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Nils Lofgren / Live At Rockpalast
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»Diese unvergesslichen Rockpalast-Shows sind meinen Bandkollegen, unseren Crewmitgliedern und mir als großartige musikalische Abenteuerreisen immer in Erinnerung geblieben. Dank des wunderbaren Publikums, der tollen Bands, der Crews und Produktionsteams konnten wir die Emotionen und Essenz dieser Live-Konzerte mit euch teilen. Hoffentlich genießt ihr dies genauso, wie ich es genossen habe!«
Nils Lofgren Vor genau fünf Jahren hat der WDR die Konzerte aus den Jahren 1976 und 1979 Nils Lofgrens unter dem Titel At Rockpalast bereits veröffentlicht. Mein geschätzter Kollege Joe hat sie damals ausführlich besprochen. Warum allerdings das Konzert von 1991 nicht veröffentlicht wurde, blieb seitens des WDR unbeantwortet. Diese Lücke füllt jetzt Eagle Vision und serviert uns das Komplettpaket. Drei Konzerte des Ausnahmekünstlers auf zwei prallgefüllten DVDs mit einer Spielzeit von satten 267 Minuten.
Den Ausführungen von Joe, zu den beiden ersten Konzerten Lofgrens, ist nichts mehr hinzuzufügen. Die zweite DVD des Eagle Vision-Pakets ist identisch mit dem von vor fünf Jahren. Weder Sound noch Bild scheinen verändert worden zu sein. Lediglich die Menüs wurden neu erstellt. Das macht wegen des einheitlichen Erscheinungsbilds ja auch Sinn. Deshalb beschäftige ich mich hier ausschließlich mit der ersten DVD, die das Konzert von 1991 aus der Live Music Hall in Köln zeigt. Und das kann sich hören und sehen lassen. Der Sound ist kraftvoller und das Bild besser.
Das Line-up wurde mittlerweile fast komplett ausgewechselt. Lediglich Tom Lofgren, der Bruder Nils, ist immer noch mit an Bord. Was die Jungs allerdings auf dem 91er Konzert abliefern, steht denen der 70er in nichts nach. Knapp zwei Stunden energetische Rockmusik mit viel Fingerspitzengefühl gespielt.
Den Abend eröffnet der amerikanische Gitarrist ganz alleine mit seiner Akustischen und dem Song "Sticks And Stones". Bei "Keith Don't Go", das dem Gitarristen der Stones gewidmet ist, steigen die anderen Bandmitglieder dann mit ein und so steigert sich das Konzert immer weiter bist zu seinem überschwänglichen Ende. Fertig? Nein, noch lange nicht, denn es passiert so einiges bei diesem Auftritt.
Nils Lofgren sucht immer wieder die Nähe des Publikums, springt von der Bühne und tritt ganz nah an die Zuschauer um seine Soli zu zelebrieren. Mal spielt er sein Instrument in Manier einer Pedal Steel Guitar indem er sich die Gitarre auf den Oberschenkel legt und ihr mit dem Slide-Röhrchen die tollsten Töne entlockt. Ein anderes Mal steht er vor der Absperrung und haut den staunenden Leuten ein kraft- und gefühlvolles Solo um die Ohren.
Ein weiteres Highlight an diesem Abend war sicher das Solo von "Moon Tears", welches Nils mit seinem Bruder Tom zusammen spielte. Während des Verlaufs übernahm jeder der Beiden die Schlaghand des Anderen an dessen Gitarre, während sie die Töne an der eigenen Klampfe griffen und das so perfekt, dass man keinen Unterschied im Solo hörte. Bemerkenswert auch, dass alle drei Gitarristen nicht nur ein ordentliches Saiteninstrument spielen, sondern sich auch regelmäßig an den Keyboards abwechselten. Lediglich Nils Lofgren blieb, außer bei "Sun Hasn't Set", bei dem er das Piano spielte, bei seinem Hauptinstrument dem Sechssaitenholz.
Das Einzige, was mir bei dieser DVD nicht einleuchten will: Warum hat man die Songs "I Don't Want To Talk About It", "Anytime At All" und "Hang On Sloopy" aus der Setlist genommen und als 'Bonus Tracks' hinten angehängt? Da ist nichts 'Bonus' dran, denn die Stücke wurden ganz normal bei dem Konzert gespielt. Solche verkaufsfödernden Maßnahmen hat dieses Package einfach nicht nötig.
Fazit: Diese Doppel-DVD ist ein absolutes MUSS für jede DVD-Sammlung! Selbst ein sechsseitiges Faltblatt wurde den Scheiben beigelegt, in dem Peter Rüchel seine Erinnerungen zu den Konzerten preisgibt.
Und das alles gibt es zu einem Preis, der deutlich unter dem der einfachen DVD "At Rockpalast" liegt. Also zugreifen!
Line-up (WDR Studio L, Köln, 1976):
Nils Lofgren (guitar, vocals, piano) Tom Lofgren (guitar, keyboards, vocals) Bobby Manriquez (guitar, vocals) Scott Ball (bass, vocals) Mike Zack (drums, vocals) Line-up (Grugahalle, Essen, 1979): Nils Lofgren (guitar, vocals, piano) Tom Lofgren (guitar, keyboards, vocals) Wornell Jones (bass, vocals) Tommy Thomas (piano, vocals) Mike Zack (drums, vocals) Line-up (Live Music Hall, Köln, 1991): Nils Lofgren (guitar, vocals, piano) Tom Lofgren (guitar, keyboards, vocals) Larry Cragg (guitar, keyboards, vocals) Ronnie Newmyer (bass, vocals) Johnny 'Bee' Badanjek (drums)
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