John Mayall bestätigt seine Qualitäten aus der Vergangenheit und der Aktualität des Jahres 2015. Mit drei Fleetwood Mac-Bandmitgliedern ( Mick Fleetwood, Peter Green, John McVie) erschien ein Album unter dem Titel "Live In '67". Eine weitere Veröffentlichung ist für 2016 geplant.
"Find A Way To Care" symbolisiert die Standortbestimmung des britischen Blues-Urgesteins, der gemeinsam mit seinen bewährten Begleitern Rocky Athas (Gitarre), Greg Rzab (Bass) und Schlagzeuger Jay Davenport musiziert. Dazu gesellen sich für einige Nummern Ron Dziubla (Saxofone), Richard A Rosenberg (Posaune) sowie Mark Pender (Trompete).
In seinen Achtzigern ist John Mayall so fit wie eh und je. Seine Musik hat immer noch diesen ansteckenden Charakterzug, ist von hochklassiger Qualität und "Find A Way To Care" ist wieder einmal eine sehr gelungene Mischung aus Eigenkompositionen und Coversongs. Zehn Lieder plus zwei Bonus-Tracks zeugen von einem speziellen Hörvergnügen.
Diese John Mayall-Veröffentlichung macht definitiv noch lange seine Runden im Player. Kein bisschen müde ist der im englischen Macclesfield geborene Musiker, natürlich mit der neuen Platte im Gepäck auf ausgedehnter Europa-Tournee mit Terminen von Finnland bis Italien oder Frankreich. Wie dem auch sei, "Find A Way To Care" ist die beste Werbung für die anstehende Konzertreise bei der er selbstredend auch Deutschland besucht.
Die vorliegende Platte ist voll von tollem Blues à la John Mayall. Nichts ist abgegriffen oder mit dem Blick gar nach hinten gerichtet. Wenn man hier auch jazzige Phasen vernimmt, hatte der Protagonist derartige Verästelungen ja schon früher auf dem Schirm, aber John Mayall versteht es auf überzeugende Art, diese Blues-Stilmischung auf einem aktuellen Stand zu halten.
Die Songs haben Groove, bieten eine Fülle von Einsatzmöglichkeiten für die Fußwippe, machen den Kopf frei vom Alltagsgeschäft, heben die Laune (besonders, aber nicht nur die Tracks mit den Bläsern) und wenn es um die balladeske Seite des Blues geht, werden Muddy Waters' "Long Distance Call" oder der von vielen Künstlern interpretierte "Drifting Blues" zum Zentrum der Begierde.
Auch "Find A Way To Care" enthält zumindest eine politische Aussage. Der erste Bonus-Track mit dem Titel "War We Wage" ist ein so typischer John Mayall mit seinen feinen Dynamik-Spielereien. Rocky Athas ist nicht erst hier voll in seinem Saiten-Element. Was der Mann kreiert, hat Hand und Fuß, passt zu den Song-Stimmungen, ist beeindruckend.
Weil wir gerade bei den Bonus-Tracks sind ... "Crazy Lady" hat vom Piano-Einsatz fast schon Boogie Woogie-Charakter. Ganz feiner Abschluss des Albums. Mit "Want All My Money Back" ziehen John Mayall & Co. um die Blocks von Chicago und auch jetzt setzt Rocky Athas auf die krachend-rockigen Tonfolgen des Genres. Die Finger des Bandleaders fliegen wie eh und je behende über die schwarzen und weißen Tasten diverser Instrumente. In "Ropes And Chains" ist es zum Beispiel der Klang des Clavinets. Der Harp-Einsatz ist klasse und diese Nummer wird im Besonderen von John Mayall bestimmt.
Bei "Find A Way To Care" ist das Album als Ganzes der Gewinner und kein einzelner Song. John Mayall im Jahr 2015 ist angesagt wie immer.
Line-up:
John Mayall (vocals, piano, Hammond organ, Wurlitzer, clavinet, guitar, harmonica)
Rocky Athas (lead guitar, rhythm guitar)
Greg Rzab (bass)
Jay Davenport (drums)
With:
Ron Dziubla (saxophones)
Richard A Rosenberg (trombone)
Mark Pender (trumpet)
Tracklist |
01:Mother In Law Blues (3:11)
02:The River's Invitation (3:47)
03:Ain't No Guarantees (3:24)
04:I Feel So Bad (4:18)
05:Find A Way To Care (3:41)
06:Long Distance Call (4:29)
07:I Want All My Money Back (3:18)
08:Ropes And Chains (4:17)
09:Long Summer Days (3:50)
10:Drifting Blues (4:20)
Bonus Tracks:
11:War We Wage (4:15)
12:Crazy Lady (3:34)
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Externe Links:
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