Mara & David / Sixteen Secrets
Sixteen Secrets Spielzeit: 49:03
Medium: CD
Label: Ozella Music, 2007
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 21.10.2007


Joachim 'Joe' Brookes
In diesen Tagen erscheint Mara & Davids Debüt-Album "Sixteen Secrets".
Als Dresdener Singer/Songwriter-Duo sind sie bereits Preisträger einiger internationaler Wettbewerbe, so z.B. dem Voice & Guitar 2006 oder dem Berliner Troubadour Song Contest 2007.
Als Einflüsse werden Ani DiFranco, Placebo, Suzanne Vega und Friend 'N Fellow genannt.
Mara & David gestalten auf "Sixteen Secrets" 15 Gemälde, die sehr unterschiedliche Darstellungen zeigen. Der Hörer fühlt sich emotional angesprochen, einerseits durch pastell- und transparentfarbene Klangbilder, andererseits auch mit deftigen Farben ausgeführte Kunstwerken.
Der Gitarrist David Sick sorgt mit seiner Gitarre nicht nur für die tiefen Töne, sondern steuert mit seinem Instrument auch perkussive Elemente bei. Mara von Ferne hat eine unwiderstehliche Stimme, die sie variantenreich einzusetzen weiß.
Wenn sie ihre eigenen Künste mit 'acoustic passion' zu umschreiben versucht, trifft das den berühmten Nagel auf den Kopf, denn beide Künstler können den Konsumenten verzaubern und der sollte zuhören, denn die sechzehn Geheimnisse sind keine Zwischenmahlzeiten, die so nebenbei verzehrt werden.
Diesen intensiven Stimmungen wird man erst gerecht, wenn die äußeren Einflüsse auf ein Minimum reduziert wurden.
Der musikalische Fundus, aus dem das Duo schöpft, ist, wie ihre klangvollen Exponate, grenzenlos und man zieht mit "Disarm" einen von Smashing Pumpkins' Billy Corgan geschriebenen Song an Land. Die zu Beginn von Mara ins Mikrofon gehauchten Worte verursachen Gänsehaut und wie sich der Song, kaum merklich, zum Ende hin immer weiter steigert, das hat Klasse!
"Big Bang", in dem es recht rockig zugeht, ist ein zweiminütiger Alleingang des Gitarrenvirtuosen Sick. Formidabel, die Fingerfertigkeit von David, sich nicht aufdrängend, aber eindringlich wirkend.
Derb kommt der Opener "Complete With Myself". Textuell handelt der Song von Autarkie und Freiheit.
Kontrastierend dazu ist "Big Mama" ein luftig leicht daher kommender Track, der Südsee-Feeling aufkommen lässt.
Mit "Maybe It's Me" tauchen wir in einen so typischen intensiven Mara & David-Mikrokosmos ein. Das Zusammenwirken von Musik und Gesang ist perfekt. Text und Sicks Gitarrenspiel verschmelzen zu einer Einheit.
Jazzige Elemente bilden den Schwerpunkt in "Masquerade". Faszinierend, wie es das Duo schafft, Themen und Musik auf den Punkt zu bringen. "High" strotzt vor Selbstbewusstsein und auch Maras durch Soundeffekte verfremdete Stimme ist ein geschickt arrangiertes Element im Song.
Das balladeske "Simplicity" ist so herrlich verträumt und die Lyrics verstärken dieses Gefühl. Maras Gesang ist zuweilen nicht von dieser Welt. Sie hat eine beeindruckende Stimme und diese kann sie variantenreich einsetzen.
Das wütend explodierende "Black" ist Drama pur und "Between The Walls" löst geschickt die im Vorgänger angesammelte Spannung auf. "In These Hours" scheint auf unsichtbaren Händen dahin zu schweben. Beeindruckend, wie David kaum merklich den Rhythmus im Song verändert.
"Sixteen Secrets" ist exzellent vorgetragene Kunst, die in fünfzehn Stücken zu keinem Zeitpunkt Langeweile erzeugt. Mara & David öffnen ein riesiges Scheunentor beim Hörer und die CD ist ein Füllhorn an differenzierter Musik und hervorragendem Gesang. Das Duo legt mit dem Album die Messlatte auf meisterliches Niveau.
Ann Malcom, eine amerikanische Jazz-Sängerin fasst zusammen: »I was very touched by the sound and the focus - the compositions, lyrics and delivery are outstanding.«
Line-up:
Mara von Ferne (vocals)
David Sick (acoustic guitar)
Tracklist
01:Complete With Myself (2:32)
02:Big Mama (3:31)
03:Maybe It's Me (2:53)
04:Masquerade (3:07)
05:High (2:07)
06:Simplicity (3:51)
07:Disarm (3:32)
08:Big Bang (2:00)
09:Just A Game (3:03)
10:Someone Who Loves (4:59)
11:Jukebox (4:04)
12:In These Hours (4:24)
13:Black (2:50)
14:Between The Walls (2:13)
15:Love Is Not A Friend Of Mine (4:21)
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