Jahrgang 1968 ist er, kommt aus Austin, Texas, heißt Ian Moore und spielt den Blues, auch in der rockigen Auslage.
Er ist ein Freund des Bottleneck und zupft ganz heiße Saiten.
Bevor er sich allerdings mit 15 Jahren die Gitarre als Instrument aussuchte, spielt er Violine.
Moore war Bandmitglied bei Joe Ely und unter eigenem Namen tourte er als Support mit den Rolling Stones sowie ZZ Top. Schnell folgte ein Platten-Vertrag bei Capricorn Records.
Sein Debüt (1993) und zwei weitere Alben (1994/95) hat er dort auf seiner Liste stehen.
"Live From Austin" wurde im Steamboat für die Nachwelt auf Tape festgehalten.
Warum das EP-Album nur knapp 35 Minuten lang ist, weiß der Kuckuck.
Vielleicht hat man damals ja wirklich nicht länger gespielt, allerdings muss erwähnt werden, dass Ian Moore mit seiner Band an zwei Tagen aufgetreten ist.
Wie dem auch sei, die gesamte Spielzeit hat es in sich, ist rundum lohenswert und mit fast ausschließlich Eigenkompositionen ein äußerst fruchtbarer Hörgenuss.
Wenn die Gig-Location schon Steamboat heißt, dann sorgte der junge Mann mit seinem schweißtreibenden 12-Takter für zusätzlichen Dampf in der Kabine.
Schon in der ersten Blues Rock-Nummer slidet er über die Saiten und das Publikum ist schier aus dem Häuschen. Die Zuschauer tragen den Gitarristen und seine klasse Band auf Händen.
Mit dem Keyboarder Bukka Allen hat Moore einen exzellenten Tastenmann in seiner Combo und insgesamt kann sich hier jeder auf jeden verlassen. Allgemein spricht man in solchen Fällen von eingespielt.
Ein Opener nach Maß!
Was folgt, ist nicht minder interessant.
Am Piano leitet Allen den nächsten Track ein. Alles deutet, auch wenn sich Moore gefühlvoll dazu gesellt, auf eine Ballade hin. Ein großartiger Chorus begleitet das instrumentale Treiben und der Track nimmt Dynamik auf. Moore soliert vom Feinsten über das gesamte Griffbrett.
Für "Deliver Me" hat der Protagonist seinen Fuß auf dem Wah Wah-Pedal positioniert und der Track hat eine leichte Funk-Ausrichtung. Klasse, dieser Allen, wenn er für den Song zur Orgel wechseln und einen Hammond-Sound drauf hat. Sein Solo spielt er allerdings auf dem Piano. Richtig feurig geht es zu und selbst nach so vielen Jahren klingen seine Lieder frisch.
Dann werden wir Zeuge eines Balladen-Festivals in ganzen zehn Minuten.
Moore beginnt mit seinem "Blue Sky" und leitet dann über in den Evergreen "Abraham, Martin & John", geschrieben von Dick Holler, der auch durch seine Komposition "Snoopy vs. The Red Baron" bekannt sein dürfte.
Das vorherige Song-Trio war sehr gut, dieses Medley ist das Highlight!
Hier legt der Mann alle seine Trümpfe auf den Tisch, an der Gitarre als auch am Mikrofon. Und dann noch diese Backing Vocals, einfach toll.
Die Feuerzeug-Flammen sind erloschen und es geht zum Schluss nochmals ab dafür.
"Me And My Guitar" ist wie geschaffen dafür, die fast 35 Minuten nochmals abzuspulen. Allen zeigt abermals seine Qualitäten am Piano. Es rockt, die Hintermannschaft mit Chris White am Bass sowie dem Schlagzeuger Michael Villegas haben es ebenfalls drauf, und dann kommt dieser groovige Abstecher. Ruhiger geht es zu und folglich zeigt Moore dem Hörer, was er unter 'my guitar' versteht. Das Gaspedal wird nochmals durchgedrückt und es geht auf die Zielgerade.
In der Jetztzeit angekommen, macht Ian Moore andere Musik, allerdings ist "Live From Austin" ein Beleg für seine unzweifelhaft tollen Fähigkeiten im Blues Rock.
Line-up:
Ian Moore (guitars, vocals)
Chris White (bass, backing voacals)
Michael Villegas (drums, backing vocals)
Bukka Allen (piano, organ)
Additional musicians:
Bradley Kopp (rhythm guitar)
Kris McKay (backing vocals)
Toni Price (backing vocals)
Kathy Burdick (backing vocals)
Tracklist |
01:Pay No Mind (5:19)
02:Satisfied (5:14)
03:Deliver Me (6:50)
04:Blue Sky/Abraham, Martin & John (10:08)
05:Me And My Guitar (7:14)
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