Led Zeppelin
The Song Remains The Same
The Soundtrack From The Film
The Song Remains The Same Spielzeit: 60:32 (CD 1), 71:27 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: (Atlantic/Swan Song) Warner Music Group, 2007
Erstveröffentlichung 1976 (LP), 1987 (CD)
Stil: Rock


Review vom 09.12.2007


Ilka Heiser
Im Jahre 1976 veröffentlichte Led Zeppelin, eine der bedeutendsten Rock'n'Roll-Bands aller Zeiten, ihren Film "The Songs Remains The Same" - einen Live-Mitschnitt des an drei Konzert-Abenden im Madison Square Garden (vom 27. bis 29. Juli 1973) stattgefundenen Auftritts - der, mit allerlei Fantasy-Sequenzen, Backstage- und Privat-Aufnahmen ausgeschmückt, ins Kino kam.
Gleichzeitig wurde der dazugehörige Soundtrack veröffentlicht, der aber nicht die komplette Setlist des Films enthielt.
Die ewige Diskussion, ob meine Helden zum damaligen Zeitpunkt auf dem Gipfel ihres Ruhmes standen, oder diesen bereits überschritten hatten, ist wirklich müßig und soll hier auch nicht Gegenstand meiner Schreiberei sein. Im Mittelpunkt steht einzig "The Song Remains The Same - The Soundtrack From The Film", mir als Doppelpack in völlig runderneuerter Ausgabe vorliegend.
Auffällig ist zuerst einmal, dass dieses neue Paket statt bisher neun, jetzt 15 Songs - verteilt auf zwei CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 132:00 Minuten - bietet. Darunter sind sechs bisher nicht auf dem Original-Soundtrack veröffentlichte Stücke des legendären Auftritts im Madison Square Garden.
Erstmalig werden nun also alle dort interpretierten Nummern geboten, so "Black Dog", "Heartbreaker" und "Since I've Been Loving You", die man zwar bereits visuell bewundern konnte, nicht aber auf Platte.
"The Ocean", "Over The Hills And Far Away" sowie "Misty Mountain Hop" hatte man bis dato gar nicht zu Gehör gebracht, weder im Film noch im dazu gehörigen Soundtrack.
Und natürlich gibt es auch die berühmten Klassiker wie "No Quarter", "Whole Lotte Love", "Stairway To Heaven" oder die fast 30-minütige Version von "Dazed And Confused".
Es wird also schon was geboten fürs Geld!
Damit hat sich natürlich auch gegenüber der 'alten' Ausgabe die Reihenfolge der Songs geändert. Für diejenigen, die im Besitz der LP bzw. der 1987 veröffentlichten CD sind, wird das wohl etwas gewöhnungsbedürftig sein, Neubesitzer dürfte das kaum stören.
Auch wenn man nicht im Besitz des visuellen Gegenstückes sein sollte, so ist die Magie, die einem Led Zeppelin-Konzert anhaftete, dennoch minutiös zu spüren. Welche Kraft in der Band steckt, welches Feuerwerk sie abbrennt, welch virtuoses Zusammenspiel sie miteinander vereint, das lässt so manchen gestandenen Künstler den Hut ziehen.
Improvisation war zur damaligen Zeit Normalität, Bands wie Grateful Dead, die
Allman Brothers Band und eben auch Led Zeppelin waren geradezu berühmt für ihre musikalischen (und anderen) Ausschweifungen; jede Note wurde von ihnen regelrecht zelebriert.
Langeweile kommt dabei dennoch nicht auf, selbst wenn eine Nummer schon mal 30 Minuten dauert. Da werden die Stücke auseinandergenommen und in ihre Einzelteile zerlegt, die Töne jagen sich gegenseitig, verschwinden im Nirvana, um mit neuen Klangfarben versehen, zurückzukommen, so dass man die Songs kaum noch wiedererkennt. Man kommt sich beim Zuhören schon selber vor, wie durch den Fleischwolf gedreht.
Irgendwann, wenn die Musiker sich ausgiebig genug an ihren Instrumenten ausgetobt haben, wird alles zusammengesammelt, gebündelt und geordnet, so dass man sich am Ende in vertrauten Klang-Sphären wiederfindet. Diese Art des Spiels verstanden die Zeps besonders gut und wurde auf den beiden Silberlingen hervorragend eingefangen.
Da es sich, wie bereits erwähnt, um drei verschiedene Live-Auftritte handelte, wurden diese damals zusammengeschnitten. Das heißt, aus drei Konzert-Abenden konstruierte Jimmy Page ein komplettes Album. Das war bei der ersten Ausgabe schon kein hörbares Manko und bei dieser neu remasterten ist davon überhaupt nichts mehr zu spüren oder gar zu vernehmen. Die Aufnahmen wirken wie aus einem Guss und bieten qualitativ 1A-Hörgenuss. Dennoch ist der Charakter eines Live-Albums erhalten geblieben - man hat das Gefühl, dabei zu sein.
Abgerundet wird dieses Sahnestück mit einem dicken Booklet, welches interessante Linernotes von Cameron Crowe (US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, war außerdem bereits mit 15 Jahren Redakteur beim Rolling Stone) enthält.
Selbst wenn man die Urversion schon hat, ist dieses Werk eine hervorragende Ergänzung. Echte Fans werden ohnehin 'zuschlagen'.
Line-up:
Jimmy Page (guitar)
Robert Plant (vocals)
John Paul Jones (bass, keyboards)
John Bonham (drums)
Tracklist
CD 1:
01:Rock And Roll
02:Celebration Day
03:Black Dog
04:Over The Hills And Far Away
05:Misty Mountain Hop
06:Since I've Been Loving You
07:No Quarter
08:The Song Remains The Same
09:The Rain Song
10:The Ocean
CD 2:
01:Dazed And Confused
02:Stairway To Heaven
03:Moby Dick
04:Heartbreaker
05:Whole Lotta Love
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