Jorn Lande / Unlocking The Past
Unlocking The Past Spielzeit: 49:17
Medium: CD
Label: Frontiers Records, 2007
Stil: Classic Hard Rock/Metal

Review vom 22.01.2007


Jürgen B. Volkmar
Einer der zur Zeit produktivsten Musiker aus Norwegen dürfte wohl Ausnahmeshouter und Ex- Masterplan-Sänger Jorn Lande sein, hat er neben dem gleichzeitig erschienenen
The Gathering nun mit "Unlocking The Past" eine weitere Kostprobe seiner außergewöhnlichen Sangeskunst veröffentlicht. Natürlich handelt sich es hier nicht um eine profane Cover-Song-Compilation, sondern um eine Zusammenstellung von Songs, die entweder als B-Seiten und Bonus-Tracks erschienen sind, oder sogar teilweise nie veröffentlicht wurden.
Wie üblich, wurde er dabei von einer Reihe bekannter Musiker wie Don Airey oder Ronnie Le Tekro unterstützt, um nur einige zu nennen. Da ist es natürlich kein Wunder, dass auch wieder auf die Fähigkeiten von Remixer und Produzent Tommy Hansen zurückgegriffen wurde, der jeder Version einen eigenen Charakter verliehen hat.
Als Inspirationsquelle dienten hauptsächlich Titel, die von der verbalen Aussagekraft der Stimme von Jorn Lande leben und damit die Vielschichtigkeit dieses Ausnahmesängers betonen.
Kraftvoller satter Hard Rock wird uns mit "Fool For Your Loving" von Whitesnake in die Gehörgänge geblasen. Knackig kommen die Gitarrenläufe und die Gesangslinien sind manchmal nicht vom Original zu unterscheiden.
Kompakt arrangiert entfaltet sich ein Rock-Lichtblick, der vor Energie vibriert. Mit "Cold Sweat", dem Thin Lizzy-Klassiker, wird eine Eigeninterpretation gezündet, dass die Amplifier brennen. Stahlhartes Gitarrenriffing verleihen diesem Meisterwerk eine komplette neue Identität. Stimmlich perfekt in allen Tonlagen, werden magische Momente erreicht.
In der gleichen Spur folgt Deep Purples "Perfect Strangers", weit besser als das Original, mit echtem Hard Rock-Feeling und einfallsreichen Gitarrenlicks, wobei die Vokalakrobatik wieder neue Höhepunkte erreicht.
"Burn" kommt mit echter Hammerattitüde, das Außergewöhnliche wird Normalität, intensiv die Gesangspartien, die für den Feinschliff sorgen. Manchmal nah am Original, dann wieder entfernt, ganz so wie der bekennende Fan Jorn Lande jedem Song eigene Rasse und Klasse verleiht. Hier liegt die Betonung auf Weiterentwicklung und nicht auf bloßer Neueinspielung. "Feel Like Making'Love" von Bad Company bildet da keine Ausnahme: Schmeichelnd und dann wieder fordernd mit Reibeisentouch in der Stimme, wird dieses Juwel noch einmal veredelt. "Kill The King" von Rainbow und "Naked City" von Kiss können instrumental voll überzeugen und passen nahtlos in dieses musikalische Konzept. Mit "The Day The Earth Caught Fire" aus der Feder von City Boy wird noch einmal die enorme Bandbreite dieses Ausnahmesängers unter Beweis gestellt.
Alle die, die kernigen Hard Rock neuester Prägung mögen, werden an diesem Album nicht vorbeikommen. Die Zusammenstellung ist rundum gelungen und ein "Best Of" feinster Rockperlen aus verschiedenen Jahrzehnten geworden. Für alte und neue Rockfans ein klassisches Anspielalbum, dessen musikalisches Konzept rundum ausgewogen ist.
Tracklist
01:On And On
02:Fool For Your Loving
03:Cold Sweat
04:Lonely Is The Word/Letters From Earth
05:Burn
06:Feel Like Making Love
07:Kill The King
08:Perfect Strangers
09:Naked City
10:The Day The Earth Caught Fire
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