Die Frage nach dem 'Ob' stellten wir uns nicht mal ansatzweise, als wir die Ankündigung eines weiteren Live Acts des
Kozmic Kaye Projects in der Monatsübersicht des Spirit of 66 fanden - interessant war lediglich die Festlegung der Abfahrzeit in Richtung Belgien. Im Januar schon mal für einige wenige Gigs in Deutschland gewesen, fanden sich die Mitglieder der
Jay Kaye Band und der von
Kozmic Blue (zu Hintergründen, Zusammensetzung etc. vgl. Konzertbericht vom
12.01.2010 in Eschweiler) erneut für eine Minitour außerhalb von Mallorca zusammen und beehrten uns im ostbelgischen Verviers.
Trotz exakter Abstimmung und Konsultation der Website trafen wir mehr als eine Stunde zu früh ein, als man sich noch mitten im Soundcheck befand, aber nach kurzer Wartezeit konnten wir dann die Bar ansteuern, während sich die Musiker auf der Empore kulinarischen Genüssen hingaben. Warum sich der Saal nur recht schleppend füllte, vermag ich nicht zu sagen, aber ich habe das Spirit of 66 schon voller gesehen. Persönlich fand ich das etwas schade, da wir ein Konzert der Spitzenklasse erwarteten und auch bekommen sollten.
Wie gehabt stand die
Jay Kaye Band als erstes auf der Bühne und lieferte ein tolles Programm mit alten und neuen Stücken. Leider gab es die neue CD noch nicht am Stand zu kaufen und so üben wir uns fleißig in Geduld, bis sie dann endlich in die heimische Sammlung einfließen kann. Einer meiner Favoriten war auch diesmal wieder "Mother", super gespielt, klar gesungen und voller Emotion. Mit den Kollegen
Brahm »Brahmelito« (Zitat
Kaye),
Heidl (b, voc) aus Deutschland und
Diego Ferral (dr) aus Argentinien, ließ
Kaye seiner Spielfreude auch an diesem Abend freien Lauf.
Der zweite Teil des Abends stand dann ganz im Zeichen der stimmlichen Qualitäten von
Maggie MacInthun, die mit ihrem Mann
Gerhard Sagemüller die Besetzung der
Jay Kaye Band erweiterte.
Sagemüller setzte sich jetzt erst mal ans Schlagzeug, um den Opener zu begleiten, während Schlagzeuger
Ferral sich eine halbakustische Gitarre schnappte. Mit "It's Been A Long Time" ging es zum erneuten Warmwerden nach der Pause direkt gut los und das Publikum legte auch ein paar Briketts mehr nach. Zum zweiten Song wurden die Verhältnisse wieder zurecht gerückt,
Sagemüller übernahm den Klampfenpart und
Diego Ferral setzte sich hinter sein Schlagzeug. An dieser Konstellation änderte sich bis zum Ende auch nichts mehr.
Ich gebe zu, nicht alle Songs gekannt zu haben, erkannt habe ich aber zumindest so viel, dass sich das Set gegenüber dem ersten Besuch vor einigen Wochen etwas verändert hatte. Bei den identischen Stücken waren aber auch deutliche Unterschiede zu verzeichnen: die einen hatten mehr Power, andere mehr Emotion. Wie auch immer, es war grandios. Ich schwelge ungern in Superlativen, aber solche Abende mit solchen Vollblutmusikern in einem passenden Ambiente erleben zu können, nein, zu dürfen, das ist schon etwas Besonderes.
Kozmic Blue fehlt ohne die
Jay Kaye Band für meinen persönlichen Geschmack etwas an treibender Basis. Erst die Kombination aus beiden Ensembles macht dieses Projekt zu dem, was auch das Publikum an diesem Abend zu lautstarker Begeisterung hinreißen ließ.
Erst nach zwei Zugaben, auch wieder inklusive einem fantastischen "Me And Bobby McGee" und gut drei Stunden, hieß es dann endgültig 'Lights out' auf der Bühne. Ich wiederhole hier weder meine Wünsche bezüglich einer gemeinsamen CD noch meine Meinung zu Projekten, kann aber nur jedem Leser empfehlen, sich die Chance nicht entgehen zu lassen,
The Kozmic Kaye Project einmal selber live zu sehen. Für uns an dieser Stelle ein ganz großes Merci an
Francis vom Spirit of 66!