Michael Monroe / Horns And Halos
Horns And Halos Spielzeit: 37:35
Medium: CD
Label: Spinefarm Records, 2013
Stil: Sleaze Rock

Review vom 19.08.2013


Jürgen B. Volkmar
Michael Monroe, einer der profiliertesten und zugleich letzten noch vorhandenen echten Glam- und Sleaze Rock-Stars, landet mit seinem neuen Album einen Volltreffer für alle Fans dieses Genres. Mit dem Neuzugang Dregen (Backyard Babies) haben sich neue Einflüsse etabliert und das Ergebnis ist ein zeitloses und beeindruckendes Rock- und Sleaze- Album. Sensory Overdrive, das den 'Album of the Year'-Award von Classic Rock zu Recht erhalten hat, findet nun mit "Horns And Halos" einen würdigen Nachfolger. Allerdings ist dies auch als Gesamtwerk seiner neuen Backing-Band zu betrachten. Mit dabei sind wieder Bassist Sami Yaffa (Ex-Hanoi Rocks/-New York Dolls) sowie Gitarrist Steve Conte (Ex-New York Dolls/-Company Of Wolves), Drummer Karl 'Rockfist' Rosqvist (Ex-Chelsea Smiles/-Danzig) und Dregen, einem der führenden Vertreter des skandinavischen High-Energy-Rocks, der auch eine der Gallionsfiguren der Backyard Babies war.
Ginger dagegen (Ex-The Wildhearts) ist wieder raus und man kann tatsächlich behaupten, dass sich der Wechsel als genialer Schachzug erwiesen hat, denn durch den Neuzugang an den sechs Saiten wurde das neue Album noch griffiger und rauer. Dregen trägt eine Vielzahl an ungeschliffenen und rohen Riffs bei, die voll auf die Glocke hauen. "Horns And Halos" ist schroff und energievoll und lässt ab und zu Querverweise auf Monroes einstige kurzlebige Punktruppe Demolition 23 zu, die leider nur einen Sommer spielte, aber ähnlich kraftvoll im Saft stand. Bereits der punkige Opener "TNT Diet" gibt die eingeschlagene Richtung vor, eben satten 'Kick Ass'-Rock'n'Roll. Ein ultimativer Up-Tempo Rocker mit giftigen Riffs und Monroes Vocals, die einfach klarstellen, wer hier der Meister ist. Eindringliche Saxophon-Passagen, die man auch schon von den Vorgängeralben kennt - einfach Monroe at his best -, runden diesen Track genüsslich ab.
"Saturday Night Special": Mehr High Energy geht fast nicht mehr - und auch "Soul Surrender" lässt den echten Punk nochmals hochleben. Dank des Hochkaräter-Line-ups rockt die Scheibe bis zum Abwinken. Nichtsdestotrotz kommen Mid-Tempo-Rocker wie "Eighteen Angels" mit beinahe poppigen Refrains und kompakten Bläsereinsätzen nicht zu kurz. Zündende Hooklines am Fließband, die auch bei "Ritual" deutlich durchkommen, sind wahre Ohrenwohltaten. Beinahe wehmütig ist Monroes Tribute über vergangene Zeiten, die "Ballad Of The Lower East Side", bei der New Yorks dreckige Seite durchschimmert. Kurz gesagt, ein Album wie zu Monroes Glanzzeiten. Coole Refrains und starke Grooves und vor allem ohne lästiges Füllmaterial. Zwar stilistisch klar von den Hanoi Rocks dominiert, aber klanglich voll in der Jetztzeit und ein echtes Monroe-Werk.
Michael Monroe hat sich klar vorwärts orientiert und Duftmarken an frühere Zeiten mit eingepackt. Die Kompositionen sind mitreißend und es bleiben unzählige spannende Momente, die handwerklich solide und mit echter Street Credibility eingespielt wurden. Dieses Album ist eine echte Bereicherung für den Sleaze-Sammelschrank und frei von allem alternativen Einheitsbrei, ganz so wie es der echte Fan goutieren wird.
Line-up:
Michael Monroe (vocals)
Steve Conte (guitar)
Andreas Tyrone 'Dregen' Svensson (guitar)
Sami Yaffa (bass)
Karl 'Rockfist' Rosqvist (drums)
Tracklist
01:TNT Diet
02:Ballad Of The Lower East Side
03:Eighteen Angels
04:Saturday Night Special
05:Stained Glass Heart
06:Horns And Halos
07:Child Of The Revolution
08:Soul Surrender
09:Half The Way
10:Ritual
11:Hands Are Tied
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