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The Mighty Mojo Prophets / Flyin' Home From Memphis
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Ihr erstes Album brachte The Mighty Mojo Prophets bei den Blues Music Awards 2012 eine Nominierung in der Kategorie 'Best New Artist Debut' ein und die Combo konnte auf einer der vielen Veranstaltungen rund um die Verleihung in Memphis auch live auftreten. Vielleicht kommt unter diesem Aspekt der Titel der zweiten Platte nicht von ungefähr.
"Flyin' Home From Memphis" ist der Erstling für Delta Groove Productions. Im Kern besteht die Band aus dem Sänger Tom 'Big Son' Eliff und dem Gitarristen Mitch 'Da Switch' Dow, die beide schon wegen der Tatsache, dass sie alle dreizehn Songs geschrieben haben, ein dickes Lob abbekommen, denn die Tracklist ist voll von klasse Songs.
Die Rhythmusabteilung, bestehend aus Dave DeForest (Bass) und dem Schlagzeuger Alex Schwartz sorgt für einen vielfältigen Groove sowie Shuffle. Mike Malone ist hier der ultimative Pianomann, der allerdings auch die Tasten der Orgel bedient. Drei Nummern werden mit gleich zwei Bläsern (Mark Sample/Johnny V) aufgeladen. Sie kennt man auch unter dem Namen The B7 Horns. Last but not least sind mit Alex 'Li'l A' Woodson und San Pedro Slim zwei Harper mit von der Partie, die man bereits auf der Debütscheibe gehört hat.
"Flyin' Home From Memphis" verbindet so einige geografische Bereiche oder Städte des amerikanischen Blues. Man hat Chicago, Texas oder Memphis (mit seinem Soul) auf der musikalischen Karte und zwischendrin servieren uns The Mighty Mojo Prophets auch noch Country Blues oder die Rock'n'Roll-Variante.
Alles zusammen kommt in einem sehr ausgewogenen Verhältnis daher, sodass die Lieder über eine herrliche Variabilität verfügen. So kann man bei den Kompositionen davon sprechen, dass der Zwölftakter mit einer richtig guten Frische abgeliefert wird, ohne die Tradition außer Acht zu lassen.
Bei der ganzen Blues-Vielfalt darf in einigen Songs natürlich das Bottleneck nicht fehlen. Mitch 'Da Switch' Dow (der Spitzname gefällt mir übrigens sehr gut) erweist sich als ein toller Gitarrist, der von vorne bis hinten für Stimmung sorgt. Dabei hat man Mike Malone allerdings in keiner Weise aus dem Blick verloren. Nicht nur klanglich spielt er auf Augenhöhe mit dem Gitarristen und der Wechsel zwischen Piano beziehungsweise Orgel ist sehr gelungen. Wenn die Keyboards rotieren, haben die einen feinen Old School-Sound. Klasse!
Tom 'Big Son' Eliffs Stimme verfügt immer noch über ein gutturales Timbre, das mit den Jahren wohl stetig zu reifen scheint. "Flyin' Home From Memphis" ist in der gehobenen Liga anzusiedeln. "Sweetness" entzündet die Lunte und schon nach wenigen Nummern kommt es bildlich zur Blues-Explosion. Die Band hat es drauf, spielt mit so einigen Ecken und Kanten. Ob Harp, Gitarre, Tasteninstrumente oder die Bläser ... alle überzeugen.
Wenn hier kritisiert wird, dann auf verdammt hohem Niveau. Die Kraft der präsentierten Musik hätte aus meiner Sicht vielleicht eine etwas zupackendere Produktion verdient. Wer gerne eine Entdeckungstour in Sachen Blues machen möchte, der ist definitiv auch an der richtigen Adresse. Die Band um Tom 'Big Son' Eliff sowie Mitch 'Da Switch' Dow hat mit ihrem Album genau das passende Ticket dafür. Man wird nicht enttäuscht werden. Die Gruppe weiß, wie der Hörer mit beiden Füßen ins Vergnügen gestürzt wird und bei den Balladen fein entspannen kann.
»Bei dieser CD-Vorlage können The Mighty Mojo Prophets getrost ein zweites Album angehen [...]«. So endete die Rezension des Debütalbums. Bezüglich "Flyin' Home From Memphis" möchte man den Faden aufgreifen und der Band weiterhin viele tolle Ideen für die dritte Platte wünschen. Der Gedanke an eine Live-Platte wäre auch nicht schlecht.
Line-up:
Tom 'Big Son' Eliff (vocals, except - #10) Mitch 'Da Switch' Dow (guitars) Mike Malone (piano, organ, backing vocals - #8,11) Mark Sample (tenor saxophone - #4,6,10) Johnny V (trumpet - #4,6,10) Alex 'Li'l A' Woodson (harmonica - #1,5,7,9) San Pedro Slim (harmonica - #3) Dave DeForest (bass) Alex Schwartz (drums)
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