Lonewolf / The Dark Crusade
The Dark Crusade Spielzeit: 57:00
Medium: CD
Label: Karthago Records, 2009
Stil: Heavy Metal, True Metal


Review vom 31.01.2010


Marius Gindra
Juhuuuuuu! Lange erwartet, endlich draußen: die neue Scheibe der französischen Running Wild-Worshipper Lonewolf. Bereits ihr 08er-Werk "Made In Hell" hatte mir mächtig zugesagt, waren doch die Gitarrenläufe und die Double-Bass-Schlagzeugtechnik sehr auffällig an die beste Metal-Band aller Zeiten, Running Wild, der Gesang ziemlich stark an Chris Boldendahl von Grave Digger angelehnt.
Ich führte kurz vor dem Release des nun erschienenen Albums ein Interview mit Sänger und Gitarrist Jens Börner, seines Zeichens ein wahrer Heavy Metal-Maniac, und schon bereits damals wurde mir ein mächtiges Album prophezeit. Es hat sich also wahrhaftig mit diesem Album bestätigt, dass es im Jahre 2009/10 noch genialen, unverfälschten fuckin' TRUE HEAVY METAL gibt!
Werfen wir allerdings für den Leser, der mit diesen Zeilen das erste Mal von dieser Underground-Legende Notiz nimmt, einen kleinen Blick zurück in die Band-History:
Gegründet im Jahre 1991 in der französischen Stadt Grenoble machte man es sich zum Auftrag, den traditionellen Metal der 80er in die metallische Wüste der 90er zu verfrachten. Man schaffte es auf eine Demo-Veröffentlichung (1994), eine 7-inch- Single ("Holy Evil", 1995), nahm ein Album auf, das niemals erschien... und löste sich 1996 auf!
Anfang 2000 reanimierte Jens dann Lonewolf wieder und die Veröffentlichungen nahmen ihren Lauf: "March Into The Arena" (2002), "Unholy Paradise" (2003), "Made In Hell" (2008) und nun "The Dark Crusade".
Kommen wir nun aber zurück zu letzt genannter Platte: Auf den insgesamt 11 Songs mit einer Gesamtlänge von 57 Minuten bietet man mit jeder Sekunde hinreißenden, melodischen, dennoch harten und auch aggressiven, hymnischen Speed/Heavy Metal; die Doublebass und eine tighte, aber sehr melodische Gitarrenführung dominieren das Geschehen.
Schon beim Intro steht man den hymnischen, unvergesslichen Prologen von Running Wild-Platten nur ganz minimal nach. Als es dann in den ersten Song, "Viktoria", geht ist der richtige Heavy Metal-Fan, der diese Musik verstehen kann, sofort im 7. Himmel angekommen und will nicht mehr runter. Jegliches auf 'Pause' drücken oder - noch schlimmer - stoppen, wird mit lebenslänglichem Bullet For My Valentine-Hören, Seitenscheitel tragen und der Verpflichtung, nur noch mit 12 bis 15-jährigen Emos Kontakt zu haben, geahndet!
Weiter geht's mit "Legacy Of The Wild", einer schon sehr interessant klingenden Nummer, und meine Vermutung bestätigt sich: Hier wird am laufenden Band Running Wild zitiert, ich tippe mal als Beispiel die erste Songzeile nieder: »Storming the Gates to Purgatory, we are Riding the Storm!«. ´Nuff said! Dieser Song ist meine neu auserkorene allerliebste Running Wild-Hommage, die meine Lauscherlappen jemals zu Gehör bekamen. Einfach nur godlike!
Im weiteren Verlauf der knapp einstündigen Platte nimmt die Qualität mit keinem Song wirklich ab, weitere Kracher tragen die Titel "The Dark Crusade", "Hail Victory" (nein, hier ist NICHT rechtes Gedankengut vorhanden, der Text bezieht sich auf andere Inhalte), "Warrior Priest", "The Wolf Division", "Heathen Horde", "Words Of The Witch" (wo man doch ganz frech bei "The Battle Of Waterloo" von Running Wild, enthalten auf dem 89er-Über-Klassiker "Death Or Glory" an einer Stelle geklaut hat), "Winter Farewell" und das zum Schluss 11 Minuten lange "The Hour Zero" (welches durch seine Länge an mächtige Epen der Sorte "Treasure Island" und "Genesis (The Making & Fall of Man)" erinnert). Wem es vielleicht aufgefallen ist, merkt, dass ich nun die kompletten restlichen Albentitel genannt habe, was selbstverständlich für die absolute Erstklassigkeit dieses Monumentes spricht.
Als abschließender Epilog bleibt mir zu sagen: Wenn standhafte Metal-Warriors wie Lonewolf die Fahne des traditionellen (und einzig wahren) Metals weiterhin hoch hissen, wird sich unsere mit viel Herzblut ausgelebte Kultur niemals dem Ende zu zuneigen. Denn mit diesem Meisterwerk wurde wieder einmal aufs Neue bewiesen, wie sehr die Szene doch von ihrer Unabhängigkeit lebt und auf jegliche Modern-Kack-Nintendo-, X-Box-, Game Boy- und Sonstwas-Core-Trends haushoch 'Aa' machen kann (ich möchte dies einmal unzensiert so stehen lassen). Die Richterskala gibt diesem Album ohne Kompromisse volle 10 RockTimes-Uhren (noch lieber 11)!
Mit diesem Werk wurde die neue Ära des Heavy Metals eingeleitet. Darauf, dass die 10er des neuen Jahrtausends die neuen 80er werden!
Wer übrigens diese Band live erleben möchte, bzw. dies einfach aus musikhistorischen Gründen tun MUSS, möge bitte am 15.05.2010 zum French Metal Attack-Abend nach Frankfurt in Die Halle auf hohem Ross angeritten kommen!
Ordert das Teil bitte, im Namen des Metal-Gottes, umgehend für 14 € bei Karthago Records oder ihr landet für 666.666.666 Jahre in der grausamen Emo-Hölle!
Line-up:
Jens Börner (vocals, guitars)
Damien Capolongo (giuitar)
Alex Hilbert (bass)
Tonio (drums)
Tracklist
01:Dragon's Of The Night
02:Viktoria
03:Legacy Of The Wild
04:The Dark Crusade
05:Hail Victory
06:Warrior Priest
07:The Wolf Division
08:Heathen Horde
09:Words Of The Witch
10:Winter Farewell
11:The Hour Zero
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