Zu der schier unendlichen Anzahl an Bedeutungen von 'Maxwell' hat sich seit mittlerweile drei Jahren eine weitere hinzugesellt. Ob sich die seit 2006 aktive Schweizer Hard Rock-Formation aber mit Doppel-x schreibt, um aus dieser Masse hervorzustechen? Eher unwahrscheinlich. Der Grund ist wohl darin zu sehen, dass sich Maxxwells Sound ein Stück weit an den Achtzigern orientiert - in der Dekadenz-Dekade gehörten Doppel-Konsonanten schließlich zum guten Ton, man denke da nur mal an Musiker wie Nikki Sixx ( Mötley Crüe) oder Rikki Rockett ( Poison), aber auch an Formationen à la Ratt und Dokken.
Möchte man die fünf Eidgenossen jedoch in unmittelbare Nähe der oben genannten Combos rücken, befindet man sich auf dem Holzweg, denn schon die Produktion von "Dogz On Dope" tönt angenehm fett und zeitgemäß aus den Boxen. Außerdem erinnert der rotzige, harte Rock eben nur stellenweise bzw. von der Attitüde her an die glorreichen Achtziger. Dennoch ist ein weiterer Querverweis in Richtung Glam Metal auch in der charakteristischen "Dogz"-Schreibweise im Albumtitel zu erkennen.
Musikalisch tönen Maxxwell wie ein gut abgehangener Mix aus aktuellen Mötley Crüe und vielleicht Black Label Society. Ihr harter Sound besticht somit durch griffig-schwere Rhythmus-Gitarren und beinharte Grooves. "Dogz On Dope" ist ein arschcooler Rock-Bastard, der sich unweigerlich in den Gehörgängen festbeißt: Die mitreißenden Hooks, präsentiert von einer saustarken, raubeinigen Rock-Röhre, halten den Hörer fest in ihren Fängen.
Und doch haben sich neben Riff-Walzen wie dem Opener "Locked Up", dem fiesen "Bad To The Bone" und dem melodiösen "Boogey Man" einige kleine Überraschungen eingeschlichen. Da wäre zum einen der leicht angeblueste, staubtrockene "Acid Train" zu erwähnen, und zum anderen das ziemlich giftige Groove-Monster "Down And Out"; die bittersüße Ballade "Tomorrow" lässt schließlich auch harte Rocker-Herzen erweichen. So mancher mag bei dieser großartigen Nummer die eine oder andere Träne verdrücken…
Insgesamt rockt "Dogz On Dope" geradewegs und mit der richtigen Portion Groove nach vorn. Die wirklich ordentliche Produktion lässt die mächtigen Rhythmen in bestem Licht erscheinen, auf denen sich die packenden Melodielinien entfalten können. Man denke nur mal an "Dust N' Smoke", "Big Shot", "Boogey Man" oder "Hooked", deren Refrains stellvertretend für die gesamte Silberscheibe stehen können. Dass der Alpenstaat nicht erst seit gestern für qualitativ hochwertigen Hard Rock bekannt ist, wird in Gestalt von Maxxwell somit einmal mehr bewiesen. Unbedingt kaufen!
Line-up:
Oli Häller (drums & programming)
Cyril Montavon (rhythm guitars)
Nobi Suppiger (vocals)
Tom Kirchhofer (bass)
Hef Häfliger (lead guitars)
Tracklist |
01:Locked Up (3:43)
02:Dust N' Smoke (4:05)
03:Big Shot (3:47)
04:Bad To The Bone (3:38)
05:Acid Train (5:05)
06:Tomorrow (3:31)
07:Dogz On Dope (3:47)
08:Boogey Man (4:35)
09:Hooked (3:43)
10:Monkey (3:59)
11:Down And Out (4:01) |
|
Externe Links:
|