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Lava 303 ist das Projekt von Conni Maly und ... war mir bislang vollkommen unbekannt. Dabei ist die neue Scheibe "Goddess Rules" nach "Acid Rock'n'Roll Stories" und "Wunderbare Electrofrau" (die laut der Homepage in den Jahren 2004 bzw. 2008 produziert wurden) bereits ihr drittes Album. Die Musikerin selbst bezeichnet ihre Songs auch als Garage Trance und/oder Acid Rock'n'Roll. Wobei mir, wenn ich das schon mal vorausschicken darf, schleierhaft ist, wo bei den dreizehn neuen Tracks der Rock'n'Roll stecken soll. Zugegebenermaßen gibt es allerdings einige Einlagen auf der Sechssaitigen ...
Das Grundgerüst der neuen Scheibe setzt sich maßgeblich aus drei Komponenten zusammen, die da wären: Der Gesang, die zweifelsohne klasse gespielte Solo-Gitarre und Keyboardbeats, bei denen ein MC 303 wohl die größte Rolle spielt. Softer als die ersten beiden Alben soll "Goddess Rules" sein und in der Tat gibt es hier nicht gerade wenige Stücke mit starkem Pop-Appeal, die sich durchaus auch fürs Radio eignen würden.
Nach dieser Einleitung überrascht es ein wenig, dass "Die Frau Gott (& der Manager)" mit einer einsamen akustischen Gitarre und Gesang beginnt. Es dauert jedoch nicht sehr lange, bis sich die Keyboard-Beats dazugesellen. Der Gesang kommt melodiös und ist mit einem sympathisch-süddeutschen Akzent ausgestattet. Der Löwenanteil der Tracks wird auf deutsch gesungen, wobei es, wie zum Beispiel bei "No Escape", auch Ausreißer in die englische Sprache gibt. Und für diesen Song wurde auch eine sphärische Wah Wah-Gitarre mit eingebunden, die die Nummer hörbar aufwertet.
Aber auch Trance-Beats kommen in diesen knapp sieben Minuten ausreichend zum Zuge, begleitet von psychedelischen Keyboard- bzw. Synthie-Einlagen. Der Titelsong besteht musikalisch einmal mehr aus einer Melange der Akustischen und Beats. Der Gesang kommt hier eher zurückhaltend, was ihn aber nicht schlechter macht. Richtig flott und mit jeder Menge femininem Pep dann "Berlin", wo Frau Mali auch mal mitteilt, was die selbstbewusste Frau während eines Ausflugs in die Großstadt (hoppen, shoppen und poppen) so im Sinn hat.
Sehr selbstbewusst kommt Conni Maly eigentlich auf allen Tracks der Scheibe rüber. Und das, ohne verbal oder auch sonst irgendwie fett auf die Kacke zu hauen. Die Beats sitzen, die Gitarren-Einsätze sind klasse und auch der Gesang kann sich durchaus hören lassen. Ähnlich wie in "Berlin" geht es in "Die Mama muss mal tanzen gehen" um das Abschütteln der alltäglichen Pflichten, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Einfach mal für ein paar Stunden was anderes machen bzw. sehen ...
Eine fette E-Gitarre eröffnet "Destination Moon", bevor sich die synthetischen Beats plötzlich dazu gesellen. Immer wieder gibt es überraschende Breaks, auch mal ein 'richtiges' Schlagzeug und den hier eher im Sound 'begrabenen' Gesang. Zum Abschluss hören wir bei "Atmen" noch mal eine angenehme Akustische zum Gesang. Ein sehr schöner und ruhiger Ausklang des Albums.
Mit Rock'n'Roll hat das Ganze zwar nicht allzu viel zu tun, aber wenn man auch mal über den Tellerrand rausschauen möchte und/oder knackigen Trance-Beats aufgeschlossen ist, kann man hier einiges entdecken. Dazu kommt, dass man der guten Conni gerne zuhört, wenn sie ihre Geschichten singend erzählt. Insgesamt ist es "Goddess Rules" also durchaus Wert, ihm und der bayerischen Protagonistin mal ein Ohr zu leihen.
Line-up:
Conni Maly (vocals, acoustic & electric guitars, sansula, percussion, syntesizers, MC 303, Korg Electribe)
Mit:
Bine Morgenstern (background vocals & mad voices - #2,6,9,10)
Suse Michel (background vocals & mad voices - #2,6,9,10)
Maximilian Wall (fingersnippin' & train effects - #2)
Raviv Langer (additional synthesizer - #5)
| Tracklist |
01:Die Frau Gott (& der Manager)
02:Nicht Normal
03:No Escape
04:Hier in dieser großen Stadt
05:Berlin
06:The Goddess Rules
07:Sweet Souvenir
08:Elefant Asyl
09:Destination Moon
10:Die Kraft
11:Die Mama muss mal tanzen gehen
12:Ich träum davon bei mir zu sein
13:Atmen
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