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"False Starts & Broken Promises" war eine verdammt schwere Geburt, die sich über eine lange Zeit hingezogen hat. Die Person hinter diesem Projekt/Band ist der Engländer und derzeitige Wahl-Amerikaner Max Vanderwolf, von dem schon lange Demos in Insiderkreisen die Runde machten, während der Protagonist mehrere Anläufe unternahm, dieses Album aufzunehmen. Jeweils erfolglos und irgendwann ließ sich Max einfach fallen und ergab sich seinen schlechten Angewohnheiten.
Der große Durchbruch kam, als er sich endlich dazu entschied, eine Therapie zu machen und während deren Verlaufs dort auch einen weiteren Musiker/Produzenten kennen lernte, der ihm umgehend anbot, sein Album zu produzieren. Eine Woche später verließen die beiden die Therapie und machten sich an die Arbeit, die schließlich zu diesem, mir jetzt vorliegenden Album führte.
Nicht ganz einfach ist "False Starts & Broken Promises", aber dafür sehr intensiv und atmosphärisch. Wenn ich das Album-Konzept richtig verstehe, dann geht es um eine Beziehung, die kurz vor dem Ende steht, um die noch verzweifelt gekämpft wird, obwohl man bereits weiß, dass es hoffnungslos ist. Und die Haupt-Person dieses Dramas zerbricht im Laufe der zehn Songs an der Thematik.
Die instrumentale Eröffnungsnummer "Variation" setzt gleich zu Beginn den melancholischen, ja sogar tieftraurigen Grundton dieser Scheibe, der die Fantasie gleich mächtig in Wallung bringt. Neben den nahezu unverzichtbaren Drums und dem Bass spielt das Piano bei Last Man Standing eine entscheidende und prägende Rolle. Die Tracks an sich halten sich ausschließlich im Slow- und Midtempo-Bereich auf. Selbstverständlich gibt es auch jede Menge akustische und elektrische Gitarren, die je nach Stimmung des gerade gebrachten Songs weiter nach vorne oder auch mal ganz nach hinten produziert wurden.
»Ich stellte mir einfach vor, ich würde durch die Alleen eines riesigen Wanderzirkusses inklusive des 'Stärkesten Mannes der Welt', 'Leroy, dem Wunderjungen' und 'Kayla, dem Mädchen mit drei Köpfen' marschieren, würde zwischen den einzelnen 'Attraktionen', angeprangert und dargestellt von all diesen Menschen, die im 'normalen' Leben gescheitert sind und hier versuchen, ein Stückchen Illusion zu verkaufen, durchspazieren, und wollte dieses Flair auf dem Album festhalten«, so Vanderwolf in einem Statement zu seinem Werk.
Was zumeist auch sehr gut gelungen ist und wie bei dem etwas an Tom Waits erinnernden "Everything Must Go" beim Zuhörer zu einer verwirrenden Mischung aus Staunen, Ergriffenheit und Fremdheit mündet. "False Starts & Broken Promises" ist eine zusammenhängende Geschichte und so stellt jedes der zehn Mosaik-Steinchen einen wichtigen Part dieses Albums dar. Wenn man einzelne Songs bzw. Anspieltipps herausheben will, dann sollten dies vor allem "Waiting So Long", "Bar Room Floor" oder "Go Home" sein.
Vanderwolf singt in einer höheren, aber nicht schmerzhaften oder weinerlichen Tonlage. Den tiefen Schmerz muss er dem Zuhörer nicht aufs Butterbrot schmieren, damit dieser ihn erkennt. Und aggressiver geht's bei den heftigeren Passagen auch gut ab.
Last Man Standing haben hier ganz sicher kein Party-Album abgeliefert, dafür aber ein, wie in der Einleitung schon geschrieben, sehr intensives, tragisches und atmosphärisches. Die einzelnen Tracks, die ohne Ausnahme von Max Vanderwolf im Alleingang verfasst wurden, haben Melodie, Tiefgang und haufenweise Feeling zu bieten. Keine leichte Kost, aber beeindruckend allemal!
Line-up:
Max Vanderwolf (vocals, lap steel guitar, keyboards, sax)
Cordoba (guitars, keyboards, backing vocals)
Art Terry (piano, keyboards)
Gareth Batson (drums)
Victy Silva (backing vocals)
Crispy Dunne (bass)
Brad Waismann (bass)
Matt Keating (keyboards, bass - #2)
Pablo Farba (percussion, Sardinian expletives)
Terry Edwards (saxes, trumpets)
Desmond Horn (guitars - #8)
Dennis Martin (keyboards - #8)
Robyn Hitchcock (backing vocals - #9)
| Tracklist |
01:Variation
02:Queen Kong
03:Waiting So Long
04:The Dean Street Stumble
05:Everything Must Go
06:The Climb
07:Bar Room Floor
08:A Man Condemned
09:Go Home
10:Theme For The Last Man Standing
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Externe Links:
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