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Little Caesar / Redemption
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Little Caesar galten und gelten in Rockkreisen als echter Geheimtipp. Das gleichnamige Debütalbum des Fünfers erschien in den USA zu einer Zeit, als Hair Metal-Bands die kommerzielle Hard Rock-Landschaft dominierten, nämlich 1990. Sogenannte 'Rockstars' gab damals an jeder Ecke, doch nicht selten konnte deren musikalischer Output kaum mit dem schillernden Image der Protagonisten mithalten…
Anders bei Little Caesar, die zwar ebenfalls aus dem damaligen Hard Rock-Mekka Los Angeles stammen, aber quasi von Beginn an ein 'Fremdkörper' in der lokalen Szene gewesen sind. Die Mannen um Sänger Ron Young standen von Anfang an für pure Authentizität und Männlichkeit - bluesinfizierte, whiskeygetränkte Rockmusik für Biker und Autoschrauber hatten sie dazu passend in petto und waren von Haarspray, Schminke und Spandex so weit entfernt wie nur irgend möglich: »We didn't wear makeup or tease our hair. We wore goatees, rode motorcycles and wanted to be "real" men making "real" music amongst the asexual, pop metal, self proclaimed Rock Stars that flooded our musical neighborhood«, fasst die Band ihre Anfangstage im Vorwort zur vorliegenden Comeback-Scheibe "Redemption" (ursprünglich: 2009) sehr treffend zusammen.
Von dieser grundehrlichen Einstellung ist man auch gute 25 Jahre nach Erscheinen des Debüts nicht abgewichen. Und so rocken Little Caesar auch heute ungeheuer zeitlos und frisch aus den Boxen. Diese Art Musik altert eben einfach nicht und hat mit irgendwelchen Modeströmungen nicht das Geringste am Hut. Das alles zeigt die Truppe hier sehr eindrucksvoll… Und es ist eine Schande, dass derartiger Rock'n'Roll in Europa noch immer ohne richtige Label-Unterstützung auskommen muss.
Little Caesar sind heute jedenfalls wieder voll da und nach wie vor extrem hungrig. Zwar hat man über die Jahre den Leadgitarristen Apache verloren (für ihn greift jetzt Joey Brasler in die Saiten), davon abgesehen gibt sich hier aber die Originalbesetzung die Ehre, die gleich das bärenstarke Eröffnungstrio "Same Old Story" (der Track ist Kennern schon von der Raritätensammlung "This Time It's Different" (1998) bekannt), "Supersonic" und "Loving You Is Killing Me" mit groovenden Riffs lässig-rotzig aus der Hüfte schüttelt. Und der qualitative Overkill nimmt im weiteren Verlauf keinen Abbruch, denn der gefühlvolle, soullastige Balladen-Titeltrack zieht wirklich alle Register und wird durch seine Intensität auch die ganz harten Jungs zum Schlucken bringen. Fast noch besser ist aber die zweite Schmusenummer "That Was Yesterday" - eine Lehrstunde in Sachen Emotion!
Zum guten Schluss haben die Mannen dann anderthalb Fremdkompositionen auf den Silberling gepackt: Das Rod Stewart-Rolling Stones-Medley "Every Picture Tells A Story / Happy" sowie die Joni Mitchell-Hippie-Hymne "Woodstock" werden mit sicherem Händchen gecovert und mühelos in das Album integriert. Es ist jedoch der bandeigene Rausschmeißer "Just Like A Woman", der die Messlatte ganz am Ende von "Redemption" plötzlich noch mal in ungeahnte Höhen reißt. Schön 'laid back' auf der Akustischen mit Slide-Einsatz gezockt, ist das Stück so intensiv wie entspannend und somit der perfekte Abschluss nach einer Dreiviertelstunde Spielzeit.
Insgesamt ist Little Caesar mit diesem Silberling jedenfalls ein richtig, richtig gutes Rockalbum gelungen. Und da Scheiben wie "Redemption" heute leider viel zu selten veröffentlicht werden, sollten sich Fans von herzhaftem, blues- wie soullastigem Rock'n'Roll die Silberscheibe unbedingt nach Hause holen. Denn wer Referenzgrößen à la Rolling Stones, Black Crowes, Georgia Satellites, Great White, Cinderella oder (alte) Guns N' Roses kennt und liebt, der liegt auch beim 'kleinen Cäsar' richtig - wer Hard Rock mit Qualität sucht, der wird ihn genau hier finden!
Line-up:
Joey Brasler (guitar) Tom Morris (drums) Ron Young (lead vocals) Fidel Paniagua (bass, background vocals) Loren Molinare (guitar)
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