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The Mighty Stef / 100 Midnights
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The Mighty Stef hält in diesem Jahr ein erfrischend lebhaftes Studioalbum namens "100 Midnights" für alle Liebhaber ehrlicher, handgemachter Musik bereit. Stefan Murphy, wie der in Dublin beheimatete 'Mächtige Stefan' mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich dem Singer/Songwriter-Rock verschrieben und zudem eine ganze Menge an Gastmusikern für seine Mission gewinnen können, darunter solche Größen wie Cait O'Riordain (ehemalige Bassistin der Pogues) und
Shane MacGowan (der Meister höchstselbst). The Mighty Stef, der vor diesem Stilwechsel bei den irischen Pop Punks The Subtonics musizierte, ist es gelungen, auf diesem, seinem zweiten Release (das Debüt "The Sins Of Sainte Catherine" nahm er 2006 auf) 13 äußerst abwechslungsreiche Songs zu versammeln, die sich irgendwo zwischen irischem Folk, Punk, Rock und Country einordnen lassen. Die akustisch ausgelegte Instrumentierung (Akustikgitarren, dezente Drums, Akkordeon, Orgel etc.) und des Namensgebers tiefe, warme, leicht raue Stimme passen somit bestens in die Irish Pubs dieser Welt, und man ist ein ums andere Mal gewillt, sich ein schönes, kühles Pint Guinness zu gönnen.
Das Liedgut lädt sowohl zum Saufen, Tanzen und Feiern als auch zum Nachdenken ein. So findet man von der flott-leichtfüßigen Tanznummer bis zum schwermütigen Stück so ziemlich alles, was die angesprochenen Genres hergeben. Dabei orientieren sich The Mighty Stef und seine Musiker mal mehr, mal weniger offensichtlich an Referenzgrößen à la Nick Cave ("I Swear I Have No Feeling For That Girl"), Adam Green ("Nelligan's Guts", der Titeltrack), Johnny Cash zu seiner "American"-Zeit ("Sunshine Serenade") oder auch den Pogues, Tom Waits oder Flogging Molly.
Cait O'Riordain verleiht "Safe At Home" durch ihren Gesang eine keltisch-mystische Atmosphäre, und Shane MacGowan drückt der Neuinterpretation des Townes van Zandt-Titels "Waitin' Around To Die" sein versoffenes Organ auf (Philipp Donnelly, der mit dem späten van Zandt Gitarre spielte, ist bei dieser Version an der Slide zu hören). Mit dem melancholischen "Russian Roulette" zollt The Mighty Stef schließlich dem Rhythm & Blues-Musiker Johnny Ace Tribut, der bei jenem makabren Spiel ums Leben kam.
The Mighty Stef beweist hier zu jeder Zeit sein Können im Songwriting, und es ist eine wahre Freude, dem Mann und seinen generell düsteren, aber immer augenzwinkernden Geschichten aus dem Leben zu lauschen: »Songs sind für mich wie ein Beichtstuhl für alle Sünden, die ich begangen habe - oder halt sehnsüchtige Geschichten über Sünden, die ich gern begehen würde«, sagt der Chef selbst dazu. Das glaubt man ihm sehr gern.
Spielfreude und Leidenschaft sind auf "100 Midnights" jedenfalls zu jeder Sekunde herauszuhören und nachzuempfinden, natürlich nicht nur bei den zahlreichen Schunkel-Lalala-Parts, die an an vielen Stellen auftauchen. Dieses von Grund auf ehrliche, authentische Silberscheibchen kann ich all denjenigen wärmstens empfehlen, die bei irischem Folk Rock glänzende Augen bekommen: Wer sich an den genannten Künstlern mittlerweile vielleicht sattgehört hat, der findet in The Mighty Stef einen jungen, hungrigen, sympathischen Songschmied, der mit seinen spannenden Liedern auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.
Line-up:
Stefan Murphy (vocals, electric guitar, acoustic guitar, hi-strung guitar, tambourine, percussion, drums, can, backing vocals) Bren Dempsey (electric guitar, acoustic guitar, backing vocals) Daniel Fitzpatrick (piano, organ, accordion, acoustic guitar, backing vocals) Stephen Fanning (bass, acoustic guitar, backing vocals) Michiel 'The Hog' Hogerziel (drums) Brian Gallagher (synth strings, backing vocals, drums - #01) Colm Rutledge (electric guitar - #01, 06) Cait O'Riordain (vocals - #02) Trevor Knight (piano - #03, melodica, accordion - #07) Shelley Buckspan (backing vocals - #03, 06, 11) Jenny Wood (backing vocals - #03, 06, 11) Caroline Kiernan (backing vocals - #03, 06, 11) Ger Kiely (electric guitar - #05, 11) Philipp Donnelly (acoustic guitar, electric guitar - #08, 11, 12, slide guitar - #12) Ciaran Dwyer (backing vocals - #09) Aoife Ruth (violin - #09) Aengus Fanning (clarinet - #09) Shane MacGowan (vocals - #12) N.C. Lawlor (pedal steel - #12)
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