Liquid Horizon / Revolutions
Revolutions Spielzeit: 55:44
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Melodic Prog Metal

Review vom 14.10.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Liquid Horizon, eine neue Hoffung und zweifelsohne professionell aufspielende Band aus dem hessischen Heppenheim, präsentiert uns ihr neues Album "Revolutions". Nach meinen Recherchen dürfte es sich um das vierte Album des Vierers handeln, wobei die ersten beiden vom musikalischen Inhalt wohl eher jeweils als eine Art EP bezeichnet werden müssen. Es ist der Nachfolger von "Urban Legends" aus dem Jahr 2005.
Legt man den Silberling ein, gibt es zunächst mal ein stimmungsvolles Intro, welches uns nach kurzer Zeit einlädt: "Welcome To The Revolutions" heißt es dort und damit sind wir auch schon beim thematischen Inhalt der gebotenen Musik angelangt. Es geht in diesem Konzeptalbum um Revolution, Krieg und Frieden, Freiheitskämpfe und allem, was damit in Zusammenhang gebracht werden kann. Dabei hat sich die Band die Freiheit genommen und zelebriert unter dem Titel "The French Revolution Trilogy" einen Dreiteiler, der es musikalisch in sich hat. Aber der Reihe nach:
Nach besagter Einführung in das Geschehen, hören wir den Song "Battle Entrance", eine Art symphonischer Metal, temporeich mit viel Melodie und einer vorzüglichen Stimme von Oliver Kilthau. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn Liquid Horizon brettern Gott sei Dank nicht einfach nur ihre Riffs runter, sondern bauen die eine oder andere gefühlvolle Variante in ihre Stücke ein. Gut gemacht!
Liquid Horizon sind zwar ohne Frage metallisch, aber auch elektronisch. Gespielte Klaviertöne verleihen der Mucke in "Sacred Ground" eine düstere Note, die Komposition ist verspielt und wo andere aufhören, legt die Band nochmals eine Schippe drauf. Nun, das mag auch den Hauch von progressivem Touch ausmachen, denn die Formation gibt sich nicht mit ansonsten üblichen Songstrukturen zufrieden, sondern baut noch das eine oder andere Schmankerl ein.
Mal sind es treibende und donnernde Double-Basses ("Freedom"), ein anderes Mal bekommen wir ein kleines Stück der legendären Queensryche, wie zum Beispiel im balladesken "Sacrifice" geboten. Könnte man der Band überhaupt etwas vorwerfen, so ist es eine gewisse Ähnlichkeit in den Stücken, soll heißen, die Wiederholungen scheinen mir etwas üppig zu sein. Ob dies songtechnisch der Fall ist, kann die Band besser beurteilen. Offensichtlich haben Liquid Horizon einen Pfad gefunden, den sie auf ihrem neuesten Longplayer zelebrieren wollen.
Der bereits angeführte Dreiteiler "The French Revolution" macht mir richtig Spaß. Sowohl in "The King" als auch in "Revolution" wird der symphonische Untersatz ganz deutlich, und genau dieser ist halt das ausschlaggebende Stilelement. Dabei halte ich den über acht Minuten andauernden dritten Teil, "System Of Terror", für das Highlight der Scheibe und für den Anspieltipp schlechthin. Das Album schließt mit dem letzten Gefecht sehr andächtig und einfühlsam.
Was bleibt als Fazit? Ein echter Hinhörer und für mich eine echte Überraschung. Das Album ist kurzweilig, hat einen tollen Sound und die Band hat sich großartig gesteigert. So ist mit Liquid Horizon, sollten sie denn das Niveau auch auf ihrem nächsten Output halten können, ganz sicher zu rechnen. Etwas mehr Abwechslung unter den eingespielten Stücken, aber ansonsten bitte mehr davon. 7,5 von 10 möglichen RockTimes-Uhren!
Line-up:
Oliver Kilthau (guitars, vocals)
Marc Schroth (bass)
Michael Heck (keyboards)
Chuck West (drums, percussion)
Tracklist
01:Welcome To The Revolutions (0:57)
02:Battle Entrance (5:01)
03:Sacred Ground (5:32)
04:Freedom (6:50)
05:Resistance (5:27)
06:Sacrifice (5:37)

The French Revolution Trilogy:
07:The King - Part 1 (6:21)
08:Revolution - Part 2 (6:10)
09:System Of Terror - Part 3 (8:57)
10:Last Stand (4:48)
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