Das Debütalbum der italienischen Band Manta Rays ist wieder einmal ein Beispiel dafür, wie gut es dem Hörer gehen kann, wenn ein Trio, das es erst seit dem Spätsommer des Jahres 2010 gibt, eine furiose Mischung aus Garage-Sound, Rock und den Essenzen der Soul-Zeit aus den Sechzigerjahren (ja, richtig gelesen) abliefert.
Mit einer Zwischenstation in London traf der aus Johannisburg stammende Südafrikaner Stephen G. Trollip in Italien auf den Bassist Elio De Limone sowie Sebastiano Ziroldo (Schlagzeug) und man gründete das Trio Manta Rays.
Die Platte kommt mit einem herrlichen Old School-Sound um die Ecke und Trollip serviert uns einen klasse Rock'n'Roll-E-Gitarrenklang. Gesanglich ist er eindeutig der Frontmann. Mit den Backing Vocals des Schlagzeugers Ziroldo ist man darüber hinaus auch noch lecker auf der Retro-Schiene unterwegs.
Die Songs des Band-Erstlings verfügen über eine verdammt gute Mischung aus den bereits oben genannten Einflüssen und immer wieder schafft es das Trio, Erinnerungen an die guten Sechzigerjahre zu schüren. Da kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die drei Männer ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht haben.
Ganz allgemein ist festzustellen, dass man bei den Veröffentlichungen des italienischen Labels Go Down Records in der Vergangenheit und auch in der letzten Zeit immer häufiger auf Bands trifft, die mit dem Stoner Rock als ursprünglichem Markenzeichen der Plattenfirma weniger zu tun haben. So etwas erweitert den Horizont und sorgt für Abwechslung.
Mit vorliegender Platte befinden sich Manta Rays im Tiefflug nur knapp über dem Boden eines modern gespielten Zeitraffer-Rocks. Schon bei den Einleitungen zu jedem Song hat man immer eine andere Variante auf Lager und wenn man bei "The River Song" angekommen ist, dann packt die Band aus ihrem musikalisch gesteckten Rahmen heraus auch noch die Psychedelic beim Schopf. Der ruhig dahinfließende Track glänzt mit herrlichem Gesang und super einfühlsamem Drumming. Sebastiano Ziroldo und Elio De Limone müssen eh besonders gelobt werden. Neben dem Frontmann Stephen G. Trollip leisten die beiden Rhythmus-Männer hier ganze Arbeit.
Über die Soul-Bezüge hinaus injiziert das Trio ihren Kompositionen ebenfalls noch einen nicht von der Hand zu weisenden Garage-Punk, der der gesamten Angelegenheit noch eine Underground-Färbung verpasst. "(Was It Worth) All The Tears I Cried" ist eine sehnsüchtige Mischung aus der Zeit, als der Punk noch in den Kinderschuhen steckte und einer noch tiefer in der Psychedelic steckenden Song-Endphase, die nach einem furiosen E-Gitarren-Solo, scharfem Riffing und einer kurzen Atempause zwar wie ein Appendix wirkt, aber letztendlich doch hervorragend passt.
"What You Say" hat wohl einen der größten Rückspiegel. In dem sieht man den Anfang der Sechzigerjahre und Manta Rays lassen den Rock'n'Rock frech hochleben. Den Schlusspunkt setzt man mit einem eher balladesken Stück namens "A Little Time". Hier kann man so richtig schön den Klammer-Blues tanzen und schwofen.
Man darf den Titel "You Put A Spell On Me" schon wörtlich nehmen. Das Debütalbum der italienischen Band Manta Rays ist eine Platte, die viele Rock-Fans ansprechend finden wird. Die zwölf Songs stehen für Abwechslung und eine vortreffliche Mischung aus verschiedenen Stilen. Nichts wirkt überfrachtet und das Trio setzt mit Erfolg auf Bodenständigkeit. Die sehr interessante Scheibe ist genau die richtige Tonträger-Eröffnung einer Gruppe, von der man wohl noch so einiges hören wird. Man darf gespannt auf weitere Veröffentlichungen warten.
Line-up:
Stephen G. Trollip (guitar, vocals)
Elio De Limone (bass)
Sebastiano Ziroldo (drums, vocals)
Tracklist |
01:It Makes Me Sick (2:58)
02:You Put A Spell On Me (3:38)
03:The Sad Surfer (3:03)
04:Easy Action (4:14)
05:A Long Deep Breath (4:35)
06:The River Song (5:31)
07:It Ain't Me (3:26)
08:(Was It Worth) All The Tears I Cried (4:31)
09:Don't Call Me Up (3:25)
10:What You Say (4:10)
11:Nothing To Hide (3:10)
12:A Little Time (4:01)
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