Laura Meade / Same
Laura Meade Spielzeit: 14:54
Medium: EP
Label: Doone Records, 2007
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 26.01.2007


Markus Kerren
Syracuse, New York, ist ca. eine gute Autostunde von meinem Wohnort entfernt. Als ich das damals erfahren durfte, war ich erstmal 'starstruck'.
Denn in dieser, für amerikanische Verhältnisse eher kleinen Stadt hatte kein Geringerer als
Lou Reed für ein paar Jahre an der Universität studiert. Klar, dass ich sehr bald dorthin musste, um mich mal ausführlich umzusehen, ob ich die ein oder andere samtene Spur entdecken konnte.
Aufgewachsen war Lou übrigens in Long Island, einem Stadtteil von New York City. Muss also ein gutes Pflaster sein.
Ist es wohl auch wirklich, denn, um die euch vielleicht sinnfrei vorkommende Einleitung erklärlicher zu machen: Auch Laura Meade kommt aus Long Island. Mit Theater-Background ausgestattet wurde Meade im Jahr 2002 Mitglied bei der progressiven Rock Band IZZ. Und nun liegt ihr Solo-Debüt, schlicht "Laura Meade" betitelt, in Form einer Fünf-Song-EP vor.
Ein neuer Stern am Singer/Songwriter-Himmel? Nun, Miss Meade ist zumindest auf einem guten Weg dorthin. Spärlich von (ihrem eigenen) Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug begleitet, zaubert die gute Laura erstmal ein sehr eingängiges "Charming" aus dem Hut, getragen vom Piano und mit sowohl zurückhaltenden, wie auch gekonnten Einsätzen ihrer Bandmitglieder versehen. Sehr catchy und radiotauglich und es würde mich nicht wundern, wenn der Song demnächst verstärkt bei den jeweiligen Rundfunkstationen rauf und runter laufen würde.
"Best Defenses" ist eher ruhiger, introvertierter, erneut vom Piano bestimmt und erinnert vom Feeling her irgendwie ein bisschen an Patti Smith in den Siebzigern. Singen kann die Frau Meade ohne Frage, denn da gehen zeitweise sehr schwierige Vocal-Parts über die Bühne. Beschwingt kommt "Kerri's Song" daher. Wieder sehr schöne Melodien und erneut durchaus radiotauglich, ohne sich jedoch irgendeinem Trend anzubiedern.
Aber schwirrt da nicht der Spirit von Suzanne Vega über dem Song? Vielleicht ein bisschen, aber wer ist heute denn allen Ernstes noch frei von Inspirationen seiner Lieblingsmusiker? Selbst die Stones, Beatles, oder die Allman Brothers haben sich zumindest zu Beginn ihrer Karriere reichhaltig an Vorgaben orientiert.
"Then I Could See" und "Plucking Whispers" bestätigen den durchaus guten Eindruck, den Laura Meade hinterlässt. Die Texte handeln durchgängig von zwischenmenschlichen Beziehungen, wobei nie Weichspülerei betrieben, oder das triviale 'Love-Leave-Cry'-Klischee verwendet wird. Vielmehr wird da schon ziemlich kräftig in der Gefühlskiste, bzw. der eigenen Seele gekramt. Also auch hier: Thumbs up!!
Laut Label-Info wird sich die Pianistin und Sängerin intensiv auf Tourneen begeben, um die EP ausführlich zu promoten. Vielleicht schafft sie es ja auch noch, ein paar Zwischenstopps im Studio einzulegen, denn diese EP macht mächtig Lust auf ein komplettes Album.
Line-up:
Laura Meade (Vocals, Piano)
Paul Bremner (Electric Guitar)
Brian Coralian (Drums)
John Galgano (Bass, Acoustic Guitar)
Kerri Aab (Backing Vocals on "Kerri's Song")
Tracklist
01:Charming
02:Best Defenses
03:Kerri's Song
04:Then I Could See
05:Plucking Whispers
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