Luna Rise / Smoking Kills, But Love Can Break Your Heart
Smoking Kills, But Love Can Break Your Heart Spielzeit: 32:54
Medium: CD
Label: Tomcat Records, 2013
Stil: Melodic Rock

Review vom 08.10.2013


Markus Kerren
Bei Luna Rise handelt es sich um eine anno 2011 in Österreich gegründete Melodic Rock-Kappelle, die noch im gleichen Jahr eine erste (nicht abendfüllende) Scheibe unters Volk brachte und mit der Single "Dead Alley" sogar richtige Achtungserfolge einfahren konnte. Seither ging es Schritt für Schritt vorwärts und neben vielen Konzerten war die Combo auch bereits im österreichischen Fernsehen des Öfteren zu sehen.
Mit "Smoking Kills, But Love Can Break Your Heart" legt das Quintett nun seinen zweiten Silberling in Form einer EP vor, die aber immerhin mit einer guten halben Stunde Spielzeit aufwarten kann. "When You Fall" startet dann nett rockig, ohne aber irgendjemandem wehtun zu wollen. Die Drums sind sehr dominant in den Gesamtsound gemischt, was aufgrund der ebenso gegenwärtigen Keyboards und dem Bass dann leider ein bisschen auf Kosten der Gitarre geht, die aber um ihren Platz kämpft und sich ihre Daseinsberechtigung letztendlich auch verdient.
Mit "Dead Alley" folgt nochmal die bereits zwei Jahre auf dem Buckel habende erste Single (bzw. das erste Video), das hardrockig und mit einer guten Portion Melodie zu punkten versucht. Was mir bei diesen beiden ersten Nummern fehlt, ist der spezielle, der eigene Ausdruck, das Feeling beim Gesang sowie der Kompositionen. Wohl niemand wird bei dieser Musik schreiend davonlaufen, auf der anderen Seite fehlt hier aber auch jede Gefahr, sich in den Songs verlieren zu können, jeder Mut zum Risiko.
Leider ändert sich das dann auch bei "616" nicht entscheidend. Das ist schon ganz gut gespielt (was aber ja wohl auch eine Grundvoraussetzung sein muss) und die Band sowie der Produzent haben versucht, die Arrangements so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Ich komme aber letztendlich nicht um die Tatsache herum, alles hier Dargebotene gefühlsmäßig schon mal irgendwo - und zwar besser - gehört zu haben.
Bei "Glory Nightmare" zieht das Tempo glücklicherweise etwas an, aber dieser auf 'Nummer Sicher' getrimmte Sound und auch der spröde, klinisch reine wie fast emotionslose Gesang reißen leider (ohne dieses Wort überstrapazieren zu wollen) einfach nicht vom Hocker. Mit "Beautiful Monster" folgt dann noch eine, ja, Ballade, die diese EP abzurunden versucht. Zusätzlich gibt es von zwei dieser fünf Tracks noch alternative Versionen.
Es mag durchaus sein, dass ich diese Platte zu subjektiv sehe, will den Jungs (die sich durchaus als abgefahren und 'das-Dunkel-kennende' verkaufen) auch nicht zu sehr auf die Füße treten. Aber wenn man versucht, härteren (wenn auch melodischen) Rock zu spielen und es einem darum geht, dem Monster (beautiful oder auch nicht) direkt in seine Fratze zu schauen, dann muss man einfach emotional mehr geben, muss bereit sein, auch seine eigene Fratze als Kampfansage zeigen können.
Im Herbst soll das Debütalbum des Fünfers erscheinen und man kann den Musikern im Prinzip nur zuschreien, sich weiter aus dem Fenster zu lehnen, mehr zu riskieren und keine Angst vor der (hoffentlich vorhandenen) eigenen Courage zu haben. Ansonsten wird auch das Album irgendwo im 'Schönwetter-Land' aufschlagen, kurz in die Charts einbiegen und spätestens Übermorgen keine Sau mehr interessieren.
Line-up:
Chris Divine (lead vocals)
Luke Vegas (guitars)
L.X (keyboards)
Rob Rocket (bass)
Loup-Garou (drums)
Tracklist
01:When You Fall
02:Dead Alley
03:616
04:Glory Nightmare
05:Beautiful Monster

Bonustracks:
06:When You Fall (bedroom tape)
07:Dead Alley (glitchremix by Redkay)
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