Nachdem sich John Mayer mit "Born And Raised" überaus erfolgreich dem Country angenähert hatte (sein drittes US-Nr. 1-Album), knüpft er mit seinem neuen Werk "Paradise Valley" nahtlos an die gezeigten Leistungen des Vorgängers an.
Der angesehene Musiker mit dem Hang zu prominenten Damen (im Moment ist er mit der schillernden Sängerin und Songschreiberin Katy Perry liiert) setzte produktionstechnisch erneut auf die Zusammenarbeit mit Don Was, auch bei den ihn begleitenden Musikern gab es nur marginale Veränderungen. Das Grundgerüst bildeten weiterhin Aaron Sterling (drums, percussion) und Sean Hurley (bass) aus seiner Tourband, Chuck Leavell an den Tasten. Die Pedal Steel bedient statt Greg Leisz diesmal ein weiterer Könner dieses Instruments aus der Nashville-Garde, Paul Franklin.
Mit Zane Conway an der Gitarre und Rami Jaffe (keyboards) gab es zwei Ergänzungen, die sich harmonisch ins beschrittene Gesamtkonzept einreihen. Was soll man groß erwähnen, die Stücke sind allesamt sehr ruhig, laid back gehalten, instrumentell voller leiser Feinheiten (z. B. die herrliche Slidearbeit bei "I Will Be Found (Lost At Sea)" oder Franklins Steel-Spiel/-Solo auf "You're No One Til' Someone Lets You Down", die es bei konzentriertem Hören zu entdecken gilt, gepaart mit Mayers zwischen Melancholie und Introvertiertheit pendelndem Gesangsstil.
Den typischen Mayer-Ohrwurm des Werkes bekommt man mittels "Who You Love", einer Komposition von ihm und seiner neuen o. a. Herzensdame, die hier im Duett auch ihre, ohne Zweifel vorhandenen Gesangsqualitäten unter Beweis stellen darf. Eine schöne, relaxte, sehr melodische Nummer mit claptonesker E-Begleitung!
Angesichts des kürzlichenTodes von J.J. Cale erhält seine wunderbare Cover-Version von "Call Me The Breeze" (sehr nah an Cales Original gehalten, selbst der Gesang - stark die herrlichen E-Gitarrenpassagen), traurige Aktualität. Sicherlich das absolute Highlight des Albums. Den Song "Wildfire" gibt es hier übrigens in zwei nicht identischen Versionen, wobei sich das kurze Stück im hinteren Teil mit dem Gastauftritt von Hip-Hopper Frank Ocean als eher überflüssig erweist.
John Mayer macht mit "Paradise Valley" erstmal, sich scheinbar pudelwohl fühlend, auf Countrypfaden weiter. Leute, die sich auf eine Rückbesinnung des eher Pop-/Rock-/R&B-orientierten Stiles oder gar der Blues-Schiene seines John Mayer-Trios erhofften, werden sich wohl noch ein Weilchen gedulden müssen. Klasse auch die wunderschön, zur Stimmung und Art des Albums rural gehaltene Covergestaltung (besonders das farblich ansprechende, toll fotografierte Titel- und Rückseitenbild von Mayer in Gaucho-Manier mit schwarzem Labrador vor grandioser Kulisse), die dazu alle Songtexte beinhaltet.
Tracklist |
01:Wildfire
02:Dear Marie
03:Waiting On The Day
04:Paper Doll
05:Call Me The Breeze
06:Who You Love (feat. Katy Perry)
07:I Will Be Found (Lost At Sea)
08:Wildfire (feat. Frank Ocean)
09:You Are No One 'Til Someone Lets You Down
10:Badge And Gun
11:On The Way Home
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