Das niederländische Stoner Rock-Trio The Machine gibt es seit 2007. Die in Rotterdam ansässige Band veröffentlichte am Ende des Gründungsjahres in Eigenregie das Album "Shadow Of The Machine". 2009 folgte "Solar Corona" und 2010 dann "Drie", das Debüt auf dem angesagten Elektrohasch Records-Label. Nun heißt es "Calmer Than You Are". Die Platte kann man sich sowohl als CD als auch in LP-Format zulegen und so oder so lohnt sich der Kauf sehr.
The Machine hat bereits auf Events wie Stoned From The Underground (2010), Roadrunner Festival (2010/2011), Burg Herzberg 2011 oder dem Up In Smoke European Roadfestival (2011) gespielt.
"Calmer Than You Are" ist ein gigantisches Pendel zwischen erdig-bluesigen Auswüchsen und fantastischen Ausflügen in einen bunten Kosmos mit einem faszinierenden Jam-Charakter. Im Zentrum der Klänge ist David Eering der Hauptdarsteller. Allerdings wäre es unfair, die beiden anderen The Machine-Männer hier nicht lobend zu erwähnen. Was Hans van Heemst (Bass) sowie Drummer Davy Boogard leisten, ist aller Ehren wert.
Die gesamten knapp sechsundvierzig Minuten "Calmer Than You Are" sind eine einzige musikalische Droge. Der Dreier hat alles drauf, was sehr guter Space- oder Psychedelic Rock haben muss. Fuzzige, oft tiefergelegte Gitarren, verfremdeter Gesang, treibender Bass und ein glasklar agierendes Schlagzeug sind nur einige Zutaten für einen abwechslungsreichen Trip ins Universum. Der Hinweis »play this one even louder« kommt nicht von ungefähr. Diese irrsinnig gute Reise ist ein purer Genuss, der durchaus gewollte Nebenwirkungen hat.
"Moonward" eröffnet die Platte mit zunächst wie auf Flügeln dahingleitenden, sphärischen Klängen sowie Sitar, um sich langsam aufbauend im harten Stoner Rock zu tummeln. Das Trio spielt sich bis an den Grad zum Abgrund und plötzlich öffnet sich ein farbenprächtiger Fallschirm und The Machine schwebt mit Unterstützung von psychedelischen Feedback-Aufwinden durch die Luft.
Trotz der relativ kurzen Spielzeiten der ersten drei Tracks kann man einen Jam-Charakter nicht von der Hand weisen. Man destilliert quasi auf die essentiellen Bestandteile herunter und "Scooch" ist etwas ganz Besonderes, Eerings Gitarren-Eskapaden schrauben sich immer weiter in nicht enden wollende Sphären. Hammer! "Grain" ist beeindruckend eigenständiger Retro-Rock, der die Siebzigerjahre vom Feinsten aufleben lässt.
Achtung! "D.O.G." treibt die Hörfreude noch ein großes Stück weiter nach vorne. David Eerings Gesang passt perfekt zum instrumentalen Treiben von The Machine. Die eingestreuten Effekte sind klasse. Space Rock par excellence! In diesen fast achteinhalb Minuten fliegt einem der Draht aus der Mütze. Mit "Sphere (... Or Kneiter)" und Warp-Antrieb wird man Zeuge des besten Solos von Herrn Eering. Herrlich ist der Übergang vom Rock mit Bodenhaftung zum Gleiten in höhere Sphären. Das Trio hat sich in eine ungeahnte Form gespielt. Wunderschön, wie van Heemst seine Bass-Basis zu wabernden Gitarren-Sounds verlässt und auf Augenhöhe mit dem Sechssaiter zupft. Immer weiter und weiter... der musikalische Rotor ist voller Energie... dann ein Intermezzo der Entspannung. Davy Boogards Drumming ist fantastisch. Tieftöner und Gitarre duellieren sich. Der Schlagzeuger dient als Vermittler und dann wird schließlich bis zum Ende knallhart gerockt. Klasse!
Auch die letzten beiden Tracks "5&4", bei dem van Heemst einen Lead-Part übernimmt sowie "Repose", das die gesamte CD mit einer relaxten Nummer abrundet überzeugen voll und ganz. The Machine hat mit "Calmer Than You Are" ein sehr gutes Album eingespielt. Mehr Stoner Rock geht fast nicht.
Line-up:
David Eering (guitar, vocals, sitar - #1, piano - #4, darbuka tom, mellotron - #5, percussion - #7, tambourine - #7)
Hans van Heemst (bass, choir - #4, additional vocals - #5,6)
Davy Boogaard (drums, choir - #4)
Tanja Helems (choir - #4)
Berte van Heemst (choir - #4)
Sonder Haagmans (additional vocals - #7, cowbell - #7)
Tracklist |
01:Moonward (8:13)
02:Scooch (4:26)
03:Grain (3:01)
04:D.O.G. (8:24)
05:Sphere (... Or Kneiter) (12:22)
06:5&4 (6:15)
07:Repose (3:08)
(all music written and performed by The Machine, lyrics by David Eering)
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