Les Fleurs Du Mal - oder auch 'Die Blumen des Bösen' - frei nach
Charles Baudelaires Gedichtband, sind eine Gothic- oder Dark Rock-Band, die von den beiden Schweden
Axel und
August Grim 2009 gegründet wurde. Wahrscheinlich war der englische Titel 'Flowers Of Evil' bereits anderweitig belegt, daher fiel die Entscheidung der Namensgebung auf das französische Original. Mir fällt hier schlagartig das
gleichnamige Album von
Mountain ein, das in deren Karriere einen Meilenstein an Kreativität darstellte, daher hoffen wir doch einmal, dass sich diese Erfolgsstory bei den Brüdern
Grim nochmals wiederholt. Bei Gigs wirken neben den beiden noch
Luger Haptén und
Erik Lazaroff mit. "Concrete Ravings" ist das erste offizielle Studioalbum der Band, vorausgegangen waren eine EP und eine Single, die 2011 und 2012 veröffentlicht wurden.
Als Intro beginnt die Nummer "A Remorseful Day" mit Sprachgesang und geht dann in leichte rockige Gefilde über, wirkt aber doch etwas irritierend, da der Gesang deutlich im Hintergrund bleibt. Allerdings ändert sich der etwas zwiespältige Eindruck sofort bei "Idolatry: In Vain", das auch als Single ausgekoppelt wurde, denn hier stimmen Melodie und Refrains - beides kommt locker und zielsicher. Auch der Titelsong "Concrete Ravings" kann durch Eingängigkeit voll überzeugen und liegt auf der Linie der tanzbaren Gothic-Tracks, wie auch "Nothing" und "Strigoi System (Uncompromised)", die mit einer gesanglich durchgehenden Konstante versehen sind.
Wichtig ist, dass die Band es versteht, auf "Concrete Ravings" abwechslungsreichen Gothic Rock mit souveränen Melodien und textlich ausgereiften Hooklines zu verbinden, wie sie es auch schon bei ihren Vorgängern "Knife In My Back" (EP) und "I" unter Beweis gestellt haben. Die Stockholmer haben ein leidenschaftliches Album produziert und unterlegen dies auch bei ihren Arrangements klar und deutlich. Es groovt und bleibt trotzdem angenehm dunkel, so wie es bei Longplayern dieser Couleur eben sein muss. Les Fleurs Du Mal oder das Duo 'Grim Bros.' geben auf ihrer ersten CD einen klare Ansage in Richtung tanzbare Rhythmen und kurzweilige Texte. Nichts wirkt verstaubt oder altbacken - eben genau so, wie Gothic - egal welcher Stilrichtung - heute eben sein sollte.