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Dave Mason / At The Sunrise Musical Theatre
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Um den musikalischen Werdegang des britischen Gitarristen/Sängers Dave Mason genau zu beschreiben, wäre wohl eine Special-Story vonnöten. Deshalb hier nur ganz kurz seine wichtigsten Stationen.
1965 nahm Mason einen Job als Roadie bei der Spencer Davis Group an, um Zugang zur professionellen Musikszene zu finden und hatte Erfolg. Er durfte gleich als Perkussionist bei den Aufnahmen zu "I'm A Man" teilnehmen.
Durch Vermittlung des Plattenmanagers Chris Blackwell (Island Records) wurde er Mitglied der Rockgruppe Traffic und war auf deren Debüt-Album unter anderen für den Klassiker "Hole In My Shoe" verantwortlich. Doch fortwährende Meinungsverschiedenheiten mit Steve Winwood sorgten für mehrmalige Aus- und Wiedereinstiege von Mason. Ein letztes Mal gab er auf dem Livealbum "Welcome To The Canteen" im Jahr 1971 ein Gastspiel bei Traffic. Danach war endgültig Schluss.
Zwischenzeitlich half Mason Jimi Hendrix bei der Produktion zu "Electric Ladyland" und gehörte zur Tourband von Delaney & Bonnie, für die er mit "Only You Know & I Know" ebenfalls einen Erfolgstitel beisteuerte.
Nach seinem Umzug in die USA startete er dann seine Solokarriere, wobei er sich besonders als Komponist hervortat aber auch auf der Gitarre einiges zustande brachte. Die einzige Schwäche, wenn man überhaupt davon sprechen kann, war sein Gesang, der immer wieder von der Musikpresse kritisiert wurde.
Inzwischen bringt er es auf 22 Solo-Alben und ist außerdem auf zahllosen Alben diverser Rockgrößen zu hören, die ich hier aus Platzgründen nicht alle aufführen kann und will. Nachzulesen sind sie aber auf der Website von Dave Mason.
Eine dieser LPs hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Sofort nach dem ersten Anhören war ich Feuer und Flamme von "At The Sunrise Musical Theatre". Diese Live-CD wurde im Jahr 2002 in Ft. Lauderdale, Florida, mitgeschnitten und bringt einen guten, wenn auch nur groben Überblick über die lange musikalische Geschichte von Dave Mason.
Von Anfang an hat es mir das Gitarrenspiel, egal ob akustisch oder eingestöpselt, angetan. Nie aufdringlich im Vordergrund, sondern immer wohl dosiert, bearbeitet Mason die einzelnen Songs und lässt auch Bobby Scumaci an den Tasten sehr viel Freiraum und Entfaltungsmöglichkeiten. Das wird besonders deutlich bei "World In Changes", wo die Orgel klar den Ton angibt, während die Akustik-Klampfe nur für den ausgiebigen Soundteppich zuständig ist.
Diesem Song, der genau wie "Look At You Look At Me" und dem schon erwähnten "Only You Know & I Know" vom ersten Solo-Album "Alone Together" schon aus dem Jahr 1970 stammt, merkt man die Zeit nicht an. Diese alten Schätzchen sind hervorragend arrangiert und bieten perfekte Unterhaltung.
Mein persönlicher Anspieltipp aus der Gruppe der Soloaufnahmen ist jedoch "40.000 Headmen", in dem Dave Mason etliche geniale Gitarrenläufe von sich gibt. Dieser Titel gräbt sich mit seinem schleppenden Rhythmus tief in die Gehörgänge ein, und ein mehrmaliges Drücken der Repeat-Taste ist kaum zu vermeiden.
Zu guter Letzt erwarten den Hörer noch drei Schmankerln aus der History-Ecke. Dylans "All Along The Watchtower" lässt die Lauscher jubeln. Wieder eine großartige Leadgitarre, perfekt unterstützt von einer komplexen, gut eingespielten Band.
Noch stärker ist "Dear Mr. Fantasy" ausgefallen. Dieser Traffic-Knaller ist auch ohne die Vocals von Steve Winwood ein Highlight. Herrlich intensive Orgel, und die Gitarre... ohne Worte. Ich will mich ja nicht andauernd wiederholen! Das Publikum ist begeistert, und das vollkommen zu Recht.
Zum Schluss groovt die Band zu den Rhythmen von "Feelin' Alright". Klar würde sich hier Cockers Röhre noch besser anhören, aber musikalisch ein Ohrenschmaus. Es pumpt und swingt ohne Ende. Der Song ist der ideale Rausschmeißer und beendet einen sehr gelungenen Konzertmitschnitt von einer tollen Band, die sich leider bei uns in Deutschland sehr rar gemacht hat.
Line-up:
Dave Mason (vocals, guitar) Richard Campbell (bass, vox) John Sambataro (rhythm guitar, vox) Bobby Scumaci (keyboards, vox) Greg Babcock (drums)
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