Spielzeit: 48:21 Medium: CD Label: Escape Music, 2007 Stil: Hard Rock Review vom 02.03.2007 Markus Kerren

Diese Jungs bleiben bei der Stange, das muss man ihnen lassen. Seit ihrem gleichnamigen Debüt von 2004 wurde in jedem Folgejahr fleißig eine weitere Produktion nachgeschoben. Die drei Vorgänger kenne ich zwar nicht, aber "Saturn Skyline" hinterlässt bei mir einen durchaus guten Eindruck.

Hatte meinen Kollegen Jogi das letztjährige Winter In Paradise nicht wirklich überzeugt, da ihm, trotz der von seiner Seite attestierten, unbestrittenen technischen Fähigkeiten, die Originalität etwas abkam, so muss ich ihm in diesem Kritikpunkt recht geben, denn seine Analyse trifft genauso auf das neue Werk der schwedisch-deutschen Band zu.

Ich muss allerdings auch sagen, dass die elf neuen Songs locker und lässig aus der Hüfte geschossen wirken und sehr gut ins Ohr gehen. Außerdem verzichtet man hier (im Gegensatz zu den ersten Alben) gänzlich auf Keyboards. Hier und da gibt es schöne Piano-Einschübe, die das Ganze aber auflockern und somit auf der Habenseite zu verbuchen wären.
Die Besetzung ist mit den Original-Mitgliedern Mikael Erlandsson (vocals) und Andy Malecek (guitars), dazu der ehemaligen Rhythmus-Fraktion von Talisman, Marcel Jakob am Bass und Jamie Borger an den Drums seit dem zweiten Album die Gleiche und das kann man meiner Meinung nach recht gut hören, denn aufeinander eingespielt wirken sie.

Kompositorisch und soundmäßig gibt's also nichts wirklich Neues aus dem Hause Last Autumn's Dream zu bieten, wobei mich die ersten beiden Nummern "For The Young And The Wild" und "After Tomorrow's Gone", durchaus angenehm, an UFO erinnern. "Pages" ist ein guter, flotter und geradliniger Rocker, bei dem Mikael Erlandsson aber leider ein bisschen so wirkt, als würde er mit angezogener Handbremse singen. Dennoch kommt alles leicht und beschwingt.

Auch die Powerballade "Rock'n'Roll Is Saving My Soul" weiß durchaus mit starken Melodien zu überzeugen. Ansonsten sind "Supersonic" und "American Girl" richtig gut, während "Critical" oder "I Know A Lot About Love" für mich die Schwachpunkte der Scheibe darstellen. Speziell das Letztgenannte wirkt insgesamt viel zu soft und der abgedroschene Text hilft auch nicht unbedingt weiter, selbst wenn die Gitarre alles versucht, den Song noch zu retten.

Insgesamt kann sich "Saturn Skyline" aber recht anständig hören lassen. Die fehlende Originalität (der einzig wirklich dicke Kritikpunkt) wird durch Spielfreude, überwiegend eingängiges, melodiöses Songwriting und vier klasse Musiker aufgefangen.
Nicht essenziell, aber jederzeit hörbar und Laune machend!

Line-up:
Mikael Erlandsson (lead vocals)
Andy Malecek (guitars)
Marcel Jacob (bass)
Jamie Borger (drums)