"Brought To Life", das ist mal wieder so eine Debüt-Scheibe, die dafür sorgt, dass die restlichen CDs, die noch zu rezensieren sind, im Eck liegen bleiben, weil der CD-Player in der Endlosschleife läuft.
The Last Straw, eine Southern Rock-Formation aus Murfreesboro/Nashville,Tennessee, haben ihren Erstling "Brought To Life" über den großen Teich zu uns geschickt und die Mannen um den 23-jährigen Lead-Sänger und Gitarrist Kyle Daniel machen ihren Job verdammt gut.
Bereits die erste Strophe des Openers "She Don't Love You" reicht aus, um Kyle Daniels Stimme unweigerlich zu erliegen. Rau, erdig, voluminös, siedelt sich Daniels Gesang irgendwo zwischen den Stimmbildern von Steve Winwood zu Zeiten der Spencer Davis Group und Joe Cockers Röhre an.
Dazu liefern Davids Kollegen einen mitreißend frischen Southern Rock, der mit Rhythm'n'Blues-Elementen garniert von einer sägenden Hammond Orgel begleitet wird, bevor es mit "Which Way To Go" mit einem knackigen Shuffle weitergeht.
'Bandbreite' ist gewiss eines der Attribute, die sich The Last Straw ohne Vorbehalte auf Ihre Fahne schreiben dürfen. Egal ob bei "Good To Be Alive", einem dynamischen, an den Stil der Black Crowes angelehnten Song, bei dem üppige Gitarrenarbeit inklusive fetziger Soli angesagt ist, oder dem Southern-Kracher "Soul On Fire" (Anspieltipp auf MySpace!), der mit unüberhörbaren Reggae-Rhythmen daher kommt und dann heftig rockt: Bei diesem Album läuft sich so schnell nichts tot.
Doch The Last Straw machen nicht einfach nur Musik. Sie haben in ihren Texten auch eine ganze Menge an Geschichten zu erzählen, die von all den unterschiedlichen Erfahrungen und teilweisen Abgründen der menschlichen Existenz handeln, bis hin zu den Ereignissen beim Hurrikan Katrina in "Down The Line", als im Jahre 2005 gewaltige Schäden durch diese Naturkatastrophe angerichtet wurden.
The Last Straw verwöhnen über die gesamte Spielzeit des Albums mit mitreißenden Nummern, bei denen es kaum möglich ist, in Starre zu verharren. Doppelsoli und kernige Riffs an den Gitarren, schweißtreibende Arbeit an den Drums und am Bass, ausgefeilte Keyboards und Hammond-Orgel verabreichen "Brought To Life" genau die Zutaten, die ein hörenswertes Album ausmachen.
Diese Band besteht aus fünf technisch versierten Musikern, die mit Leib und Seele am Werk sind und ihr Songwriting bis ins Detail beherrschen. Egal, ob sie dabei wogende Weizenfelder vor unseren geistigen Augen heraufbeschwören, oder uns zum Bullriding einladen, das Hörvergnügen bleibt ungetrübt.
Als nächstes werden sich The Last Straw daran machen, ihre Qualitäten auf ausgedehnten Touren auch live unter Beweis zu stellen. Es wäre prima, wenn dabei in absehbarer Zeit auch ein Ticket nach Europa gelöst werden würde, damit sich jeder einen eigenen Eindruck von dieser jungen Band verschaffen kann.
Line-up:
Kyle Daniel (rhythm guitar, lead guitar, lead vocals)
Pearce Harrison (drums)
Quincey Meeks (slide guitar, lead guitar, harp, backup vocals)
Adam Botner (organ, piano, backup vocals)
Marc William (bass, backup vocals)
Tracklist |
01:She Don't Love You
02:Which Way To Go
03:Good to Be Alive
04:Rock N' Roll Queen
05:Soul On Fire
06:Everything But You
07:Find Your Way Home
08:Down The Line
09:You Betta' Believe
10:Be Here Tonight
11:Take A Ride
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