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Den Amerikaner Arthur Lee Land als Crossover-Artist zu bezeichnen, wäre fast schon ein bisschen untertrieben. Denn der Singer/Songwriter, der auch bereits seit vielen Jahren dem Americana-Genre frönt, wird ebenso als Loop-Spezialist bezeichnet, genauso wie er seinen eigenen Stil oft Electro Americana nennt. Aber was will uns das sagen? Zu allererst, dass Land vollkommen ohne ein echtes Drum Kit, sondern durchweg mit einem Drum Computer arbeitet. Und wem nach diesem Satz bereits der kalte Schweiß auf der Stirn steht, der braucht wohl auch gar nicht mehr weiter zu lesen.
Ansonsten sind die Stücke des neuen Albums "Cracked Open" sehr wohl - mal mehr, mal weniger - im poppigen Americana- bzw. Singer/Songwriter-Bereich angesiedelt. Wenn man also die Scheuklappen mal abnimmt und das ganze Programming beiseite lässt, dann gibt es hier angenehm eingängige Musik auf die Ohren, die zwar ohne Ecken und Kanten daher kommt, dafür aber auch ohne Beirrung ihre locker-leichten Kreise zieht.
Arthur Lee Land zeichnet für sämtliche Kompositionen sowie einen Text ("Good Enough") selbst verantwortlich, die restlichen Lyrics hat seine Ehefrau Carol Lee beigesteuert. Nicht verwunderlich ist, dass der bereits seit Jahrzehnten im Musik-Business agierende Multiinstrumentalist hier ganz starke Arbeit an der Sechssaitigen abliefert, aber auch den Bass, die Percussion, Banjo und Mandoline hat er neben dem Gesang übernommen. Aaron Shier (zusammen mit Arthur auch Co-Produzent dieser Scheibe) setzte die vorgegebene Programmierung technisch um und ansonsten wurden lediglich noch zwei Background-Sängerinnen für einen Titel ("Hawthorne Tree") ins Studio eingeladen.
Ein sehr schönes Banjo bestimmt "Do You Ever Think Of Me?", das textlich zwar durchaus nachdenklich ist, durch die musikalische Umsetzung jedoch einen zunächst sehr leichtfüßigen Eindruck erweckt. Ebenso wie die Kindheitserinnerung "Into The Waters", die von unbeschwerten Tagen in jungen Jahren erzählt, als das Leben irgendwie noch einfacher zu sein schien. Und immer wieder werden subtile Soli auf der Akustischen eingebaut, die nie aufdringlich erscheinen.
Der Gesang von Arthur Lee Land mag nicht außergewöhnlich sein, aber dafür passt er ganz hervorragend zu seinen Songs. Das bereits angesprochene "Hawthorne Tree" muss noch einmal gesondert erwähnt werden, da diesem Track durch die Backing Ladies Leigh Nash und Beth Nielsen Chapman sogar eine zusätzliche Leichtigkeit beschert wird, die dieser Nummer sogar gute Chancen im Radio einräumen könnte.
Wie bereits anfangs erwähnt: Wer so gar nichts mit Drum-Computern und Samplings am Hut hat, der wird hier höchstwahrscheinlich nicht glücklich werden. Wer aber mal einen Blick über den Tellerrand hinaus wagen will, der sollte Stücke wie "After The Eclipse", "Do You Ever Think Of Me?", "Hawthorne Tree", "True North" oder den Titelsong trotzdem mal anchecken. Vielleicht wartet hier ja doch die eine oder andere Überraschung...
Line-up:
Arthur Lee Land (guitars, banjo, mandolin, bass, percussion, lead vocals)
Aaron Shier (electronic drum programming, sampling, synthesizer)
Beth Nielsen Chapman (background vocals - #8)
Leigh Nash (background vocals - #8)
David Hurlin (tablas - #10,11)
| Tracklist |
01:Cracked Open
02:After The Eclipse
03:Left Hand Creek
04:Good Enough
05:Do You Ever Think Of Me?
06:Into The Waters
07:Undertow
08:Hawthorne Tree
09:True North
10:Drum & A Chair (Intro)
11:Drum & A Chair
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