Level-C / Same
Same Spielzeit: 38:19
Medium: CD
Label: Locomotive, 2008
Stil: Nu Metal

Review vom 10.07.2008


Andrea Groh
Level-C wurden 2002 in Cleveland/Ohio gegründet und sammelten jahrelang Live-Erfahrungen, bevor sie 2006 die Eigenveröffentlichung "Breaking The Vault" herausbrachten. Nun, da sie bei Locomotive Records unterschrieben haben, erscheint ihre erste richtige CD, die keinen Titel trägt und die Songs der Mini beinhaltet.
Level-C besteht aus vier Frauen, die, obwohl ansprechendes Aussehen vorhanden, durch ihre musikalischen Fähigkeiten überzeugen wollen, was wirklich lobenswert ist und leider nicht häufig genug vorkommt. Aus diesem Grunde haben sie sich jahrelang, wie es so schön heisst, 'den Arsch abgespielt', jeden nur möglichen Clubgig wahrgenommen, auch wenn sie dafür monatelang in ihrem Van herumreisen mussten. Auftritte sind für sie absolut wichtig und sie versuchen, möglichst professionell und Fan-nah zu arbeiten.
Sie spielten Headlinershows in Top Clubs in Detroit, Chicago, Cleveland, Columbus, Pennsylvania, and Washington D.C. Ausserdem eröffneten sie für u. a. Rob Zombie, Seether, Shinedown, Kittie, Otep, Mastodon, American Head Charge, The Misfits, Crisis, Dope, Halestorm, Tantric, Motograter, Slaves On Dope, Candiria, Hot Action Cop, Finger Eleven, Scum Of The Earth, Bobaflex, etc. Diese Liste zeigt, dass Level-C in den USA recht angesagt sind. Dafür spricht auch, dass sie bei MTVs "The Battle for Ozzfest" in die Top 10 von 800 Bands, die sich beworben hatten, kamen. Dieses Jahr im August sind sie beim Powerboxfest und im September beim Indianapolis Metal Fest dabei. Dies nur als Beispiele für die unzähligen Live-Auftritte der Mädels.
Nun aber zu der Musik auf der titellosen CD: Wie nach der obigen Band-Aufzählung schon zu erwarten, bewegt sich diese in Bereichen von Nu Metal und artverwandten, in den USA trendigen Unterarten der Sparten Metal und Hardcore. Es rockt mal heftiger, mal etwas ruhiger, durchaus abwechslungsreich und gut gespielt - es wirkt energievoll. Kritikpunkt ist allerdings die mangelnde eigene Identität. Man hört heraus, von was sie sich gerade haben inspirieren lassen, mal fühlt man sich an Pantera bzw. Down erinnert, dann an Korn (die schwächsten Momente der CD) und es gibt sogar Paradise Lost-artige Gitarrenklänge (bei "Fly") und das gefällt mir dann schon um einiges besser - mein Lieblings-Song.
Insgesamt lässt sich sagen, die CD startet gut, lässt in der Mitte nach, um beim letzten Song, "Misery", noch mal zu erstarken (hier sind dann auch wieder verschiedene Elemente, sowohl beim Gesang, als auch beim Spielen dabei, mal ruhig, mal rauer). Am Songwriting sollten sie also noch arbeiten, vor allem wenn sie die europäischen Hörer überzeugen wollen, die doch andere Erwartungen haben als junge US-Fans. Dass sie dort einen guten Stand insbesondere durch ihre ausgiebigen Touren haben, kann ich mir gut vorstellen. Wer die oben genannten Bands und Sparten mag, sollte Level-C ruhig mal anchecken und wird vielleicht von ihnen angetan sein, obwohl ich denke, die wirkliche Stärke entfalten die Mädels live und (noch) nicht auf CD. Zumindest schaffen sie es nicht, ein durchgängig hohes Level zu halten. Aber das mag sich ja noch ändern…
Line-up:
Christine Maynard (vocals)
Christina Crago (guitar)
Janean Marie Buch (bass)
Misty Everson (drums)
Tracklist
01:Ignite Us (3:34)
02:Relax (4:59)
03:Fly (3:43)
04:No Control (3:53)
05:Chain Reaction (3:22)
06:Back To My (4:51)
07:Blackout (3:12)
08:Bully (3:25)
09:Suck A Fist (3:09)
10:Misery (4:07)
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