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Lowlands / Gypsy Child
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Edward Abbiati ist ein Exil-Engländer, der seit einigen Jahren seine Zelte in Italien aufgeschlagen hat. Dort gründete er auch seine Band Lowlands, mit der er bereits im Jahr 2010 das zweite Album "Gypsy Child" auf den Markt gebracht hat. Häuslich eingerichtet hatte sich die Gruppe in den ML Recording Studios in Viguzzolo, wo auch der Großteil der Aufnahmen eingespielt wurde. Herausgekommen sind elf knackige Folk Rock-Songs, die vom Spirit her des Öfteren mal an
The Pogues (mit Spider Stacy an den Vocals) - allerdings ohne die irischen Trademarks - erinnern. Eröffnet wird die Scheibe aber von dem anfänglich eher verhaltenen Titelsong, der dann erst nach und nach mehr Fahrt aufnimmt. Herrlich erdig und warm ist der Sound, die Melodien gehen ebenfalls sehr gut ins Ohr. "Only Rain" bringt uns die erste elektrische Gitarre und kommt auch gleich ein gutes Stück flotter. Addiert wurde ein sehr starker Refrain, was die Nummer zum ersten Anspieltipp dieses Silberlings macht. Live auf der Bühne dürfte dieser Titel ganz sicher noch um einiges heftiger klingen, aber selbst in dieser noch etwas gebändigten Studio-Fassung kommt schon jede Menge Power um die Ecke.
Bei "Cheap Little Paintings" hat der Hörer umgehend das Bild einer stark belebten Fußgängerzone irgendeiner Großstadt vor dem geistigen Auge, in der ein 'abgerissen' aussehender, wahrscheinlich angehender Künstler versucht, seine Werke für wenig Geld an den Mann zu bringen. Atmosphärisch wird das Ganze gekonnt mit Piano, Stand-up-Bass und feinfühliger Solo-Gitarre in Szene gesetzt. Bei "Gotta Be (Something Out There)" kommt eine einsame Blues-Harp ins Spiel, bevor zwei Gänge höher geschaltet wird und noch einmal so richtig die Post abgeht.
Der 'Hit' des Albums ist ganz klar "There's A World", das von einer hoffnungsvoll-erwartend klingenden Lap Steel eingeleitet wird. Auch hier wird das Stück vom Piano und der Akustik-Gitarre unterlegt, über die ein starker Refrain gesungen wird, der sich ganz schnell zwischen den Ohren festfrisst. Noch ein Highlight gefällig? "Blow Blue Wind Blow" ist der Rausschmeißer und eine klasse Folk-Ballade, bei der Abbiati von Amanda Shires am Gesang und mit der Fiddle unterstützt wird. Melancholisch, aber alles andere als hoffnungslos klingt der Protagonist und lässt auf ein gutes Ende hoffen.
Es gibt keinen Filler auf "Gypsy Child" zu beklagen. Egal, ob es das angerockte "Street Queen", das traurige "Without A Sigh", der Slow-Folk von "He Left" oder das vom Akkordeon wie auch gesanglich nochmal deutlich an The Pogues erinnernde "Between Shades And Light" ist, die Stücke kommen sehr authentisch, ehrlich und mit vielen Emotionen gespickt rüber. Und "Life's Beautiful Lies" ist ein schönes Statement darüber, wie sich der Mensch immer wieder selbst belügt, was situationsbedingt durchaus mal heilende Wirkung mit sich bringen oder in anderen Fällen auch in die komplett falsche Richtung führen kann.
Deutlich wird beim Anhören, dass sehr viel Herzblut in "Gypsy Child" steckt. Sowohl das Songwriting wie auch die Arrangements sind durchaus geglückt und abwechslungsreich. Hilfreich beim Gelingen der Platte war sicherlich auch die Vielzahl der unterschiedlichen Instrumente, die von Grund auf schon gar keine Langeweile aufkommen lassen. Wer modernen und guten Folk Rock mag, der sollte dieses Album unbedingt mal anchecken, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass hier nicht gerade wenige Liebhaber fündig werden könnten.
Line-up:
Edward Abbiati (lead vocals, acoustic guitars) Simone Fratti (bass, double bass) Stefano Brandinali (piano, keyboards) Philip Ariens Mercaldo (drums) Stefano Speroni (acoustic guitars) Roberto Diana (electric, slide and acoustic guitars, lap steel, bouzouki, dobro) Chiara Giacobbe (acoustic & electric violins) Mit: Francesco Bonfiglio (piano - #4,5, organ - #4, accordion - #4,6) Mike Brenner (lap steel - #1,5,9,10) Chris Cacavas (piano - #7, Hammond - #5, electric guitar - #9, background vocals - #2,7,9) Joey Huffman (piano & Hammond B3 - #2,10) Richard Hunter (harmonica - #10) Tim Rogers (vocals - #10) Amanda Shires (fiddle & vocals - #11) Francesco 'lebowski' Verrastro (electric & acoustic guitar - #5)
Externe Links:
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