Masterstroke / As Days Grow Darker
As Days Grow Darker Spielzeit: 43:04
Medium: CD
Label: Dynamic Arts Records (Soulfood), 2009
Stil: Melodic Metal

Review vom 12.05.2009


Markus Kerren
Die Finnen von Masterstroke haben im letzten Jahr mit ihrem zweiten Album "Sleep" ganz ordentlich abgeräumt. Zumindest was die Besprechungen des Silberlings in den großen deutschen Metal-Magazinen angeht. Aber auch was die Aktivitäten auf den Bühnenbrettern betrifft, war die Truppe um Sänger, Gitarrist und Haupt-Komponist Niko Rauhala sehr gut beschäftigt. Den absoluten Höhepunkt für die Skandinavier stellte hierbei ein Gig im Vorprogramm von den Scorpions bei einem Konzert in Spanien dar.
Das Quintett wurde im Jahr 2002 gegründet und bekam nach vielen Konzerten und einem Demo in der Heimat dann 2005 seinen ersten Plattenvertrag angeboten. Mit "As Days Grow Darker" liegt nun das dritte Album vor, mit dem stilistisch eine prägnante Kurskorrektur vorgenommen wurde, was nach den guten Kritiken zu "Sleep" zwar etwas erstaunt, andererseits aber auch Respekt abverlangt. Waren die Finnen vorher hauptamtlich im Power Metal zu Hause, so darf man sich auf dem neuen Werk vor allem über Melodic Metal mit einer feinen Prise atmosphärischer Parts freuen. Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass Masterstroke jetzt einen auf 'soft' machen, eher das Gegenteil ist der Fall.
Mit zum Beispiel "Another Step Back" hat man als Kontrast zwar auch eine richtig gute, getragene Ballade (wohlgemerkt ohne Liebes-Gesäusel) am Start, aber grundsätzlich geht es doch sehr energisch und metallisch zu. Besonders gelungen empfinde ich, wie die Keyboards in die Songs eingebettet wurden. Die sind nämlich relativ weit in den Vordergrund gemischt worden, verfügen aber über einen guten Sound und wirken nie nervig. Sehr geil auch eine Nummer wie "Stillborn", die geradeaus nach vorne rockt, über sowohl fette Riffs und Soli wie auch coole Gesangslinien verfügt.
Allgemein kann man feststellen, dass das Songwriting nicht nur gut, sondern auch abwechslungsreich ist und hier und da die ein oder andere Überraschung parat hält. Der Sound ist durchaus auf dem Stand der Zeit, aber die Band schafft es dennoch, auch mal die Stimmung der achtziger Jahre in den Tracks unterzubringen. Niko Rauhala ist ein starker, wenn auch nicht unbedingt außergewöhnlicher Sänger, der über ein wohltuendes Stück Dreck auf seinen Stimmbändern verfügt, was der Musik von Masterstroke definitiv zu Gute kommt.
"Wait For The Fall" macht nicht nur den Auftakt zum Album, sondern direkt zu Beginn schon einen richtig guten Eindruck. Klasse Double-Bass-Attacken von Janne Juutinen, viel Power und starkes Riffing. Dazu ist die Nummer immer wieder von raffiniert gesetzten Breaks durchsetzt, die dem Stück das gewisse Etwas verpassen. Abgerundet von dem melodiösen Gesang Rauhalas. Direkt im Anschluss befindet sich mit dem Titel-Stück ein starker Groover, bei dem vor allem das luftige Arrangement Spaß - und der durch manche sehr sensible Note hellhörig - macht.
Aber danach geht's mit "Walls Of My Temple" dann wieder gewohnt geradeaus nach Vorne zu. Dennoch sind es gerade diese andersartigen Nummern, wie die erwähnten "Another Step Back" und der Titel-Track, die "As Days Grow Darker" so interessant machen. Die fünf Finnen von Masterstroke haben hier ein gutes, wenn auch kein bahn brechendes Album abgeliefert und dürften damit wahrscheinlich in der Erfolgsspur verbleiben, in der sie sich spätestens seit dem Vorgänger-Album sowieso schon befinden.
Die Devise kann also auch weiterhin nur lauten: Sich den Allerwertesten abzutouren und so viele Fans wie nur irgend möglich zu erreichen und hoffentlich überzeugen. Aber als waschechter Musiker liebt man es sowieso, unterwegs zu sein und Herausforderungen anzunehmen. Man muss sich also keine wirklichen Sorgen um Masterstroke machen!
Line-up:
Niko Rauhala (guitars, vocals)
Janne Juutinen (drums)
Markus Kekoni (guitars)
Jussi Kulomaa (keyboards)
Marko Kolehmainen (bass)
Tracklist
01:Wait For The Fall
02:As Days Grow Darker
03:Walls Of My Temple
04:Unstoppable
05:Another Step Back
06:Purity Fades
07:Stillborn
08:Into Oblivion
09:Inside Myself
10:Old Wounds
11:Truth Revealed
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