Leverage / Blind Fire
Blind Fire Spielzeit: 52:59
Medium: CD
Label: Frontiers Records, 2008
Stil: Melodic Metal

Review vom 21.01.2008


Daniel Daus
Mein erstes Review im neuen Jahr konfrontiert mich als New Country- und Southern Rock-Liebhaber direkt mit einer reizvollen Aufgabe. Kollege Hauptkommissar Ruhenstroth bat aufgrund diversen Stresses die Bevölkerung um Mithilfe beim Abarbeiten seiner Promos. Freundlich wie der RockTimes-Cowboy von seiner Natur aus nun mal ist, bot dieser natürlich umgehend Unterstützung an, und erhielt eine finnische Melodic Metal-Scheibe einer Band namens Leverage, die nach ihrem von Kritikern hochgelobten Debüt "Tides" mit "Blind Fire" jetzt den Nachfolge-Silberling in den Ring schickt.
Hhm Finnen, die ja gerade nicht als musikalische Frohnaturen bekannt sind und Metal, wenn auch mit dem Zusatz Melodic, ich war gespannt, was da kommt. Das schwarze Cover mit einer in Flammen gehüllten, düster dreinblickenden Fantasygestalt, offeriert zunächst erst mal rein optisch ungefähr, wie es aussehen könnte, wenn man nach seinem Ableben zum Schmoren in der Hölle begrüßt wird.
Heiß, aber nicht düster wird es dann beim Abspielen der Tracks. Leverage starten furios mit vier echten Krachern, die direkt zeigen, warum ihnen soviel Begeisterung entgegengebracht wird. Tolle, sehr melodische Songs mit viel Druck (ohne auf den berühmten Magen zu schlagen), fettem Drumming, satten E-Rhythmen, filigranen E-Soli und wohl dosierten Keyboards-/ Synthie-Einsätzen. Sänger Pekka Heino passt sich der Stimmung der abwechslungsreich gestalteten Songs recht angenehm an und verzichtet, trotz vieler hymnischer Tendenzen, auf allzu heroisches Flair beim Ausdruck.
Und so fallen mir als genrefremdem Rezensenten Bands wie Survivor, Pride Of Lions, (allerdings in einer etwas härteren Ausgabe), Magnum, Iron Horse (Ronnie Keel), Rainbow, oder auch Axel Rudi Pell als spontane Vergleichsgrößen ein. Als Highlights sehe ich die bereits erwähnten "Shadow In The Rain", "King Of The Night", "Stormchild", "Sentenced" (alle absolut rattenscharfe Kracher) sowie "Heart Of Darkness", der Rest mit teilweise auch etwas ruhigeren Tönen, liegt weit über dem Status eines Füllmaterials.
Insgesamt spricht mich das Werk immer besser an, je öfter ich es höre. Leverage sind aufgrund ihrer guten Leistungen mittlerweile bei Frontiers unter Vertrag, was ja eigentlich schon an sich für Qualität bürgt. Frontiers Records werden jetzt auch das um zwei weitere Bonustracks erweiterte Debüt "Tides" nochmals anbieten. Wie dem auch sei, für "Blind Fire" gibt es jedenfalls von meiner Seite eine dicke Kaufempfehlung. So, jetzt aber genug des Lobes, bevor ich nachher noch den Cowboyhut gegen einen Kampfhelm eintausche...
Tracklist
01:Shadow In The Rain
02:King Of the Night
03:Stormchild
04:Sentenced
05:Hellhorn
06:Mister Universe
07:Don't Touch The Sun
08:Run Down The Hill
09:Heart Of Darkness
10:Learn To Live
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