühlen, die auf einfachen und auf den Punkt gespielten, druckvoll-satten Rock - ohne viele Soloeinlagen der Gitarren und mit einem Punk-Einschlag versehen - stehen.
Ich halte es mit einem Bibelspruch, der aussagt, dass es für alles eine Zeit gibt. So gibt es auch für mich eine Zeit für die neue Scheibe von Kottak. Ja, ich höre "Attack" gelegentlich mit großem Genuss - die Musik ist herrlich fröhlich im Ausdruck und handwerklich ohne Tadel. Zum Mitsingen sind alle Texte vorbildlich abgedruckt.
"Time To Say Goodbye" heißt es beim letzten Titel und dies ist eine Widmung an die Scorpions: »Thanx for the ride« heißt es dazu im Booklet entsprechend. Hier wird es dann erstmalig etwas ruhiger im Rhythmus und der Druck nimmt ab - vielleicht schwingt auch etwas die Wehmut im Abschied von dieser deutschen Rock-Institution mit?
Line-up:
James Kottak (vocals, guitars, drums)
Tommy Henriksen (guitars, bass, programming)
Prince Vernon (bass)
Johnny Lucas (guitars)
Francis Ruiz (drums)
Rick Steier (additional guitars)
Stephanie Smith (additional guitars, additional vocals - #4, 6, 10)
Tracklist
01:Teenage Kix
02:Scandalous
03:Hit The Heartbreakers
04:Let's Do It Tonight
05:Sexy Motherfucker
06:Perfect Defects
07:Bang Bang Baby
08:World War Love
09:So Disconnected
10:Time To Say Goodbye
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