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The Main Attraction / In Spite Of All
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Aus dem wilden und geschichtsträchtigen Rom stammt das Quintett The Main Attraction. Seit dem Jahr 1994 machen die Italiener nun bereits die Gegend unsicher, mussten allerdings auch schon, - wie auf ihrer MySpace-Seite dokumentiert - die ernüchternde Feststellung machen, dass die alte AC/DC-Weisheit »It's a long way to the top if you wanna Rock'n'Roll…« tatsächlich (O-Ton) »…fuckin' true…« ist. Beirren oder gar beeindrucken lassen hat sich der Fünfer von dieser Tatsache jedoch zu keiner Zeit. Und nun hat sich das im Saarländischen Ensdorf beheimatete Label Antstreet Records den Römern angenommen und bereits im März das neue Album "In Spite Of All" veröffentlicht.
The Main Attraction spielen rauen, ungeschliffenen Rock, der sich ab und zu gerne mal beim Punk bedient oder hier und da mal ein Stückchen Independent auf seine Seite zieht, wenn es gerade zum entsprechenden Song passt. 'Schmutziger' Rock 'Made in Italy' sozusagen. "Diesel Band" kommt zum Beispiel richtig schön punkig und wird dann in den Strophen zusätzlich mit Synthesizer-Einlagen (gespielt vom Produzenten Daniele Landi) aufgepeppt. Frontmann Ronnie erinnert bezüglich seiner aufmüpfigen Attitüde und seiner Stimmlage öfter auch mal an einen jungen Gordon Gano zu Zeiten der ersten Violent Femmes-Alben. Schön fetzig und mit jeder Menge Power kommt auch "Chandra" daher.
Die Tracks sind vom Kompositorischen und den Arrangements relativ schlicht gehalten, was aber richtig gut kommt und auch gar nicht anders angedacht war. Rockiger Beginn, der in den Strophen öfter mal von Rap- bzw. HipHop-beeinflusstem Gesang abgelöst wird, bis im Refrain dann wieder richtig schön drauf los gerockt wird. Der absolute Überflieger der Scheibe ist "Stand Where The Action Is", der über einen fast schon unverschämt geilen Refrain verfügt, der mich ein ums andere Mal im Sid Vicious-Pogo-Stil durch die Wohnung springen lässt. Eher im Midtempo gehalten und mit Stakkato-Riffs in den Strophen versehen, blendet der Chorus dann alles andere aus und kommt mit einer Melodie daher, die mir seit dem ersten Durchlauf nicht mehr aus dem Kopf will und die mich wie ferngesteuert immer wieder an der Repeat-Taste fuchteln lässt. Der Song schreit regelrecht danach, als Single ausgekoppelt zu werden.
Aber die Italiener machen auch sonst keine Gefangenen, verknüpfen ihren rauen Rock immer wieder mal mit sehr eingängigem Gesang, der nach den Refrains von coolen Gitarrensoli abgelöst wird. Wie The Main Attraction gestrickt sind, machen sie uns aber bereits von Anfang klar. "Tic-Toc" kommt zum Beispiel mit wenigen Akkorden, aber viel Dampf sehr beachtlich über die Runden. Vor allem das Pathos kommt sehr gut rüber und man hat sehr schnell das Gefühl, dass man diese Truppe unbedingt gerne auch mal live auf den Bühnenbrettern erleben möchte.
Ein weiterer meiner Favoriten hört auf den Namen "Broken Record Player", weil das Stück einfach klasse ins Ohr geht und das vom Arrangement her wohl abwechslungsreichste ist. Eine wilde Beschimpfungs-Kanonade bricht bei "In Your Face" über uns herein, während dem wohl der komplette englische Wortschatz an 'bösen' Ausdrücken verbraten wurde. Vom Sound her fällt dieser Titel (der in der Demo-Version belassen wurde) etwas ab, stellt aber ein cooles Garagen Punk-Feeling in den Vordergrund. "Man Of The Match" ist ein weiterer Midtempo-Rocker, der kompakt und eingängig aus den Boxen bricht, während "Grey Noises" stampfend und druckvoll gefallen kann.
Abstriche muss man leider einmal mehr bezüglich der Spielzeit machen, die mit etwas über 28 Minuten nicht wirklich prickelnd ausgefallen ist. Da möchte man fast schon von einer EP reden. Ansonsten macht "In Spite Of This" aber durchgehend Spaß und verfügt mit dem bereits erwähnten "Stand Where The Action Is" sogar über einen richtigen Hit. Bleibt zu hoffen, dass The Main Attraction sich auch mal zu einer Konzertreise bei uns blicken lassen, denn die vorliegende Scheibe verspricht diesbezüglich jede Menge Fun. Vielleicht kommt ja mal was mit den Stall-Gefährten
The Leeches oder auch Johnboy zustande. Meine Anspieltipps sind "Stand Where The Action Is", "Chandra", "Diesel Band" und "Broken Record Player".
Line-up
Ronnie (lead & background vocals) Dany Fanasca (guitars, background vocals - #7) El Creri (guitars) Franky bass) Delirio (drums) With: Daniele Landi (synthesizer, background vocals) Valentina Galano (background vocals - #7) Jonathan Mazzeo (additional vocals - #8) Ede Catalano (lead guitar - #5)
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