Stefan Leoson / Pennies And Heartaches
Pennies And Heartaches Spielzeit: 44:06
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2006
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 17.07.2008


Ulli Heiser
Pop oder Singer/Songwriter? Das ist hier die Frage. Oder auch nicht. Vielleicht liegt die 'Wahrheit' irgendwo in der Mitte. Dort wo sich Musiker wie Billy Joel oder Al Stewart tummeln. Die mag jeder für sich in seine passende Schublade stecken. Nun will ich den Schweden Stefan Leoson nicht unbedingt in die Liga der beiden Genannten packen, denn schließlich präsentiert er sein Debütalbum. Dieses allerdings, ist mitnichten von schlechten Eltern und aus dem Blauen kommt mein Vergleich mit Billy und Al ja auch nicht.
Ein Händchen für ohrgefällige Melodien und Refrains ist nicht von selbem zu weisen. Auch steckt eine ausgeklügelte und durchdachte Songwriter-Qualität hinter der klasse (selbst)produzierten Scheibe. Sparsam intrumentierten Nummern stehen powervolle, energiegeladene und treibende Pop/Rock-Stücke gegenüber. Textuell ist er auch vom Mainstream entfernt und sein bestes Kapital ist die Stimme und ja, wenn ich z.B. "My, Oh My" anhöre, ist ein gewisser 'Al Joel'-Anteil ziemlich präsent. Perfekt in Szene gesetzt, kommt die Begleitung daher. Leider gibt das Booklet keine Infos betreffend der Mitmusiker her.
"Running Won't Make Your Problems Go Away" ist von der Sorte 'stünde einem Bruce Cockburn auch gut zu Gesicht'. Es ist schwer, Schwachstellen auf "Pennies And Heartaches" auszumachen. Vielleicht die, das ja etwas nicht stimmen kann, wenn ein unbekannter Schwede ein Debüt vorlegt, welches sich sofort ins Ohr hängt und da nicht mehr weg will. Es könnte passieren, dass nach ein paar Mal hören, es zu viel des Guten (Melodischen) ist.
Allerdings sind Abwechslungsreichtum und Choreografie so toll, dass sich die Gefahr wohl kaum stellt. Junge, Junge, "This Spell" könnte ein modernes Bowie-Stück sein, "Killing Time" und "How Long?" sind einfach nur als genial zu bezeichnen und machen fast süchtig. Die komplette Platte ist von vorn bis hinten stimmig und hält jederzeit das Niveau. Ein Niveau, welches einem Debüt nicht unbedingt immer innewohnt. Ob das bei einem Nachfolger zu halten sein wird?
Auf jeden Fall harre ich gespannt auf weiteres aus Stefans Feder.
Der Mann ist gut. Sehr gut! Und man kann sich mit ihm freuen, denn nach einem Motorradunfall, bei dem die Wirbelsäule gebrochen war, hat er es geschafft, nach jahrelanger Lähmung wieder fast voll auf die Reihe zu kommen. So was kann prägen und vielleicht kommt daher, von seinem 'zweiten Leben', die Power und das Können, um diesen Reigen geiler Songs zu stricken.
Alle anderen Motorradfahrern wünsche ich dieses Schicksal nicht. Lieber höre ich dann nur noch schlechte Musik. Gute habe ich zuhauf zu Hause und Stefan Leosons "Pennies And Heartaches" reiht sich da prima ein - wohl doch eher bei den Singer/Songwritern.
Tracklist
01:I Don't Know Where To Start
02:The Beggar And The Queen
03:No One Like You
04:My, Oh My
05:Running Won't Make Your Problems Go Away
06:Shine!
07:This Spell
08:Killing Time
09:How Long?
10:You Are There
11:What I've Done
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