Joe Molland / This Way Up
This Way Up Spielzeit: 55:17
Medium: CD
Label: Gonzo Multimedia, 2014 (2001)
Stil: Pop/Rock

Review vom 05.09.2014


Wolfgang Giese
Joey Molland tritt auf dieser Produktion aus 2001 als Joe auf. Aufgenommen wurde diese - seine dritte - Soloplatte in Minneapolis und nun noch einmal veröffentlicht. Bereits seinerzeit nicht von vielen Käufern gewürdigt, wird sie wohl auch nun eher die Fans anlocken. Dabei wurde das Album von Fachleuten als kleines Meisterwerk gewürdigt und tatsächlich verglichen mit den frühen Solowerken der ehemaligen Beatles.
Dergestalt vorab beeinflusst, will ich versuchen, meinen eigenen Weg zu dieser Platte zu finden. Der aktuellen Produktion hatte ich mich bereits hier angenommen. Eine der kritischen Anmerkungen betraf die wohl in die Jahre gekommene, leicht brüchig klingende Stimme. Nun, 2001 klang Molland noch frischer. Ja, und diese Vitalität betrifft auch die Musik.
Ein wenig erinnert mich diese im Ganzen an einiges, was George Harrison nach dem Dahinscheiden der Beatles veröffentlicht hatte - und zwar nach jenen Platten der Siebziger und Achtziger. Das heißt, dass Molland stark im Fahrwasser vergangener Zeiten schwimmt. Hier scheint er sich pudelwohl zu fühlen. Er und seine Band präsentieren astreine Popmusik mit starkem Rockcharakter und es bereitet Freude, dem Wohlklang satter Gitarren zu lauschen, wie es ganz trefflich zum Beispiel auf "Happy" gelang. Der eingängige Charakter vieler Songs fällt angenehm auf. Ein wenig schwirrt mir da auch als Vergleich Tom Petty im Kopf herum und bei "This Must Be Love" und dem einen oder anderen Song ist es sogar John Lennon , der mir in den Sinn kommt. Unglaublich: Bei "Moonlight" denke ich dann sofort an Paul McCartney!
So durchlebe ich auf meiner Hörstrecke eine Ansammlung wohlkomponierter Songs, die von hoher Qualität sind. Der Protagonist zeigt sich darüber hinaus als eleganter und versierter Gitarrist mit sehr schönen Soloeinschüben. Es ist mir insofern unverständlich, warum diese Platte im Jahr 2001 nicht wie eine Bombe einschlug.
Aus dem Rahmen fällt der trocken rockende Titel "Three Minute Warning", der auch der Band Rockpile und ihren einzelnen Mitwirkenden gut zu Gesicht gestanden hätte. Zum Schluss wird es dann noch einmal mit einer stark romantisch-melancholischen Ausrichtung sehr atmosphärisch.
Im Übrigen sind alle Texte im Booklet enthalten, sodass diese noch als Abrundung einer wirklich guten und leider vergessenen Popscheibe mit Rockappeal wirken. Wer es seinerzeit versäumt hat, diese Platte zu kaufen, dem empfehle ich jedem/jeder mit einer Hinwendung zur Musik der Beatles, diese Scheibe jetzt schnell zu erwerben, bevor sie wieder vom Markt verschwindet.
Line-up:
Joe Molland (vocals, guitars, percussion)
Doug Molland (acoustic guitar)
Joe Molland III ( lead guitar -#10)
Randy Anderson (lead guitar - #11, slide guitar - #13)
Tom Lecher (bass)
Mark Healey (bass - #9)
Harry Pulver (keyboards)
Bob Millea (drums)
A. Dee (lap steel - #12)
Tracklist
01:Mirrors (4:15)
02:Happy (3:50)
03:A Way To Be (3:59)
04:The Bust (4:07)
05:This Must Be Love (4:02)
06:Moonlight (4:15)
07:Another Honeymoon (3:20)
08:When I Was A Boy (5:59)
09:Angels Like Us (2:51)
10:What Else (Nothing) (5:32)
11:Tell Me (4:02)
12:Three Minute Warning (4:16)
13:Isn't That A Dream? (4:43)
(all words and music by Molland)
Externe Links: