Bei AC Myles handelt es sich um einen Blues-Musiker, der aus der Bay Area, San Francisco kommt. Der Künstler hat sich seine Sporen bei unzähligen Konzerten verdient und spielte in einigen Bands der Region. Besonders erwähnenswert sind Fillmore Slim sowie John Nemeth.
Auf "Reconsider Me" befinden sich vier Eigenkompositionen und Cover-Versionen unter anderem von Elvin Bishop, Johnny Adams, Fats Domino oder Rory Gallagher.
Wenn der Name Kid Andersen fällt, dann horcht man auf. Das Album wurde in seinen Studios von Greaseland Records aufgenommen. Der Musiker hat die Scheibe zusammen mit AC Myles sowie Val King produziert und befindet sich auch im Line-up der Platte.
AC Myles ist ein klasse Gitarrist und singen kann er auch noch verdammt gut. Seine Soul-getränkte Stimme scheint keine Grenzen zu kennen, besteht auch in den höchsten Tönen.
Was seine Fertigkeiten auf seinem Arbeitsgerät angehen, braucht man sich nur den Opener der vorliegenden Platte herzunehmen. Fenton Robinsons "You Don't Know What Love Is" ist eine gelungene Mischung aus Funk und Soul. Deutlich wird die Tatsache, dass AC Myles auch auf Piano- beziehungsweise Keyboard-Sound in seinen Arrangements steht. Neben Nate Ginsberg liefern auch Bassist Endre Tarczy sowie der bereits erwähnte Kid Andersen Tastenklänge.
Das erste Stück geht sehr geschmeidig ins Ohr. Das Gitarrensolo ist schon eine erste Standortbestimmung in Sachen Sechssaiter-Einsatz. AC Myles lenkt dann auf die hart asphaltierte Straße des Blues Rock ein. Ausgerechnet hat er sich ein Lied von Rory Gallagher ausgesucht. Hier macht der Amerikaner seine Sache ganz gut. Er pendelt zwischen Original-Anlehnung und eigenen Ideen, lässt der Nummer Luft zum Atmen und bringt eine persönliche Härte in den Track. Die Interpretation geht in Ordnung. Nicht mehr und nicht weniger.
Erst bei "Livin' A Lie" stoßen wir auf die erste Eigenkomposition von AC Myles. Hoppla, jetzt wird es aber richtig rockig. Das Bottleneck gleitet über die Saiten, eingebaut werden klasse Breaks und Rhythmuswechsel. Hier dampft es ordentlich aus dem Kessel des Genres. Beim Solo sprüht das Metallröhrchen Funken. Fast fünf Minuten heavy Blues Rock. Highlight!
Bei "Death Bed Blues" serviert uns der Künstler eine Slow Blues. Mit seinem Gesang kann AC Myles immer wieder punkten. Die langsamere Ausgabe des Zwölftakters ist okay, Aufhorcher gibt es allerdings keine.
Ohne Zweifel, "Call 'em All Baby" rockt ebenfalls die vier Wände. Knackige Riffs und Chorgesang beleben die Szenerie. Auch hier ist die Gitarre ziemlich dominant. Mit ein wenig Rock'n'Roll-Würze à la Rolling Stones ist die Nummer druckvoll.
Wieder Slide-Gitarre, dieses Mal als Einleitung und roter Faden durch "Three Ways To Fall", in der Reihenfolge letzte Eigenkomposition von AC Myles. Dieser Track entzündet durchaus die Lunte des Interesses. Nicht mehr und nicht weniger.
"Queen Bee" stammt von Roman Carter. Endre Tarczy und Derrick 'D'Mar' Martin gießen ein klasse Groove-Fundament und dazu passen auch die herrlichen Piano-Läufe von Nate Ginsberg. Klar, auch hier haut der Protagonist ein Solo raus. Klingt alles gut, ist toll gespielt, kommt gut rüber. Nicht mehr und nicht weniger.
"Reconsider Me" hat einige Momente, an die man sich erinnern wird. Dieses Album ist allerdings keine Platte aus dem obersten Regal der Blues-/Blues Rock-Künste. Er verfügt über eine sehr gute Stimme und ist ein klasse Gitarrist. Nicht in allen Bereichen der Platte wird Begeisterung geschürt.
Live dürfte die Sache vielleicht etwas anders ausfallen, wenn man sich das eine oder andere Video von AC Myles anschaut.
Line-up:
AC Myles (guitars, vocals)
Derrick 'D'Mar' Martin (drums, percussion)
Endre Tarczy (bass, keyboards)
Kid Andersen (rhythm guitars, keyboards)
Lisa Andersen (harmony vocals)
Nate Ginsberg (piano, keyboards)
Tracklist |
01:You Don't Know What Love Is (3:53)
02:Do You Read Me (4:40)
03:Rock My Soul (4:08)
04:Reconsider Me (4:57)
05:Queen Bee (3:24)
06:Livin' A Lie (4:53)
07:Death Bed Blues (2:57)
08:What Is Love (3:59)
09:Call 'em All Baby (2:35)
10:Three Ways To Fall (2:39)
11:Blue Monday (3:43)
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Externe Links:
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