Jimmy LaFave / 15.09.2013, Cultureel Podium Roepaen, Ottersum (NL)
Cultureel Podium Roepaen Jimmy LaFave
Cultureel Podium Roepaen, Ottersum (NL)
15. September 2013
Konzertbericht
Stil: Americana, Red Dirt


Artikel vom 22.09.2013


Joachim 'Joe' Brookes
Jimmy LaFave Die Einflüsse des amerikanischen Künstlers Jimmy LaFave konzentrieren sich auf Bob Dylan und Woodie Guthrie. Aus seinen vielen Veröffentlichungen erweitert sich die Liste der musikalischen Bezüge um Jackson Browne,
Chuck Berry und Jerry Lee Lewis, wobei hier durchaus noch einige weitere Namen fallen könnten. Bevor er 1986 nach Austin (Texas) zog, trat er bereits in Oklahoma mit seiner Band Night Tribe auf. 1996 wurde er von Nora Guthrie eingelanden »to appear in Cleveland at the Rock and Roll Hall of Fame tribute to Woodie Guthrie.« Außerdem bekam er im selben Jahr als bester Singer/Songwriter einen Austin Music Award. Jimmy LaFave hat eine ganze Reihe von Alben auf den Markt gebracht. Von den Kritikern werden fast alle Tonträger hoch gelobt und der Protagonist, der auch schon mehrfach in Europa auf der Bühne stand, hat sich im Musikzirkel bereits einen besonderen Namen gemacht. In seiner Diskografie befinden sich Alben wie "Austin Skyline" (1992), "Highway Trance" (1994), "Buffalo Return To The Plains" (1995), "Road Novel" (1997) oder "Cimarron Manifesto" (2005). Den Anfang der Veröffentlichungen (1988) machte allerdings eine Kassette mit dem Titel "Highway Angels ... Full Moon Rain" und 2010 war "Favorite's" »a CD compilation of sixteen of Jimmy's most requested songs, [...]«
Jimmy LaFavePünktlich um 16:00 Uhr enterte Jimmy LaFave mit seinen Begleitmusikern die Bühne im fast bis in den letzten Winkel besetzten Nightclub. Die Band startete in das knapp an die zwei Stundenmarke reichende Konzert mit einem sehr ruhigen, tiefgründigen Song, ganz in Singer/Songwriter-Manier. Respekt! Der Gitarrist Phil Hurley glänzte bereits im Opener mit einem formidablen Solo und setzte während des Auftritts mehrmals das Bottleneck ein. Der Bassist Glenn Schuetz gab sich bei allen Liedern als ein sehr introvertierter, in sich ruhender Musiker und Bobby Kallus saß hinter einem minimal bestückten Drumset. Allerdings sorgte er damit trotzdem für mächtigen Wirbel, wenn es angesagt war. Als wolle der Protagonist deutlich machen, worum es bei diesem Auftritt ging, gab es gleich im Anschluss an den Opener einen treibend-rockenden Fußwippen-Blues und danach stand der erste Bob Dylan-Song auf dem Plan. Mit wunderschönen Basslinien unterfüttert, gab sich Jimmy LaFave als absoluter Fachmann des Robert Allen Zimmerman-Songbooks zu erkennen.
Jimmy LaFaveViele Lieder, wie zum Beispiel "Only One Angel" waren von ganz unterschiedlich arrangierten, zum Teil schön langen Einleitungen auf der akustischen Gitarre des Amerikaners geprägt und oft entfalteten die Nummern in ihrem Verlauf ganz andere Stimmungen. Man spürte schon nach den ersten Nummern, dass diese Musiker nicht zum ersten Mal zusammen auf der Bühne standen. Da griff ein Zahnrad ins andere. Phil Hurley, Glenn Schuetz sowie Bobby Kallus waren perfekt aufeinander abgestimmt. Bei diesem Konzert hätte man sich vielleicht ein Solo des Bassisten beziehungsweise Schlagzeugers gewünscht. Von Phil Hurley gab es dafür haufenweise bemerkenswerte Alleingänge und er war es auch, der beim Auftritt für gewisse Showeffekte sorgte. Beim Jimmy LaFave-Gig gab es sozusagen die musikalische Vollbedienung. Ob Country, Singer/Songwriter, Roots Music, Rock, Americana, Blues, Rock'n'Roll ... das Quartett hat in allen Bereichen nur eine Antwort: Authentizität!
Jimmy LaFaveMit Tempo-Country-Groove sorgte man genauso für Kurzweil wie mit wunderschönen Balladen der Marke "Going Home" oder "River Road". Jimmy LaFave sang mit einer beeindruckenden Stimme, mit der er problemlos in allen Genres zuhause war. In den ruhigeren Liedern dominierte sein Gesang durch die dezente Begleitung seiner Kollegen. Mit seiner zum größten Teil eingesetzten akustischen Gitarre sorgte er für klasse Ausrufezeichen, auch wenn er sie ohne Fingerpicking zum Klingen brachte. Zwischendrin wechselte er zur Baritongitarre und gab hiermit unter anderem dem von J.J. Cale stammenden "Magnolia" eine ganz besondere Note. Obwohl sich die von William Weton und Ray Jacobs komponierte Blues-Nummer "Outskirts Of Town" in ruhigem Fahrwasser befand, erhielt sie ein richtig kräftiges, muskelbepacktes Arrangement und "Cafe In The Rain" verdeutlichte, auf welch hohem Niveau sich auch seine älteren Songs bewegten.
Jimmy LaFaveDas Publikum war begeistert, sparte, besonders bei Phil Hurley-Soli, nicht mit Szenenapplaus und wenn die Combo ohne Vorwarnung den Nightclub mit Chuck Berrys "Johnny B. Good" oder Creedence Clearwater Revivals "Have You Ever Seen The Rain" ins Wanken brachte, war die Freude so ungezügelt wie bei den Einsätzen des Gitarristen. In den zwei Zugaben wurde Bob Dylans "Not Dark Yet" zu einem längeren Genuss, einer echten Perle und wer sein Konzert noch mit einem rockenden "Tulsa Time" ausklingen ließ, hatte allen Beifall über den gesamten Auftritt hinweg mehr als verdient.
Jimmy LaFave war mit extrem vielen unterschiedlichen Liedern am Start, zeigte aber mit seiner hervorragenden Band, dass die bereits weiter oben genannten Stile durchaus unter einen Hut passten. So etwas schaffen nicht viele Musiker, aber ein Jimmy LaFave ist geradezu ein Garant dafür. Diesen Mann muss man live erlebt haben!
Wir bedanken uns bei Chris Tangelder vom Cultureel Podium Roepaen für die problemlose Akkreditierung.
Line-up:
Jimmy LaFave (acoustic guitar, baritone guitar, vocals)
Phil Hurley (electric guitar, backing vocals)
Glenn Schuetz (bass)
Bobby Kallus (drums)
Jimmy LaFave     Jimmy LaFave     Jimmy LaFave
Jimmy LaFave              Jimmy LaFave              Jimmy LaFave
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