Led Zeppelin / Mothership
Mothership Spielzeit: 118:00 (DVD), 66:09 (CD 1), 69:16 (CD 2)
Medium: CD/DVD
Label: (Atlantic/Swan Song) Warner Music Group, 2007
Technisches zur DVD:
Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS, Stereo
Stil: Rock

Review vom 01.12.2007


Ilka Heiser
Sicherlich ist es kein Zufall, dass dieses feine Package gerade jetzt erscheint, nämlich vor dem, leider auf Grund eines gebrochenen Fingers des Gitarristen Jimmy Page vom 26.11.2007 auf den 10.12.2007 verschobenen Reunion-Konzert in London. Dieses Konzert, bei dem voraussichtlich Jason Bonham, Sohn des 1980 verstorbenen Drummers John Bonham die Kessel klopft, wird vermutlich eines der größten kommenden Highlights sein, denn Zep zählen nach wie vor zu den erfolgreichsten, innovativsten, kraftvollsten und einflussreichsten Bands der modernen Musikgeschichte, an der sich viele Nachwuchskünstler immer noch orientieren und die Band zu ihren wichtigsten Einflüssen zählen.
Trösten wir uns also vorerst mit "Mothership", einem wirklichen Sahneteil. In hochwertiger Verpackung gibt es auf zwei CDs und einer DVD Vollbedienung pur.
Die drei Silberlinge bieten einen tollen Querschnitt durch das gesamte zwölfjährige Schaffen Led Zeppelins, angefangen vom 1969er Debüt bis zum 1979er "In Through The Out Door", das leider immer noch zu den am meisten unterschätzen Veröffentlichungen der Band zählt.
Die Songauswahl für die beiden CDs wurde von Jimmy Page, Robert Plant und John Paul Jones persönlich getroffen. Natürlich dürfen die alten Gassenhauer "Stairway To Heaven", "Whole Lotta Love" oder "Kashmir" nicht fehlen, aber auch unbekanntere Stücke wie "Achilles Last Stand" oder "In The Evening" zieren die Silberlinge, deren Klangqualität vom Feinsten ist. Nun, Produzent Jimmy Page ist ja allgemein bekannt für seine exakte Arbeit an den Knöpfchen. Auch die Kapazität der Silberlinge wurde optimal genutzt.
Im Hinblick auf die DVD ist das Bild, bedingt durch die Zusammenschnitte verschiedener Konzerte, von unterschiedlicher Qualität. Dies wirkt jedoch nicht sonderlich störend, denn man hat sich allergrößte Mühe gegeben, die Unterschiede so gering wie möglich zu halten. Die Farben sind richtig schön kräftig, der Kontrast teilweise sogar richtig gut. Da hat Warner wirklich klasse Arbeit geleistet, wenn man bedenkt, aus welcher Zeit die Aufnahmen stammen.
Beim Ton kann der Zuschauer zwischen Dolby Digital 5.1, DTS und Stereo wählen. Dieser wurde komplett remastert. Es ist schon erstaunlich, was technisch heutzutage machbar ist, um aus solch altem Material das Bestmöglichste rauszuholen. Jedenfalls ist der Sound auf der DVD ebenfalls auf höchstem Niveau.
Auch auf die DVD bannte man nicht nur die üblichen Verdächtigen ("Rock And Roll", "Immigrant Song", "Kashmir", Stairway..."), sondern wühlte im Backkatalog, um dem Zuschauer solche Nummern wie "In My Time Of Dying" ("Physical Graffiti", 1975), "The Ocean" ("Houses Of The Holy", 1973), "Nobody's Fault But Mine" ("Presence", 1976) bis hin zu "We're Gonna Groove" ("Coda", 1982) näherzubringen.
Durch die verschiedenen Zusammenschnitte der Konzerte kann man den Werdegang der Band im Laufe ihrer Karriere visuell wunderbar verfolgen.
Das ständige Touren ließ sie reifen und zu einer unschlagbaren Einheit zusammenwachsen. Immer wieder toll zu sehen, wie das hervorragende Zusammenspiel zwischen den Musikern funktionierte: Die beiden Frontmänner Page und Plant, die sich allein nur durch Blicke verständigten, wenn es ums Improvisieren ging und Jones und Bonham, die sich bei ihrer Rhythmusarbeit gegenseitig beobachteten.
Gern zeigt die Kamera Nahaufnahmen vom Meister an der Gitarre, so dass man ihm genüsslich bei seiner Fingerarbeit zuschauen kann.
Selbst wenn man wirklich schon alles hat, zumindest die DVD ist den Kauf des Albums allemal Wert.
Abgerundet wird die Werkschau mit einem prallgefüllten Booklet, das mit Fotos von Ross Halfin und Dave Brolan versehen ist. Und das alles befindet sich in einer recht ansprechender Verpackung.
(Led Zeppelin)-Herz, was willst Du mehr?
Für alle die, die noch nichts von Led Zeppelin besitzen (gibt es die überhaupt?), ist "Mothership" ein wunderbarer Einstieg und für alle Hardcore-Fans eine klasse Ergänzung ihrer Sammlung.
Line-up:
Jimmy Page (guitar)
Robert Plant (vocals, harp)
John Paul Jones (bass, keyboards)
John Bonham (drums)
Tracklist
CD 1:
01:Good Times Bad Times (2007 Remastered LP Version)
02:Communication Breakdown (2007 Remastered LP Version)
03:Dazed And Confused (2007 Remastered LP Version)
04:Babe I'm Gonna Leave You (2007 Remastered LP Version)
05:Whole Lotta Love (2007 Remastered LP Version)
06:Ramble On (2007 Remastered LP Version)
07:Heartbreaker (2007 Remastered LP Version)
08:Immigrant Song (2007 Remastered Single/LP Version)
09:Since I've Been Loving You (2007 Remastered LP Version)
10:Rock And Roll (2007 Remastered Single/ LP Version)
11:Black Dog (2007 Remastered Single/ LP Version)
12:When The Levee Breaks (2007 Remastered LP Version)
13:Stairway To Heaven (2007 Remastered LP Version)
CD 2:
01:The Song Remains The Same (2007 Remastered Album Version)
02:Over The Hills And Far Away (2007 Remastered Album Version)
03:D'yer Mak'er (2007 Remastered Album Version)
04:No Quarter (2007 Remastered Album Version)
05:Trampled Under Foot (2007 Remastered LP Version)
06:Houses Of The Holy (2007 Remastered Album Version)
07:Kashmir (2007 Remastered LP Version)
08:Nobody's Fault But Mine (2007 Remastered LP Version)
09:Achilles Last Stand (2007 Remastered LP Version)
10:In The Evening (2007 Remastered LP Version)
11:All My Love (2007 Remastered LP Version)
DVD:
01:We're Gonna Groove (Royal Albert Hall)
02:I Can't Quit You Babe (Royal Albert Hall)
03:Dazed & Confused (Royal Albert Hall)
04:White Summer (Royal Albert Hall)
05:What Is & What Should Never Be (Royal Albert Hall)
06:Moby Dick (Royal Albert Hall)
07:Whole Lotta Love (Royal Albert Hall)
08:Communication Breakdown (Royal Albert Hall)
09:Bring It On Home (Royal Albert Hall)
10:Immigrant Song (Audio: 1972/Pics, Australia 1972 Super 8)
11:Black Dog (Madison Square Garden)
12:Misty Mountain Hop (Madison Square Garden)
13:Going To California (Earls Court)
14:In My Time Of Dying (Earls Court)
15:Stairway To Heaven (Earls Court)
16:Rock And Roll (Knebworth)
17:Nobody's Fault But Mine (Knebworth)
18:Kashmir (Knebworth)
19:Whole Lotta Love (Knebworth)
 
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