Wow, wenn das mal keine Vorschusslorbeeren sind, von einer lebenden Legende namens Steve Cropper (Ex- Booker T. & The M.G.s, Ex- Blues Brothers Band u. v. w.) die Liner Notes zu seinem Debütalbum geschrieben zu bekommen, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Bei Markey Blue handelt es sich um ein Projekt der Sängerin Jeannette Markey und des Gitarristen Ric Latina, die sich Jahre zuvor auf einem Festival kennen sowie schätzen gelernt hatten, als beide noch in unterschiedlichen Bands spielten. Es dauerte nicht sehr lange, bis die beiden ihr ganz eigenes Ding aufzogen und schließlich auch für Aufnahmen ins Studio gingen.
Eine feste Band gab es zum Zeitpunkt der Einspielung der vorliegenden zwölf Songs scheinbar noch nicht, vielleicht wurden dafür einfach auch nur erfahrene Studio Cracks bevorzugt. Am Start hat Markey Blue eine sehr gelungene Mischung aus Rock, Blues und Soul, was sich dann in einem kleinem Rhythm'n'Blues-Feuerwerk entladen hat. Klarer Augen- bzw. Ohrenfang ist natürlich die Frontlady Markey (wie sie sich selbst zu nennen pflegt), die mit ihren teils klaren, teils rauchigen Vocals umgehend eine wohlige Atmosphäre in die Songs zaubert. Diese können aber auch alleine schon durch ihren warmen Sound sowie die tolle Umsetzung bezaubern.
Die Tracks haben tiefgehende Wirkung und die cleveren Einsätze der Bläser-Abteilung, gepaart mit herrlichen Hammond-Sounds sind eine perfekte Spielwiese für die Stimme von Jeannette Markey. Ric Latina agiert in allererster Linie als Team Player, sprich, er stellt sich nie wirklich in den Vordergrund. Wobei gerade dieses subtile, pointierte Gitarrenspiel die Seele der Instrumentierung darstellt. Die einzelnen Tracks wurden - sowohl was das Tempo als auch die Qualität angeht - sehr ausgeglichen gestaltet, sodass es eigentlich keine Ausreißer nach oben oder unten zu vermelden gibt. Auf der einen Seite ein klares (hohes) Qualitätsmerkmal, auf der anderen aber auch der Grund, warum "Hey Hey" dann doch knapp an der TIPP-Grafik vorbei geschrammt ist.
Von den Tracks, die dann nach einigen Durchläufen doch noch etwas hervorstechen, ist in erster Linie "Ain't No Angel" zu erwähnen, da hier auch mal ein bisschen deutlicher versucht wird, ohne Sicherheitsnetz auf dem Drahtseil zu balancieren, was sowohl die Vocals, als auch die Gitarrenarbeit betrifft, die hier beide mal schön Gas geben. Auch der Opener "When Love Comes Along (Hey Hey)" kommt sehr stark, wenn der Refrain allerdings deutliche Referenzen zu When Love Comes To Town vorweist. Dennoch sehr stark in Szene gesetzt, sehr amerikanisch bzw. southern und deutlich als Gewinner ins Ziel gebracht.
Wer auf amerikanischen Rhythm'n'Blues und Soul steht, der sollte "Hey Hey" von Markey Blue unbedingt anchecken. Wenn man nun unbedingt einen Schwachpunkt dieser knapp 45-minütigen Platte ausmachen möchte, dann könnte dieser bestenfalls in der eventuellen Zurückhaltung der Sängerin (die ganz sicher noch mehr drauf hat) oder der fehlenden Variabilität der Tempi gefunden werden. Davon abgesehen wird hier astreines Songmaterial vorgelegt, das sowohl in einsamen Stunden, als auch auf Partys (oder auch einfach nur während einer langen Autofahrt) ganz hervorragend funktioniert.
Außerdem habe ich so das Gefühl, dass Markey Blue live auf der Bühne nochmal mit deutlich mehr Punch rüberkommen. "Hey Hey" ist der starke Anfang einer hoffentlich gerade erst aufblühenden Reise.
Line-up:
Jeannette Markey (percussion, lead & background vocals)
Ric Latina (guitars)
With:
Jack Pearson (guitar - #6)
Shannon Wickline (keyboards)
Jake Hill (keyboards)
Larry Van Loon (keyboards)
Phil Wolfe (keyboards)
Randy Coleman (bass)
Tony Leroy Nagy (bass)
Sean O'Bryan Smith (bass)
Anthony 'Smooth Groove' Joiner (bass)
Jake Willemain (bass)
Rodney Ledbetter (drums)
Tim Smith (drums & percussion)
David 'Smitty' Smith (drums)
Jim Klingler (drums)
Miqui Gutierrez (saxophone)
Dana Robbins (saxophone)
Jules Caldarera (saxophone)
Tom McGinley (saxophone)
Jim Williamson (trumpet, flugelhorn)
Cory Distefano (trumpet, flugelhorn)
Steve Herman (trumpet, flugelhorn)
Paul Deyo (trumpet, flugelhorn)
Holly Steele (background vocals - #4)
Marion Covell (background vocals - #4)
Tracey Palfalvi (background vocals - #12)
Tracklist |
01:When Love Comes Along
02:I Can't Let You Go
03:Something's Wrong
04:Feeling Blue
05:Flames
06:Play Me
07:Another Lover
08:With You
09:Voodoo Do
10:Ain't No Angel
11:By My Side
12:Baby I'm Cryin'
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