Name: Jayce Landberg.
Nationalität: schwedisch.
Besonderes Merkmal: Weiß, was er will...
... und um das zu erkennen, braucht es nicht mal die Musik - der Blick aufs Plattencover reicht schon. Ein Mann, ein Ausfallschritt, eine Gitarre - und Flammen! Man ziehe bitte zum direkten Vergleich das Cover von Yngwie Malmsteens Album "Fire & Ice" heran. Da wird klar: Herr Landberg schickt sich an, den Malmsteen-Cover-look-alike-Contest zu gewinnen. Okay, an die Frisur muss noch Mal der Profi mit dem Lockenwickler ran... aber ansonsten: Hut ab!
Das Cover wirkt unfreiwillig komisch... oder handelt es sich um einen ganz und gar beabsichtigten Gag? Wer weiß... auf jeden Fall steckt hier drin, was die Optik verspricht. Der musikalische Inhalt eröffnet Kapitel zwei des Malmsteen-Wettbewerbs. Landberg, Jahrgang 1977, hat sich auf "Break The Spell" ganz und gar dem Stile des schwedischen Gitarrenmeisters aus genau jener "Fire & Ice"-Zeit von 1992 verschrieben. Nicht nur das: er hat auch Yngwies damaligen Sänger Göran Edman für sich gewonnen!
Nicht nur Edmans wunderbarer, glasklarer Gesang lässt mich immer wieder an "Fire & Ice" denken. Auch der Klang der Scheibe ist eine einzige Reminiszenz an glorreiche Zeiten für dauergewellte Gitarrenhelden in viel zu engen Hosen. Der von reichlich Hall unterlegte Gesang, der Sound der Gitarren und die teils kitschigen Keyboards - das alles macht die Zeitreise 16 Jahre in die Vergangenheit perfekt.
Auch als Songwriter ist Jayce Landberg nicht auf den Kopf gefallen. Von rockenden Antreibern wie "Break The Spell" oder "Land Of The Dark" über herzergreifende Powerballaden wie "Left On A Dream" bis hin zum stark Barock-lastigen Instrumentalstück "Kusamura" reicht die Bandbreite. Stark sind auch die magischen Vibes der wunderbar melodischen Mid-Tempo-Nummer "Burning Bridges", auch wenn die zwischenzeitlich in den Vordergrund rückenden Backing Vocals ein bisschen nach Schlümpfen auf Ecstasy klingen.
Was aus Landbergs Feder kommt, klingt authentisch, ohne dass all zu viel Ideenklau praktiziert wird - allerdings derart authentisch, dass er sich den direkten Vergleich gefallen lassen muss. Und gegen Klassiker lässt sich nun mal schwer anstinken. Das Level auf "Break The Spell" ist durchweg gut, doch es fehlt der ersehnte Hammer-Song - der Grund, die Scheibe gleich nach dem ersten Durchlauf nochmal rotieren zu lassen. "Left On A Dream" ist nicht übel, aber nun mal kein "I'm My Own Enemy" - "Kusamura" ist ein ordentliches Instrumental, aber nicht von der Dynamik eines "Leviathan".
Tja, und der Chef selbst ist natürlich alles andere als ein Durchschnitts-Klampfer - aber auch kein Yngwie Malmsteen. Auf "Break The Spell" wird amtlich gefrickelt, aber eher auf Ansage und nicht mit der Eingebung eines Yngwie Malmsteen zu seinen besten Zeiten. Außerdem fehlt dem Album im direkten Vergleich mit "Fire & Ice" ein kongenialer Keyboard-Virtuose à la Mats Olausson - ein gewisser Charlie Arvstrand kommt da nicht im Entferntesten ran.
"Break The Spell" wirkt von daher nicht gerade wie ein jahrelang verschollenes Album, sondern höchstens wie eine frisch aufpolierte B-Seiten-Sammlung Malmsteens für 6 - 7 von 10 RockTimes-Uhren. Immerhin! Angehörige der Zielgruppe sollten dem Ganzen unbedingt mal ein Ohr leihen.
Line-up:
Erik Jayce Landberg (guitar, piano, bass)
Göran Edman (vocals)
Charlie Arvstrand (keyboard)
James Humphrey (drums, percussion)
Guest artists:
Mio Jäger (vocals on #6)
Carl Manstrand (bass on #9)
Jens Bock (drums on #11)
Tracklist |
01:Break The Spell
02:Flirting With Your Wesson
03:Left On A Dream
04:Land Of The Dark
05:Burning Bridges
06:Dawn
07:Black Magic
08:New Generation
09:Tell Me Why
10:Kusamura
11:Dance Of The Borderline
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Externe Links:
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