Kurz nach 21:00 Uhr Konzertbeginn. Die Dänen sind in Eutin immer gern gesehene Gäste (s. z.B.
Eutiner Bluesfest 2006), und mit
Kenn Lending haben die Veranstalter wieder einen begnadeten Bluesgitarristen eingeladen.

Mir bisher kein Begriff, las ich den Informationszettel und der eine oder andere Name, den
Kenn Lending bisher begleitete, war doch kein Unbekannter und mir musikalisch im Ohr;
Louisiana Red,
Memphis Slim,
The Band,
Luther Allison - und in diese Richtungen ging es dann auch. Querbeet durch die Spielarten des Blues.
'Wohnzimmeratmosphärisch' begann eine famose Bluesband ihr Programm und zog die ca. 100 Gäste gleich in ihren Bann. In jedem der gespielten Titel zeigten sie ihre Klasse und die Vielfalt ihrer Spieltechniken. Traditioneller Blues, sparsamst gespielt, wechselte mit der Art von
Stan Webb oder
Eric Clapton. Eine wahre Freude zuzuhören und zuzusehen.
Dan Hemmer an der Hammondorgel ließ seine Hände nur so über die Tasten fliegen, die Leslie-Box neben ihm kriegte sich streckenweise überhaupt nicht mehr ein, und die Asche seiner gerauchten Zigaretten blieb bis zum Filter (trotz des Spiels!!) 'bei der Stange'. Der Mann am Schlagzeug,
Carsten Milner, zog seinen Blues/Jazz-Schlagzeugpart gekonnt durch. Immer wieder zwischendurch kleine, feine Soli aller Akteure, wobei Orgel und Gitarre sich gegenseitig dominierend abwechselten. Schon klar, dass
Kenn Lending von all diesen Musikern zum Spielen geholt wurde! Der Mann am Bass war ein
Mr. Ballou (??) aus Südafrika, und der gab dem einen oder anderen Titel einen richtig guten Groove mit. In seinem Solo brachte er afrikanische Einflüsse, auch gesanglich, ein. Gelungen und schön.
Irgendwann war es '...time to say SKOL...', und es wurde erst mal miteinander angestoßen.
Traditionelle Bluestitel, wie "Chicken Shack" (das Haus voller erzählender Frauen), gespielt für
Champion Jack Dupree oder zum Schluss "Hootchie Cootchie Man", bei dem es sich
Kenn Lending nicht nehmen ließ, die Gitarre hinter dem Kopf und mit den Zähnen zu spielen. Delta-Blues ('Missisippi-Voodoo-Blues'), rockige Bluestitel, die nach
Eric Clapton klangen, bis hin zu Blues mit psychedelischen, weltmusikalischen Einflüssen füllten einen sehr schönen Abend aus (
Kenn spielte hier eine
'Marc Knopfler-Gitarre' wie auf dem Cover von "Brothers in Arms").