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Lynx Lynx / Trailer Park
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Manchmal packt einen ein Song ja richtig an den Eiern, schüttelt, schleift und quetscht gefühlte 341 Mal, bis man lediglich aus purer Erschöpfung damit aufhört, sich im Inneren zu drehen, zu wenden, zu winden und zu schreien. Sei es aufgrund der Melodie, des Sounds oder irgendeiner schlummernden Erinnerung, die - rational noch gar nicht greifbar - mit aller Macht ins Bewusstsein zurückkehren will. Ganz genau so erging und ergeht es mir mit "Trailer Park", dem Titelsong der neuen EP der Dortmunder Garagen-Combo Lynx Lynx.
Eher getragen kommt die Nummer daher, dafür aber sehr schmissig und mit einer (zumindest mir) extrem unter die Haut gehenden Gesangsmelodie. Immer wieder verstärken auch extrem verzerrte Gitarrensoli die dichte Atmosphäre und runden den Track perfekt ab. Bisher mein Song des Jahres 2014! Ganz anders im Anschluss "Cheating Girls", bei dem deutlich kräftiger aufs Gaspedal getreten wird, der Gitarrensound noch fuzziger ist und auch das Garagen-Klima deutlicher zum Vorschein kommt.
Leider ist mir das erste Album der Dortmunder/Bochumer Band nicht bekannt, aber so wie es dann auf "Make You Wild" weitergeht, liegt der Schwerpunkt des Quartetts dann doch eher auf schnell gespieltem Fuzz-Garagen-Sound mit Einflüssen aus dem Blues, Punk Rock und Noise. Macht aber ja auch nichts, wenn die Stücke so losgelöst und geil wie auf diesem Fünf-Song-Rundling durch die Boxen rauschen. Auch vor dem guten Buddy Holly wird da nicht haltgemacht, dessen "Not Fade Away" in Grund und Boden gerockt und gefuzzt wird. Nicht zu fuzzen (okay, der Witz ist alt)!
Mir hat es besonders das Feeling, das Flair dieser Songs angetan. Eine Sache, die vor allem im Bauch (statt im Kopf) stattfindet und die man wahrscheinlich auch nicht wirklich erklären kann. Was aber Fakt ist, das sind die tödlich genau passenden Background Vocals der beiden Ladies in der Band, die den Songwriter, Gitarristen und Sänger Jan Baedke optimal unterstützen.
Das abschließende "Pusher Girl" ist dann (knapp vor "Cheating Girls") mein Favorit Nummer 2 auf diesen leider nur etwas mehr als 14 Minuten Spielzeit. Nicht ganz so heftig wie seine drei Vorgänger, glänzt auch dieses Stück durch die Schönheit seiner Schlichtheit, seines Charismas und seinen dramatischen Steigerungen.
Der Titelsong wird sich im Inneren meiner Anlage in den nächsten Monaten vermutlich in Dauerrotation befinden, aber auch die anderen vier Titel sind sehr cool und gelungen ausgefallen. Glückwunsch also in den Ruhrpott für eine ganz starke EP und einen absoluten Hammersong. Wer auch nur ein kleines bisschen was mit Fuzz-Gitarren und Garagen-Sound anfangen kann, sollte Lynx Lynx unbedingt mal anchecken!
Zu "Trailer Park" gibt es übrigens auch ein Video, das man sich auf der Homepage der Band (und auf den anderen allseits bekannten Clip-Portalen) anschauen kann.
Line-up:
Jan (guitar, vocals) Jessica (guitar, organ, percussion, vocals) Anna (bass, organ, vocals) JW (drums & percussion)
Externe Links:
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