Dome La Muerte & The Diggers / Dome La Muerte & The Diggers
Dome La Muerte & The Diggers Spielzeit: 33:21
Medium: CD
Label: : GoDown Records, 2008
Stil: Garagen (Punk) Rock

Review vom 03.05.2008


Markus Kerren
Ja, was ist denn das? Zu meinem großen Erstaunen (oder wahlweise meiner großen Schande) habe ich zum ersten Mal einen Beweis in meinem Player, bzw. dafür vorliegen, dass in Italien auch so richtig fett gerockt werden kann. Dome La Muerte & The Diggers nennt sich das Quartett, das direkt mit dem ersten Song "Get Ready" wie ein Wirbelsturm durch meine Boxen fegt. Berstende Gitarrenriffs begleitet von einer treibenden Rhythmusfraktion, Rock'n'Roll-Piano und ein im Vergleich dazu geradezu überraschend zahmer Gesang zeigen gleich mal, wo der Hammer bei den Diggers hängt.
Das ist Garagen Punk/Rock der ganz feinen Sorte, der auch vor weiblichen Background Vocals (Kompliment an Lady Casanova), Blues Harp und überraschenden Cover-Songs nicht zurückschreckt. Bei "Blue Stranger Dancer" ist es die genannte Harp, mit der der Sänger und Namensgeber der Combo die Farbtupfer für einen weiteren Losgeh-Rocker beisteuert, der wie eigentlich alle Tracks über massig gute Melodien verfügt und tief in der Musik der sechziger und siebziger Jahre verwurzelt ist.
"Demons" wendet sich stilistisch nicht von seinen beiden Vorgängern ab, wonach dann mit "Sorry, I'm A Digger" die Bandhymne zelebriert wird. Irgendwie kann man sich ein (positiv-) amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, wenn die Azzurri ihre offensichtlichen Einflüsse wie The Sex Pistols,
The Velvet Underground und The Ramones, gepaart mit etwas Psychedelic, zu einem ganz eigenen Gemisch verarbeiten.
Dem "Bad Trip Blues" liegt ein Schlagzeug-Shuffle sowie eine treibende und fetzige Gitarre zugrunde, worüber der Mikrofon-Artist dann seinen Gesang legt. Apropos Gesang: An der Person Dome La Muerte, der bei Weitem kein Neuling in der (italienischen) Szene mehr ist, werden sich wohl am ehesten die Geister scheiden. Wenn ich aber vorher von 'zahmem' Gesang geschrieben habe, dann entwickelt sich diese Geschichte in Verbindung mit der sehr rockigen, an den Punk Rock grenzenden, Musik nach mehrmaligem Anhören jedoch zu einem interessanten Kontrastpunkt.
Der erste Coversong des Albums, das Yardbirds-Stück "Heartful Of Soul" wirkt durchaus geglückt, abgefahren (hier kicken die Psychedelic-Einflüsse endgültig ein) und wird natürlich etwas härter gebracht, als die Originalversion. "You Shine On Me" beginnt mit Akustik- und Slide-Gitarre, bevor nach einer guten Minute dann doch wieder Fahrt aufgenommen wird. Des Öfteren wird auch deutlich, dass die Englisch-Kenntnisse der Truppe nicht gerade berauschend sind, aber sei's drum!
Nach dem Hammer "Gimme Some" folgt dann mit dem John Lennon-Track "Cold Turkey" das zweite Cover, welches das Original zwar nicht erreichen kann, im Bandkonzept der Diggers aber durchaus funktioniert.
Die Italiener haben zwar ein sehr kurzes, dafür aber atmosphärisch dichtes Debüt vorgelegt, das in sich stimmig ist und außerdem nach einer ausgiebigen Tour schreit! Dome La Muerte & The Diggers sind viel zu sehr 'Garage', als dass sie Charts-mäßig groß was reißen könnten, aber genau das macht auch einen Großteil ihres Charmes aus.
6,5 von 10 RockTimes-Uhren sind da schon drin!
Line-up:
Dome La Muerte (lead vocals, electric and acoustic guitars, harp)
Lady Casanova (bass, background vocals)
Matteo 'Basetta' Gioli (electric guitars, background vocals)
Emiliano (drums)
Tracklist
01:Get Ready
02:Blue Stranger Dancer
03:Demons
04:Sorry, I'm A Digger
05:Bad Trip Blues
06:Fire Of Love
07:Heart Full Of Soul
08:You Shine On Me
09:Gimme Some
10:Cold Turkey
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