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Mad Dogs / Niente E' Come Sembra
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2009 wurde die italienische Band Mad Dogs aus der Taufe gehoben. Bereits 2010 war die Eigenproduktion "Condizione D'Equilibrio" auf dem Markt und live hat sich die Combo bei Konzerten den Arsch abgespielt. Unter anderem teilte man die Bühne mit Linea 77, Quintorigo, El Santo Nada oder Yuppie Flu.
Die Mad Dogs stehen musikalisch bei "Niente E' Come Sembra" auf Alternative Rock-Füßen. Gespeist wird der harte Rock von Seitenkanälen wie Garage oder den Siebzigerjahren. Marco Cipolletti singt die von ihm komponierten Lieder in italienischer Sprache. Die zwei Gitarren von Luca Zenobi sowie Marco Cipolletti wirbeln ganz schön viel Staub auf. Eines der Vorzeigestücke ist das etwas über sieben Minuten lange "Vorrei Uscire Un Pò Di Qua". Hier kann man sich richtig viel Zeit lassen, um etwas tiefer in einen Song einzutauchen. Die Sechssaiter sind gezähmter, der Gesang setzt sich melodisch in Szene und die Rhythmusabteilung aus Simone Mosciatti (Bass) und Schlagzeuger Riccardo Bonacucina erzeugt ein groovendes Fundament. In der weiteren Entwicklung der Dramaturgie werden die musikalischen Gesichtszüge der Nummer härter und der Groove hat dann seine Schuldigkeit getan. Feine Soloeinlagen der Gitarre beleben die Stimmung und schließlich wechselt die Dynamik zwischen ruhigeren sowie treibenden Phasen. Klasse!
Da ist "Memento" schon aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Die Mad Dogs geben, wie zu Beginn der Platte, ordentlich Gas und kommen mit einem gewissen Garage-Appeal daher. Die kreierten Keyboard-Sounds sind ein toller Gegenpol zu den hart riffenden Gitarren und an der Stimme von Frontmann Marco Cipolletti gibt es nichts auszusetzen.
Ohne spezielle Bands in den Vordergrund zu stellen, machen die Mad Dogs auch Zeitreisen in die glorreichen siebziger Jahre. Dabei gibt es keinen speziellen Song, der in diesem Zusammenhang erwähnt werden kann. Das Quartett verteilt dieses Markenzeichen quasi wie mit dem Brausemundstück einer Gießkanne. So schlüpft die Gruppe ebenfalls in die Rolle eines Lehrmeisters der Musikgeschichte.
Bei den Mad Dogs ist die Psychedelic auch ein Faktor der Song-Arrangements. Die Combo stellt dabei nicht nur die Instrumente unter dieses Motto. Hier und da werden dem Gesang von Marco Cipolletti Klangeffekte verpasst und so ergibt sich zeitweise ein richtig buntes Treiben um den gut gefüllten Topf mit tranceartigem Inhalt.
"Avanti A Me" ist von der Spielzeit her der musikalische "Vorrei Uscire Un Pò Di Qua"-Partner. Die Mad Dogs lassen ihren Gefühlen im balladesken Gewand freien Lauf. Die Nummer ist so entspannt. Nichts ist aufgesetzt, alles wirkt sehr natürlich. Obwohl man vor den Lautsprechern sitzend an einigen Punkten des längeren Tracks irgendwie förmlich darauf wartet, dass die Zündschnur den Sprengstoff erreicht, lässt sich die Gruppe ordentlich Zeit mit der gewaltigen Eruption der instrumentalen Emotionen. Dieses Terrain ist ausschließlich geprägt von den Gitarren. Der Sänger hat in dieser Phase sein Mikrofon beiseite gelegt.
"Niente E' Come Sembra" bietet ein nicht unbedingt zu erwartendes Ende der Platte. Unverhofft kommt oft, hier zumindest ganz zum Schluss. Nein, die Mad Dogs servieren einen wirklich guten Rock, den man sich auch über die gesamte Platten-Distanz von einundvierzig Minuten anhören kann. Kurz, knackig, punkig kommt "Uccido Paranoia" daher. Die Gitarrensaiten werden auf Riff-Spannung angezogen und der Bass meldet sich zwischendrin mit einem staubtrockenen Intermezzo. Etwas über zwei Minuten wird der Rock'n'Roll mit messerscharfem Gerät attackiert. Klasse!
Wer nichts gegen den Gesang in italienischer Sprache, die übrigens gut mit dem Mad Dogs-Rock kombiniert, hat bei diesem Album so seine Freude. Durchhänger gibt es keine zu verzeichnen. "Niente E' Come Sembra" wird zum Antesten empfohlen.
Line-up:
Marco Cipolletti (guitar, vocals) Luca Zenobi (guitar) Simone Mosciatti (bass) Riccardo Bonacucina (drums) Guest: Marco Marzioni (guitar - #1,6,9)
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