The Masons sind wieder zurück im Geschäft.
Nach fünf Jahren Pause gibt es eine Live-Platte von der Tour aus dem Jahr 2005 und der geschätzte Leser darf den Albumtitel "Rare Loud Live" getrost wörtlich nehmen. Was die Männer um Tom Frank auf der Bühne zusammenbringen ist Punk der ungeschliffenen Sortierung.
1996 wurde die Combo gegründet und im gleichen Jahr eröffnete Erich von Krapp das Plattenlabel Middle Class Pig Records. Er sah die Masons bei einem Gig in Kansas und schon hatte er die Band unter Vertrag. Später zog die Gruppe nach Los Angeles und löste sich ziemlich schnell auf. Mit anderen Musikern gab es einen Neustart und 1999 trat man zum ersten Mal in Europa auf. Danach waren The Masons jährlich auf Tour in unseren Breitengraden.
Dann folgte eine Pause und nun liefert das Quartett ein weiteres Album ab. Obendrauf gibt es noch fünf Songs von Tom Franks neuer Band Smallstone.
The Masons vertreten allerdings nicht die pure Lehre vom Punk.
Schon im Opener "Midnight Hour" schwingt eine gute Portion Rock'n'Roll mit. In "Railroad Man" (geschrieben von Merle Haggard) lassen sie einen ähnlichen Track vom Stapel. Vom Country ist weit und breit nichts zu sehen. Mit einem klasse Shufflebeat unterlegt der Drummer Harry Drumdini den nächsten Shorttrack mit dem Titel "Oklahoma". Trotzt der Kürze der Songs finden Frank sowie Eden Galindo immer wieder Lücken für einzelne oder gemeinsame Soli.
Hey, der nächste Song groovt richtig gut.
Die Gitarren sind wohl bis zum Anschlag aufgedreht und mit einem leckeren Zerrfaktor versehen. Schon ist die Fußwippe aktiviert. Tom Frank singt sich die Seele aus dem Leib und in vielen Situationen gibt es eine dreckige Rückbesinnung auf die alten Tage, als es ebenfalls Bands gab, die nach dem Motto 'rau-laut-live' für Aufsehen sorgten.
The Masons schaffen es mit ihrer Musik zur Quadratur des Kreises.
Da finden sich in einigen Tracks doch glatt melodische Refrains wie zum Beispiel bei "Momma Tried". Der Vierer ist eine Testbatterie für die Standhaftigkeit von Instrumenten, insbesondere der Saiten. Bei aller an den Tag gelegten Dynamik darf man auch das Wort Hooklines in den Mund nehmen. Obendrein sind in den kurzen Songs sogar mehrere Rhythmuswechsel möglich.
"I Wanna Be Good" ist tonnenschwerer Rock bei angezogener Handbremse und mit "There's A Werewolf In Kansas City" befinden sich die vier Musiker in der Ackerfurche des Blues Rock. Hölle, was für ein Sound!
Die Tracks zehn bis vierzehn gehören der neuen Band von Tom Frank, Smallstone.
Beim ersten Song ("Muscle") kam mir Dr. Feelgood zu Wilco Johnson-Zeiten in den Sinn und zunächst bekommt man den Eindruck, als wolle man es gemächlicher angehen lassen. Auch "Borstal Boys" hat etwas vom Blues abbekommen und man setzt gar Chorgesang ein. Der wurde bei den Masons-Songs nicht so groß geschrieben.
"Colored Girls" macht den Pub Rock wieder fit wie einen Turnschuh und die Gitarren braten einen herrlichen Rock'n'Roll. Auch mit "Baby Bones" gibt man eine ganz starke Figur ab. Dieses Stück ist eine ganz feine Komposition und mit "Bucket" schießt Smallstone den Vogel ab und macht sich mit den fünf Tracks zum Schützenkönig. Die neuen Nummern sind mit wesentlich mehr Haken versehen und somit einprägsamer. Da darf man richtig gespannt sein, ob es in Zukunft von Smallstone noch mehr zu hören gibt.
Line-up: The Masons
Tom Frank (vocals, guitar)
Eden Galindo (guitar, vocals)
Victor Penalosa (bass)
Harry Drumdini (drums)
Line-up: Smallstone
Tom Frank (guitar, vocals)
Chris Dufour (guitar)
Matt Westfield (bass, vocals)
Matt Vanalstyne (drums)
Tracklist |
01:Midnight Hour (2:04)
02:Oklahoma (2:45)
03:Anita Girl (2:31)
04:Think I'm In Texas (2:36)
05:Momma Tried (2:51)
06:Railroad Man (2:31)
07:I Wanna Be Good (2:57)
08:Dyin' With A Broken Heart (3:13)
09:There's A Werewolf In Kansas City (4:00)
10:Muscle (2:22)
11:Borstal Boys (3:04)
12:Colored Girls (3:29)
13:Baby Bones (3:12)
14:Bucket (3:09)
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