Oh Mann, der aus dem US-Bundesstaat New York stammende und mittlerweile im kanadischen Toronto lebende Musiker, Sänger und Songwriter Ron LaSalle ist auch einer von denen, die es 'the hard way' getan haben. Bevor der Protagonist dieses Reviews ein Aufnahmestudio von innen sah, war er erstmal geschlagene zehn Jahre auf Tour, wobei 300 Konzerte in 300 verschiedenen Städten pro Jahr eher Gewohnheit, als die Ausnahme waren. Aber nach seinem Debüt "Nobody Rides For Free" und dem Nachfolger "Too Angry To Pray" legt der Ritter der Highways jetzt mit "When Hellhounds Meet Angels" sein drittes Langeisen vor, das wohl jeden Roots Rock- und Americana-Freund überzeugen dürfte.
LaSalle kommt mit seinen Songs und dieser von Nikotin wie Whiskey gegerbten Stimme dabei sehr authentisch daher, was von seinen Lyrics über gescheiterte Beziehungen und die nie enden wollenden Highways auch noch unterstützt wird. Ich hatte beim Anhören keinerlei Zweifel daran, es hier mit einer über Jahre eingespielten Band zu tun zu haben, so reibungslos, blind und selbstverständlich scheinen sich die Kollegen LaSalle, Martin, de la Vega und Emahifer musikalisch zu verstehen.
Da greift jedes Rädchen in das nächste und dennoch versteht es das Quartett, die zehn Tracks rau und mit jeder Menge Dreck unter den Fingernägeln erklingen zu lassen. Dabei haben die vier Musiker so ziemlich alle Spielarten des Genres ganz locker drauf. Zum Beispiel überzeugen sie bei "Touch Of The Blues" mit einer deutlich jazzigen Note, die den Hörer an den Tom Waits der Mittsiebziger denken lässt.
Fett geradeaus rockend eröffnet "When Hellhounds Meet Angels" die Scheibe und der Protagonist macht hier deutlich, wie (»...I had a shot of whiskey, Sambucca and good weed...«) er sich in der Vergangenheit auf schwierige Situationen und Entscheidungen in der Regel vorbereitete. Dass eben diese im Anschluss getroffenen Entscheidungen nicht immer die besten waren, genau darüber singt LaSalle uns seinen Blues. Und das wie gesagt so überzeugend, dass die Stücke schlichtweg mitreißend bis ergreifend beim Hörer ankommen. Allein dafür gebührt ihm schon mal ein großes Lob.
Bei "Just To Remind You" scheint er allerdings seinen Frieden gefunden zu haben, selbst wenn die Stimme auf deutliche und noch nicht verheilte Narben hinweist. Ebenfalls ein klasse nach vorne gehender Rocker. Bei dem langsameren, bluesigen "The Haunted Kind" vollführt LaSalle einen Rückblick auf seine Wanderjahre, seine Getriebenheit und reflektiert noch mal die vielen, kurzen Beziehungen, die von vornherein zum Scheitern verurteilt waren, bevor sie überhaupt begannen.
»There are angels that fly so high
even time can't pass them by
Now my heart won't soar
beyond the chains of my mind
'cos the past rides with the haunted kind«
"When Hellhounds Meet Angels" ist ein hammergeiles Album geworden, zu dem man Ron LaSalle nur beglückwünschen kann. Daher auch ein ganz dicker Tipp von mir, denn hier kann man, wenn man mit dieser Stilrichtung etwas anfangen kann, überhaupt nichts falsch machen. Jeder einzelne der zehn Tracks ist ein Gewinner und wenn man beim Anhören der Stücke auch noch das Booklet zur Hand nimmt (alle Texte sind abgedruckt), dann sind diese Minuten ein voller Genuss.
Von daher: Unbedingt die CD-Kasse anzapfen und sich das Teil besorgen! Definitiv eines der bisherigen Highlights des Jahres 2012!
Line-up:
Ron LaSalle (vocals, guitars)
Dave Martin (guitars, Hammond organ, piano)
Ron de la Vega (electric & acoustic basses, cello)
Steve Emahifer (drums & percussion)
Tracklist |
01:When Hellhounds Meet Angels
02:Just To Remind You
03:The Devil Sneaks In
04:Doing Alright
05:Touch Of The Blues
06:Move Along
07:Would It Be Me?
08:The Haunted Kind
09:I Couldn't Stay
10:That's What I Like (About Loving You)
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