Eine neue Stimme aus Italien, geboren in Florenz. Eine junge Frau, die nicht nur eine gute Musikerin, sondern dem Cover nach zu urteilen, auch eine trainierte Sportlerin ist. Dass sie eine schmerzhafte Bruchlandung mit ihrem Zweitwerk hinlegt, muss deshalb nicht befürchtet werden. Italienisch ist, außer der Lebensfreude, die das Album ausstrahlt, eigentlich nichts - zumindest nichts, was negativ aufstoßen könnte. Kein heraushörbarer Akzent und musiktechnisch haben wir aus dem Pastaland ja schon einige hervorragende Aufnahmen auf den Teller bekommen.
Über Signora Millantas Bio ist nicht viel zu erfahren, aber nach dem Resultat dieser Platte muss sie einiges drauf haben, gehen doch neben der eigentlichen Musik auch die Arrangements und die Produktion auf ihr Konto. Selbst das einzige Cover, "Paranoid" (genau DAS) klingt wie aus eigener Feder. Zwölf Tracks in 35 Minuten - da wird nicht rumgeschwelgt. Und auch wenn's bei der schönen Florentinerin meist um die übliche Seelen- und Nabelschau geht, die Songs haben alle Kick und Esprit. Zwar sind Stimme und Stahlseitengitarre im Vordergrund, aber das Drumrum ist genauso hörenswert. Geschmeidige, abwechslungsreiche Arrangements, gekonnte Supports. Oft wird die kräftige, leicht schneidende Stimme gedoppelt. Das könnte genauso gut eine Scheibe von jenseits des großen Teichs aus einem bekannten Studio sein, mitunter klingt es auch nach den glorreichen britischen Folk-Tagen.
Die ersten drei Stücke kommen recht flott daher, der Titeltrack ist dagegen ein getragenes melancholisches Folklied - dazu schnurrt der bundlose Bass von Michael Manring als Soloinstrument. Danach wird's leicht sophisticated, "Skulls And Crossbones" shuffelt verhalten los, dann bittet eine Fiddle ( Fulvio A.T. Renzi) zum Totentanz im Dreivierteltakt. Sax und Bottleneck-Gitarre illustrieren das balladeske "The Old Man" - ein filigranes Songjuwel. Mit Percussionbegleitung geht's im "Hotel" recht gut ab, ohne das Original im Ohr wär das Sabbath
-Cover wohl noch interessanter. Wer hätte gedacht, dass die Ukulele noch mal so ein Comeback feiern würde? "Floating" ist auf dieser Platte die "Over The Rainbow"-Nummer auf dem kleinen Saiteninstrument - gut gemacht.
Mit "Dropping Down" fällt Giulia Millanta bestimmt nicht auf die Schnauze. Ein schönes folkiges Album mit einigen hervorragenden Songs und viel zu entdecken. Bislang gibt's noch keine Auftritte in Deutschland, aber wenn sie mal über die Alpen kommt, dann sollten die Fans anspruchsvoller Singer/Songwriter-Musik ihre Termine umgehend notieren!
Line-up:
Giulia Millanta (vocals, acoustic guitars, baritone guitar, ukulele)
Paolo Loppi (electric and acoustic guitars)
Lorenzo Forti (bass)
Donald Renda (drums)
Fulvio A.T. Renzi (violin)
Paolo Clementi (viola)
Matteo Addabbo (Hammond and Rhodes)
Ed Gherard (Weissenborn guitar)
Michael Manring (fretless bass)
Ettore Bonafè (percussions)
Lorenzo Bertocchini (choirs)
Stefano 'Cocco' Cantini (sax)
Paolo Perego (tambourine and shaker)
Gianfilippo Boni (snaps)
Tracklist |
01:Right Between The Eyes
02:Madame
03:The Tunnels Of My Brain
04:Dropping Down
05:A Long Dark Road
06:Satan's Speech
07:Skulls And Crossbones
08:Intro
09:The Old Man
10:Hotel
11:Paranoid
12:Floating
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